2.Mose 20,8–11: Der Sabbat
Die nachfolgende Predigt wurde im Jahr 2004 in der Bekennenden Evangelisch–Reformierten Gemeinde in Gießen im Rahmen einer Predigtreihe über die 10 Gebote gehalten. Da sich der Wortverkündiger neben den oben angeführten Versen auf Hebräer 3,7 – 4,11 bezieht, ist es sinnvoll, auch diesen Abschnitt vorher in der eigenen Bibel zu lesen. Ferner ist es nützlich, die Erklärung zu dem (nach biblischer und reformierter Zählung) 4. Gebot aus dem Heidelberger Katechismus (Sonntag 38) zu beachten: Sie lautet: „Was will Gott im…
Prophetie in der neutestamentlichen Gemeinde (Teil 2)
Eine Stellungnahme zu Ideen, wie sie im Rahmen der Vineyardbewegung verbreitet werden Während die Frühe Kirche und auch die Kirche der Reformation gelehrt haben, dass Prophetie eine grundlegende Gabe war, die wie das Amt der Apostel mit der Fertigstellung des Kanons zum Abschluss gekommen ist, weil beide Dienste die für die Kirche Christi grundlegenden Dienste sind (Eph. 2,20), trifft man gegenwärtig immer wieder auf Schriften und Artikel in evangelikalen Medien, in denen eine Gabe für die Gegenwart propagiert wird, die…
Prophetie in der neutestamentlichen Gemeinde (Teil 1)
Eine Stellungnahme zu Ideen, wie sie im Rahmen der Vineyardbewegung verbreitet werden. 1. Zur Vorgeschichte der Vineyardbewegung Es ist in diesem Jahr genau 100 Jahre her, dass die Pfingstbewegung aus Amerika über Norwegen nach Deutschland kam. Die Kernbotschaft, mit der die Pfingstbewegung damals auftrat, war folgende: Die Rechtfertigung allein aus Gnaden mittels des Glaubens genügt nicht. Ein Christ benötigt darüber hinaus noch einen zweiten Segen, eine Kraftausrüstung zur Nachfolge und zum Dienst, die sogenannte Taufe mit dem Heiligen Geist (Geistestaufe).…
Die Tauflehre im Heidelberger Katechismus (Teil 2)
Der Heidelberger Katechismus (1563) gehört zu den bekanntesten Bekenntnistexten der Reformation. Er behandelt auch jene Frage, die selbst unter bekennenden Christen umstritten ist: die Tauffrage. Dabei lehnt der Katechismus die „Taufwiedergeburtslehre“ als unbiblisch ab. Denn das Heil wird allein im Glauben ergriffen und nicht auf dem Wege eines „Heilsautomatismus“ von Eltern hin zu ihren Kindern vererbt. Zugleich verteidigt der Heidelberger Katechismus die Kindertaufe als eine biblisch legitime Praxis. – Im ersten Teil hatte der Verfasser dargelegt, mit welcher Aufmerksamkeit und…
Die Tauflehre im Heidelberger Katechismus (Teil 1)
Der Heidelberger Katechismus (1563) gehört zu den bekanntesten Bekenntnistexten der Reformation. Er behandelt auch jene Frage, die selbst unter bekennenden Christen umstritten ist: die Tauffrage. Dabei lehnt der Katechismus die „Taufwiedergeburtslehre“ als unbiblisch ab, denn das Heil wird allein im Glauben (sola fide) ergriffen. Zugleich verteidigt er die Kindertaufe als eine biblisch legitime Praxis. Der folgende Beitrag geht auf eine Predigt des Verfassers zurück und wurde für den Druck überarbeitet. Heidelberger Katechismus, Fragen 72-74 (Sonntag 27) Frage 72: Ist…
Die heilsame Wirkung des Gesetzes
In der letzten Ausgabe veröffentlichten wir einen Aufsatz von Prof. Paul Wells (Aixen-Provence/Frankreich) über „Die Predigt des Gesetzes“ (BK 11, S.10-15). Das Thema wird diesmal fortgesetzt durch Ulrich Motte (München), der „Die heilsame Wirkung des Gesetzes“ für Christen erläutert. Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben. Psalm 119,165 Gesetze sind Gebote, etwas zu tun oder etwas zu unterlassen. Gebot und Gesetz sind demnach austauschbare Begriffe. Die Theologie unterscheidet das Gesetz Gottes auch nach drei verschiedenen „Gebräuchen“ (Funktionen). Den ersten Gebrauch…
Die Predigt des Gesetzes
Der Beitrag stammt aus Christianity & Society XII, 1/2002; S. 20–23. Der Artikel wurde von der Redaktion übersetzt, gekürzt und mit Zwischenüberschriften versehen. Prof. Dr. Paul Wells lehrt Systematische Theologie an der Faculté Libre de Théologie Réfomée in Aixen-Provence, Frankreich. Das Gesetz muss gepredigt werden, damit die Menschen erkennen, dass sie verloren sind Im Studium der christlichen Ethik ist vielleicht nichts so verwirrend wie die Behandlung des Verhältnisses des Gesetzes zum Evangelium. Das ist sehr bedeutsam, denn vielleicht nie zuvor…
Biblische Besinnung über Jakobus 3,1-12
Die Zunge hat nach Jakobus eine besondere Stellung unter den menschlichen Organen. Sie hat direkten Anschluss an das Innere des Menschen, sein Herz, seine innere Schaltzentrale. Sie ist dasjenige Organ, welches die inneren Gedanken in Gestalt von Worten nach außen lässt. Sie bringt geheime Gedanken nach außen und macht sie für andere Menschen hörbar und offenkundig. Jakobus hilft uns, die Bedeutung unserer Zunge, das heißt, die Tragweite dessen, was wir sagen, einmal in den Blick zu bekommen. Er geht darauf…
Mein Weg in eine Bekennende Evangelische Gemeinde (Teil 2)
Zugespitzt hat sich die Lage für uns im Laufe des Jahres 1995. Zur Kirchengemeinderatswahl hatte sich ein Mann aufstellen lassen, der von Beginn unseres Dienstes in unerträglicher Weise aktiv gewesen war. Er wiegelte schon im ersten Herbst Konfirmandeneltern gegen den Unterricht auf, obwohl er selbst gar kein Kind im Unterricht hatte. In den Klassen der Grundschule, in denen er Kinder hatte und seine Frau Elternsprecherin war, wurde ein Klima erzeugt, das das Erteilen des Unterrichts nahezu unmöglich machte. Dies hielt…
Was konstituiert eine Ehe? (Teil 4)
Nirgendwo gibt die Heilige Schrift eine systematische Lehre über die Eheschließung Nachdem wir in den letzten Nummern der Bekennenden Kirche abrißartig untersucht haben, wie seit der Frühen Kirche über die Frage gedacht wurde, wodurch eine Ehe konstituiert wird und was die Heilige Schrift zu dieser Frage sagt, sollen nun abschließend einige systematische Schlussfolgerungen gezogen werden. Das zusammenzufassen, was die Bibel zu diesem Komplex sagt, ist deswegen notwendig, weil das Wort Gottes selbst – wie die meisten Themen – nirgendwo die…