Artikel von Dezember 2020
Wortverkündigung aus 1.Mose 41,50–52: In der Welt leben heißt in der Fremde leben
Einleitung[1] Der Abschnitt, unter den wir uns in der Wortverkündigung stellen, schildert einen Ausschnitt aus dem Leben Josephs. Es ist ein Ereignis, ziemlich bald nachdem er zum zweiten Mann in Ägypten erhöht worden war. In der gesamten Bibel haben wir wohl keinen anderen Menschen, über dessen Leben wir so viele Details erfahren wie über Joseph. Angefangen von seiner Jugend, seinem jungen Erwachsenenalter bis hin zu seinem Tod gibt uns die Heilige Schrift einen Gesamtabriss von Josephs Lebens. Wenn ich recht…
Die Herde Gottes hüten (Apostelgeschichte 20,28)
Was für eine Begebenheit! Kein Autor hätte sie besser schreiben können. Es ist eine Geschichte, die das Leben schrieb. Paulus befand sich auf seiner letzten Reise nach Jerusalem. Er machte einen Zwischenhalt in Milet, um dort die Ältesten aus Ephesus zu treffen. Er hätte auch in Ephesus Halt machen können. Doch er wusste: Das wäre riskant. Die Gemeinde in Ephesus lag ihm so am Herzen, dass er möglicherweise dann dort länger geblieben wäre. Vielleicht hätte er sich mehrere Monate in Ephesus aufgehalten.…
In keinem anderen ist das Heil
Es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! (Apg. 4,12). Diese Erklärung vor dem höchsten jüdischen Gericht hört sich einfach an: Jesus ist der einzige Weg. Nur wer an ihn glaubt, kommt in den Himmel; wer nicht an ihn glaubt, kommt in die Hölle. Es gibt nur diesen einen Weg. Für die meisten von uns mag das selbstverständlich klingen. Ein großer Teil der Leser der Bekennenden…
Auch ein Thema im Neuen Testament: Spenden
In 1.Korinther 16,1–4, also ziemlich gegen Ende des ersten Korintherbriefes, geht Paulus auf ein sehr praktisches Thema ein: Es geht um das Spenden. Spenden hat mit Geld zu tun, und der Umgang mit Geld bestimmt einen Großteil unseres Tages, unseres Lebens. Damals ging es um eine Sammlung für die bedürftige Gemeinde in Jerusalem. Der abrupte Übergang zu diesem Thema fällt ins Auge. In dem sehr langen vorherigen Kapitel sprach Paulus von der Auferstehung Christi. Er erklärt ausführlich, dass auch wir…
Zum Buch Hiob (Teil 3)
In den vorherigen Ausgaben der Bekennenden Kirche haben wir das Buch Hiob aus der Perspektive Gottes (Teil 1) und aus dem Blickwinkel Hiobs (Teil 2) beleuchtet. Die vorherrschenden Fragen waren: Wie handelt Gott in dieser Welt? Wie sieht Hiobs Glaube im Leid aus? In diesem Artikel untersuchen wir einen weiterenAspekt: Es geht um die Freunde Hiobs. Die bestimmende Frage lautet: Wie kann man Menschen helfen, die Leid erfahren? Die Untersuchung der Freunde Hiobs ist nicht unumstritten. Manchmal wird vorgeschlagen, die Kapitel 4 bis 37 zu überspringen und gleich mit den Gottesreden in Kapitel…
Ludwig Rühle (Hrsg.), Die Botschaft des Neuen Testaments
Josia–Truth for Youth hat erneut einen Predigtband herausgebracht, den wir unseren Lesern sehr empfehlen möchten. Pastor Ludwig Rühle schreibt in der Einleitung: „Warum gibt es vier Evangelien? Hätte nicht eins gereicht? Unterscheiden sich die drei sehr ähnlichen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas in ihrer Botschaft über Jesus? Wie passt der Römerbrief mit dem Jakobusbrief zusammen? Gibt es überhaupt die eine große Botschaft, die alle Bücher des Neuen Testaments miteinander verbindet? In diesem Buch findest du Antworten auf solche Fragen. Jeder Vers, jedes Wort,…
Sebastian Merk (Hrsg.), Die Dordrechter Synode
Die seit November 1618 in Dordrecht tagende Generalsynode der Reformierten Kirchen der Niederlande verabschiedete im Mai 1619 die sogenannten Dordrechter Lehrregeln. Dieser bedeutende Bekenntnistext verteidigt die Lehre von der freien und souveränen Gnade Gottes gegen die theologischen Reformbemühungen der Remonstranten. Als Remonstranten (von lateinisch remonstrare „zurückweisen“) bezeichnete man die Anhänger des Theologen Jacob Arminius (1560–1609), weshalb man diese später auch „Arminianer“ nannte. Professor Arminius geriet in Leiden in einen Streit mit seinem Kollegen Franciscus Gomarus (1563–1641). Arminius behauptete, Gott erwähle Menschen auf…
Joel R. Beeke, Wie du die Bibel lieben lernst
Sie ist das meistgedruckte Buch der Welt. Abermillionen von Menschen haben Trost, Stärkung, Zurechtweisung und Gewissheit durch sie erlangt. Doch leider wird sie zunehmend weniger gelesen: die Bibel. Joel R. Beeke ist mit Wie du die Bibel lieben lernst ein Motivationswerk für Lesemuffel gelungen. Die sechs Kapitel gehen auf die vielleicht am meisten vernachlässigte Pflicht eines Christen ein: das Bibellesen. Christen wissen, dass sie die Bibel lesen sollten. Es ist bekannt, dass das Lesen derselben zur Weisheit führt und Glaubenswachstum schafft. Vielfach…
Benjamin Kilchör, Mein Geist soll unter euch bleiben
In der Reihe Zur Interdependenz Alten und Neuen Testaments liegt nun der zweite Band vor. Er enthält drei Aufsätze und zwei Predigten des Baseler Alttestamentlers Benjamin Kilchör. Die biblische Zusammenschau von Altem und Neuem Testament soll helfen, besser zu verstehen, wer der Heilige Geist ist und was er tut. In den Köpfen vieler Christen hat sich das Kirchenjahr dergestalt festgesetzt, dass sie den Heiligen Geist nur noch mit Pfingsten identifizieren und sein Wirken für eine im Grunde neutestamentliche Innovation halten. Andere…
Helmut Stücher, Das „Judenbuch“ in der Nazizeit
In diesem Buch gibt der Autor (Gründer eines Heimschulwerkes in Siegen) die auf Tonband gesprochenen Memoiren seines Vaters Wilhelm Stücher wieder, der der Christlichen Versammlung (also der sog. „geschlossenen Brüdergemeinde“) angehörte. Seine Berichte sind erschütternd. Denn sie zeigen, dass viele „Brüder“ zu Kompromissen mit dem NS-Regime bereit waren. So wurde der Hitlergruß nicht abgelehnt. Und als die Versammlungen 1937 verboten wurden, wurde ein Bund gegründet, in dem Juden von der Mitgliedschaft ausgeschlossen waren. Dieser Bund wurde aber nur von etwa…