Artikel von Jürgen-Burkhard Klautke (Seite 8)

Artikel von Jürgen-Burkhard Klautke (Seite 8)

Prophetie in der neutestamentlichen Gemeinde (Teil 1)

Eine Stellungnahme zu Ideen, wie sie im Rahmen der Vineyardbewegung verbreitet werden. 1. Zur Vorgeschichte der Vineyardbewegung Es ist in diesem Jahr genau 100 Jahre her, dass die Pfingstbewegung aus Amerika über Norwegen nach Deutschland kam. Die Kernbotschaft, mit der die Pfingstbewegung damals auftrat, war folgende: Die Rechtfertigung allein aus Gnaden mittels des Glaubens genügt nicht. Ein Christ benötigt darüber hinaus noch einen zweiten Segen, eine Kraftausrüstung zur Nachfolge und zum Dienst, die sogenannte Taufe mit dem Heiligen Geist (Geistestaufe).…

Die Tauflehre im Heidelberger Katechismus (Teil 2)

Der Heidelberger Katechismus (1563) gehört zu den bekanntesten Bekenntnistexten der Reformation. Er behandelt auch jene Frage, die selbst unter bekennenden Christen umstritten ist: die Tauffrage. Dabei lehnt der Katechismus die „Taufwiedergeburtslehre“ als unbiblisch ab. Denn das Heil wird allein im Glauben ergriffen und nicht auf dem Wege eines „Heilsautomatismus“ von Eltern hin zu ihren Kindern vererbt. Zugleich verteidigt der Heidelberger Katechismus die Kindertaufe als eine biblisch legitime Praxis. – Im ersten Teil hatte der Verfasser dargelegt, mit welcher Aufmerksamkeit und…

Die Tauflehre im Heidelberger Katechismus (Teil 1)

Der Heidelberger Katechismus (1563) gehört zu den bekanntesten Bekenntnistexten der Reformation. Er behandelt auch jene Frage, die selbst unter bekennenden Christen umstritten ist: die Tauffrage. Dabei lehnt der Katechismus die „Taufwiedergeburtslehre“ als unbiblisch ab, denn das Heil wird allein im Glauben (sola fide) ergriffen. Zugleich verteidigt er die Kindertaufe als eine biblisch legitime Praxis. Der folgende Beitrag geht auf eine Predigt des Verfassers zurück und wurde für den Druck überarbeitet. Heidelberger Katechismus, Fragen 72-74 (Sonntag 27) Frage 72:   Ist…

Was konstituiert eine Ehe? (Teil 4)

Nirgendwo gibt die Heilige Schrift eine systematische Lehre über die Eheschließung Nachdem wir in den letzten Nummern der Bekennenden Kirche abrißartig untersucht haben, wie seit der Frühen Kirche über die Frage gedacht wurde, wodurch eine Ehe konstituiert wird und was die Heilige Schrift zu dieser Frage sagt, sollen nun abschließend einige systematische Schlussfolgerungen gezogen werden. Das zusammenzufassen, was die Bibel zu diesem Komplex sagt, ist deswegen notwendig, weil das Wort Gottes selbst – wie die meisten Themen – nirgendwo die…

Was konstituiert eine Ehe? (Teil 3)

Was sagt das Wort Gottes? Nachdem wir in den beiden letzten Nummern der Bekennenden Kirche gefragt haben, wie in der Frühen Kirche und dann im Lauf der Geschichte über die Ehe gedacht worden ist, bzw. was eine Ehe konstituiert, wenden wir uns im Folgenden der Beantwortung der Frage zu, was die Heilige Schrift zur Ehe sagt, genauer zur Frage, was eine Ehe konstituiert. Dabei ist die Bibel nicht unser „Gesprächspartner“. Sie wird nicht „ins Gespräch gebracht“, sondern das, was sie…

Was konstituiert eine Ehe? (Teil 2)

Die „Homo-Ehe“ ist legalisiert Was abzusehen war, ist inzwischen Gesetz: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, sogenannte „Homo-Ehen“, sind in Deutschland legalisiert. Erinnern wir uns: Bis zum Jahr 1973 wurde ausnahmslos jede homosexuelle Betätigung als „widernatürliche Unzucht“ unter Strafe gestellt. Noch bis zum Jahr 1994 wurden homosexuelle Handlungen dann geahndet, wenn sie von jemandem, der über 18 Jahre alt war, an einem Jugendlichen unter 18 Jahren ausgeübt wurden oder er an sich ausüben ließ. Als im selben Jahr (1994) zwei Männer ihre homosexuelle Verbindung…

Was konstituiert eine Ehe? (Teil 1)

Zur gegenwärtigen Situation Die Frage, wann eine Ehe beginnt bzw. wodurch sie konstituiert wird, stellen wir in einer Zeit, in der das Gesetz Gottes als Norm in unserem Gemeinwesen verschwunden ist. Soziologen sprechen davon, dass es seit Ende der 1960er Jahre in den westlichen Industrieländern zu einer tiefgreifenden Verunsicherung über die moralischen Normen und Werte für das private Leben im Allgemeinen gekommen ist, und im Besonderen über die Form des Zusammenlebens von Mann und Frau. Dieses führen sie auf die…

Was heißt „bibeltreu“?

Kein Hunger nach dem Wort Gottes Es gab eine Zeit, in der im Land Wirtschaftswachstum herrschte, die Bevölkerung keine Bedrohung von den sie umgebenden Nationen befürchten musste, und zahllose Menschen an den religiösen Veranstaltungen teilnahmen. Diese Zusammenkünfte liefen – heute würde man sagen – „lebendig“ ab. In ihnen wurde viel Musik gemacht, und es herrschte Frohsinn und „gute Stimmung“. Das Volk, von dem hier die Rede ist, war das Volk Israel. Genauer gesagt: das Nordreich zur Zeit des Königs Jerobeam…

Gemeinde unter dem Wort Gottes

„Die Heiligen setzen sich zu deinen Füßen und werden lernen von deinen Worten“ (5. Mose 33,3). So bringt Mose einmal die Haltung des Volkes Gottes zu Gott und zu seiner Offenbarung zum Ausdruck. Tatsächlich kann die Gemeinde nur bestehen, wenn sie aus dem Wort Gottes lebt. Die verdrängte Wahrheit Immer dann, wenn diese Wahrheit vergessen, vernachlässigt oder gar verachtet wurde – und das ist sowohl in der Epoche des Alten Bundes als auch im Lauf der fast 2000-jährigen Kirchengeschichte immer…