Artikel von Kurt Vetterli
Der Verzicht auf Theologie
Eine der Besorgnis erregenden Tatsachen der christlichen Gemeinde heute ist ihr Bestreben, ihren „Gottesdienst“ und die Präsentation oder Verkündigung des christlichen Glaubens zu gestalten, indem möglichst auf Theologie verzichtet wird. Immer wieder wird mir entgegengehalten, dass ein schriftlich verfasstes Bekenntnis überflüssig oder gar gesetzlich sei. Die Tendenz, dass Gottesdienste als Veranstaltungen zur Unterhaltung umgestaltet werden, nimmt immer noch zu. Man meint offenbar, dass Menschen eher für den Glauben gewonnen werden, wenn man ihnen möglichst wenig Lehre zumutet.
Der Ast, auf dem wir sitzen…
Seit vielen Jahren ist unter Christen ein Trend am Wachsen. Es gibt eine zunehmende Abneigung gegenüber dem Studium biblischer Lehre. Stattdessen sucht man praktisches Christenleben. Immer wieder höre ich Christen, sogar Pastoren, sagen: „Was wir brauchen, ist nicht so viel Lehre, sondern mehr praktisch gelebtes Christsein.“
Christus ist uns zur Gerechtigkeit gemacht
Die Lehre von der Zurechnung der Gerechtigkeit Christi beantwortet die Frage, auf welche Weise Gott uns annimmt, um Teilhaber seines Reiches zu sein. Sie beantwortet die Frage: Wie kann Gott gerecht sein und dennoch Sünder annehmen? Es geht hierbei um die biblische Lehre, die besagt, dass Gott Menschen, anstatt ihnen ihre Sünde anzurechnen und sie entsprechend zu bestrafen, ihnen die Gerechtigkeit Christi anrechnet, sie also entsprechend dieser fremden Gerechtigkeit behandelt.
Gemeinde-Wechsel – Wann ist es Zeit, (m)eine Gemeinde zu verlassen?
Wir leben in einer Zeit, in der viele Kirchen und kirchenähnliche Gemeinschaften nicht mehr bemüht sind, eine biblische Form des Gemeindelebens zu suchen. Stattdessen suchen sie sich an vielen anderen, meist menschlich erdachten Vorlagen und Mustern zu orientieren. Ebenso ist ein großer Mangel an biblischer Lehre festzustellen. Die Wortverkündigung leidet oder wird ersetzt durch Motivations-Talks und Mitteilungen über persönliche Erfahrungen und „Einsichten“. Biblische Leiterschaft mutiert zu einem von der Business-Welt geprägten Führungs-Management.
„Kosmischer Kindesmissbrauch“?
Was feiern wir an Weihnachten? Für die Christen ist die Antwort einfach und klar: „dass der Sohn Gottes auf die Erde kam und als Mensch geboren wurde.“ Hierüber herrscht große Einigkeit. Aber haben Sie einmal darüber nachgedacht, dass damit allein eigentlich noch gar nichts ausgesagt ist? Wenn wir nämlich nicht sagen, warum der Sohn Gottes auf die Erde gesandt wurde und kam, dann hat davon niemand etwas. In der Tat gibt es eine große Verwirrung in Bezug darauf, warum Jesus…
Sonntags-Club oder Bild des Himmlischen…?
Wenn das Evangelium den sonntäglichen Gottesdienst prägt Das Thema Gottesdienstgestaltung ist heute heiß diskutiert und umstritten. Es ist nicht nur so, dass wir gegenwärtig die verschiedensten Formen von gottesdienstlichen Veranstaltungen vorfinden. Die Frage, wie die Gottesdienste gefeiert werden sollen, wird auch recht unterschiedlich beantwortet – meistens je nach dem, von welchem kirchlichen Hintergrund jemand kommt. In manchen Kreisen gibt es einen regelrechten Kampf um die Gottesdienstgestaltung.Dieser Kampf ist leider vorwiegend von Vorlieben bestimmt. Das heißt: Die beiden oder mehrere Lager,…
Leere statt Lehre…?
Wie hoch ist der Stellenwert der Lehre in der Kirche einzuschätzen? Ist es möglich, dass wir die Lehre in unseren Gemeinden überbetonen und dabei das viel wichtigere „praktische Christsein“ im Alltag vernachlässigen? So jedenfalls argumentierte kürzlich ein Pastor einer größeren Freikirche, als ich ihm gegenüber erwähnte, dass ich die Lehre und Verkündigung als das zentrale Element für das geistliche Wachstum und das Leben der Gemeinde halte.
Gedanken zur Einheit in der Gemeinde Jesu
Im Folgenden, persönlich gehaltenen Aufsatz reflektiert der Verfasser die Frage nach der Einheit der Gemeinde Jesu: Wie können Christen sich um Einheit bemühen, ohne in die Gefahren falscher Allianzen und Einheitsbestrebungen zu geraten? Das Problem mit der Einheit Immer wenn ich über die Einheit der Christen nachdenke, beschleicht mich ein leichtes Unbehagen, und ich komme zu dem Schluss, dass dieses Thema noch nicht befriedigend und abschließend diskutiert ist.