Dieser Artikel geht auf einen Vortrag zurück, den der amerikanische Theologe und Pastor Jon D. Payne auf dem ersten ‚Reformed Colloquium‘ im April 2024 in Budapest gehalten hat (s. BK 97, S. 45). Der Vortragsstil wurde bewusst beibehalten. Wir bedanken uns bei Micha Heimsoth für die Übersetzung.
„Meine geliebten Brüder …“
Mit diesen liebevollen Worten begann Johannes Calvin am 10. Juni 1552 seinen Brief an fünf inhaftierte reformierte Pastoren. Sie hatten den Reformator erst vor Kurzem in Genf besucht. Doch kurz darauf wurden sie von den katholischen Behörden in Lyon verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.
Ermutigung im Leid
Im Laufe des nächsten Jahres schrieb Calvin mehrere Briefe, um sie zu ermutigen. Aber er wusste um die Grenzen menschlicher Unterstützung. Er schrieb, „dass wir einer viel festeren Stütze bedürfen als der von Menschen, um uns über so starke Feinde wie den Teufel, den Tod und die Welt siegreich zu machen; aber die Festigkeit, die in Christus Jesus ist, reicht dafür aus – und für alles andere, was uns erschüttern könnte, wenn wir nicht in ihm gegründet wären.“1
Calvin und seine Freunde versuchten, die Freilassung der jungen Pastoren zu erreichen – ohne Erfolg.2 In Gottes Vorsehung hatten die Behörden beschlossen, ein Exempel an ihnen zu statuieren. Sie verurteilten sie zum Tode. Am 15. Mai 1553 schrieb Calvin seinen letzten Brief an die fünf Pastoren in Lyon vor ihrer brutalen Hinrichtung. Er übermittelte ihnen seelsorgerliche Worte voller Liebe und Ermutigung und ermahnte sie, sich an Gottes Souveränität und unerschütterliche Verheißungen zu erinnern. Der Genfer Reformator schrieb:
„Da es [Gott] gefällt, euch bis zum Tode zu beschäftigen, um seinen Krieg aufrechtzuerhalten, wird er eure Hände im Kampf stärken und nicht zulassen, dass ein einziger Tropfen eures Blutes umsonst vergossen wird. Und wenn auch die Frucht nicht sofort erscheint, so wird sie doch mit der Zeit reicher ausfallen, als wir es ausdrücken können … denn mögen unsere Feinde noch so viel tun, sie werden das Licht, das Gott in euch leuchten lässt, niemals aus den Augen verlieren können.“3
Liebe Pastoren, denkt ihr auch so über die kleinen Anfechtungen, in die ihr geratet? Ist dir klar, dass du Gottes Kampf in dieser dunklen Welt kämpfst, dass er dich für den Kampf stärkt und dass deine Leiden für seine Sache niemals vergeblich sind?
Nur Mut
Calvin versicherte diesen Predigern des Evangeliums, dass „Gott [ihr] Blut zum Zeichen seiner Wahrheit verwenden wird“ und dass ihr Martyrium „für euch ein Zeichen der überschwänglichen Gnade ist“.4
Wie ihr wisst, waren die Herausforderungen riesig, denen sich die Reformatoren des 16. Jahrhunderts stellen mussten. Aber für Christus zu leiden und sogar sein Leben für ihn zu geben, wurde von Calvin (und den Aposteln lange vor ihm) als große Ehre und Privileg angesehen. Die fünf reformierten Verkündiger stimmten dem zu, und das Zeugnis ihres Martyriums für Christus ist sehr bewegend.
Als der Tag gekommen war, wurden sie zum Ort ihrer Hinrichtung geführt. Auf dem Weg dorthin waren ihre Herzen voller Glauben, Hingabe und Mut, während sie Psalmen sangen und aus der Heiligen Schrift zitierten. Es wird berichtet, dass die Männer „fröhlich auf den Holzhaufen stiegen“ – und als das Feuer angezündet wurde und die Flammen aufzusteigen begannen, sagte der Älteste von ihnen zu seinen Kollegen: „Nur Mut, meine Brüder, nur Mut!“5
Aktuelle Herausforderungen
Das sind Worte, die wir alle heute hören müssen! Es sind sogar Worte, die unsere Kirchen hören müssen, da der Wind der Säkularisierung immer stärker wird und somit die Herausforderungen für unseren Glauben wachsen. Diese Herausforderungen für die Kirche von heute zu erkennen und zu verstehen, ist mein Thema und ich freue mich, darüber sprechen zu dürfen. Denn wenn es je einen Tag gab, an dem die Kirche ernsthaft über ihre Herausforderungen nachdenken und sich ihnen mit Mut und Überzeugung stellen sollte, dann ist es heute. Wenn es jemals einen Tag gab, an dem man den Söhnen Issachars nacheifern sollte – Männern, die die Zeichen der Zeit verstanden (1Chr 12,33) und daher wussten, welchen Weg Israel am besten einschlagen sollte, dann ist es heute. Und wenn es jemals einen Tag gab, an dem wir daran erinnert werden mussten, dass wir uns in einem erbitterten geistlichen Kampf befinden und deshalb die volle Waffenrüstung Gottes anlegen und kämpfen müssen, dann ist es heute.
Die Kirche und ihre Amtsträger müssen sich erneut an die Ermahnungen aus Epheser 6,10–13 halten:
Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen]. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.
Liebe Brüder, tatsächlich steht die Kirche in unserer Zeit vor großen Herausforderungen. Manchmal fühlt es sich überwältigend an – besonders im Internetzeitalter – wenn ständig neue Herausforderungen auftauchen. Aber es ist wichtig, sich heute daran zu erinnern, dass die Kirche schon immer vor großen Herausforderungen stand. Und unser Herr hat nie etwas anderes versprochen! In Johannes 16,33 sagte er zu seinen Jüngern (und zu uns!): In der Welt habt ihr Bedrängnis.
Dies zu verstehen ist der erste Schritt, um sich mutig den Herausforderungen zu stellen, mit denen wir konfrontiert werden. Angst und Unglaube wachsen vor allem in den Menschen, die denken, dass heftige Herausforderungen und Prüfungen ein Zeichen dafür sind, dass Gott uns verlassen hätte. Die Unkenntnis der Vergangenheit fördert die Verwirrung in der Gegenwart und lässt uns glauben, dass unsere zukünftigen Herausforderungen unüberwindbar sein könnten. Aus diesem Grund habe ich meinen Vortrag in drei Teile gegliedert:
- Frühere Herausforderungen für die Kirche
- Gegenwärtige Herausforderungen für die Kirche
- Zukünftige Herausforderungen für die Kirche
1. Frühere Herausforderungen für die Kirche
Jeder ehrliche Überblick über die Kirchengeschichte wird die Widerstände und Herausforderungen aufzeigen, mit denen die Kirche von Anfang an konfrontiert war. Und wie wir wissen, gibt es viele davon! Satan ist ein ruheloser und unermüdlicher Feind des Evangeliums. Sein Ziel ist es, maximale Verwüstung und Zerstörung gegen die Kirche (und in der Kirche) anzurichten, bevor Christus wiederkommt. Doch es reicht ein kleines Wort um ihn zu fällen!
Jesus sagt in Matthäus 16,18: Ich werde meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Wir zitieren diesen Vers oft –nicht nur, weil er die Macht Christi unterstreicht, sondern weil es uns oft so vorkommt, als ob die Pforten der Hölle siegen würden. Manchmal haben wir das Gefühl, zu verlieren. Dann müssen wir an die unerschütterliche Verheißung Christi erinnert werden. Aber was genau sind die Pforten der Hölle?
Verfolgung und Verführung
John Owen erklärt in seinem Buch Christologia, dass „die Pforten der Hölle … die Macht und die Politik [der Hölle] sind, oder die Handlungen Satans, sowohl als Löwe als auch als Schlange, durch Zorn und durch List“.6
Er fährt fort: „Aber während er [der Teufel] in diesen Dingen nicht sichtbar in seiner eigenen Person handelt, sondern durch seine Handlanger, hat er immer zwei Arten von ihnen in seinem Dienst gehabt. Durch die einen führt er seinen Zorn aus, durch die anderen seine List; die einen beseelt er wie ein Löwe, die anderen wie eine Schlange … die ersten sind die ungläubige Welt, die anderen Abtrünnige und Verführer aller Art [in der Kirche].“
Owen behauptet also, dass Satans Werk eine Art doppelte Natur hat – „das eine ist eine Wirkung seiner Macht und seines Zorns, die von der Welt in Form von Verfolgung ausgeübt wird – das andere ist eine Wirkung seiner Politik und seiner List, die von den Irrlehrern in Form von Verführung ausgeübt wird. In beiden will er die Kirche von ihren Grundlagen trennen“.7
Löwe und Schlange
Das ist sehr wichtig. Satan agiert durch seine Vertreter in der Welt durch Verfolgung und durch subtile und betrügerische Machenschaften im Bereich der Kirche. Und, Brüder, ich wäre gewiss nicht der Erste, der sagt, dass der Kirche durch Letzteres der größere Schaden zugefügt wird. Der Verlust von Leben, auch wenn er verheerend ist, ist besser als der Verlust des Evangeliums – zumindest wenn wir die richtigen Prioritäten haben.
Im Neuen Testament sehen wir, wie der Satan als Löwe und als Schlange wirkt. Nicht lange nach Pfingsten und dem außerordentlichen Wachstum der Gemeinde in Jerusalem begannen die religiösen Machthaber, sich dem Dienst der Apostel zu widersetzen. Sie taten dies zunächst durch Einschüchterung in Kapitel vier und dann durch körperliche Gewalt in Kapitel fünf. So läuft Verfolgung oft ab – erst Einschüchterung, dann Einkerkerung und schließlich Schläge und Hinrichtung.
Lukas berichtet in Apostelgeschichte 5,40: Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und ließen sie gehen.
Gottes Vorsehung in der Verfolgung
Wie reagierten sie auf diese ungerechte und bösartige Behandlung?
Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen; und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen (Apg 5,41.42).
Was für eine Reaktion! Die Apostel bemitleideten sich nicht selbst. Sie sind nicht geflohen, wie sie es in Gethsemane getan hatten. Sie haben sich nicht auf die Suche nach einem ruhigen Leben gemacht. Sie machten auch nicht Gott für ihr Leiden verantwortlich. Nein, sie erwarteten es und betrachteten es als eine Ehre, für den Namen Christi zu leiden. Sie verkündeten weiterhin mutig die gute Nachricht, dass der Messias gekommen ist, dass er der Retter der Sünder ist. Sie bekannten öffentlich, dass die Sünder aus Gnade durch den Glauben an das Blut und die Gerechtigkeit Jesu nicht mehr verdammt, sondern gerechtfertigt sind, dass sie nicht mehr verstoßen, sondern Gott nahe gebracht sind und niemals verlassen werden.
Gegen jeden Widerstand
Nach dem grausamen Märtyrertod des Stephanus berichtet Lukas in Apostelgeschichte 8,1–3, dass an jenem Tag eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem aufkam, und sie waren alle zerstreut in den Gegenden von Judäa und Samarien, mit Ausnahme der Apostel … und Saulus wütete in der Gemeinde und ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis.
Die Pforten der Hölle versuchten, sich gegen die Kirche durchzusetzen. Satan, als brüllender Löwe, wütete durch aggressive und gewalttätige Verfolgung gegen Gottes Volk. Die Herausforderungen, vor denen die frühe Kirche stand, waren gewaltig. Aber Gott gebrauchte diese Herausforderungen, um sein Evangelium zu verbreiten. Wie kann das sein?
Das Evangelium verbreitete sich, als die Menschen zerstreut wurden. Wir lesen in Apostelgeschichte 8,4: Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums. Gott nutzte bösen Widerstand für die Verbreitung des Evangeliums. Wo Menschen Böses im Sinn hatten, hat Gott etwas Gutes daraus gemacht.
In seinem Brief an die Philipper sagt Paulus der dortigen Gemeinde, sie solle sich keine Sorgen wegen seiner Gefangenschaft in Rom machen – „denn“, so schreibt er, das, was mit mir geschehen ist, hat sich vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgewirkt, so dass in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei allen übrigen bekannt geworden ist, dass ich um des Christus willen gefesselt bin (Phil 1,12.13).
Und am Ende seines Briefes überbringt Paulus Grüße von den Heiligen im Haus des Kaisers (4,21).
Durch Gottes Vorsehung führte die Verfolgung und Inhaftierung des Paulus zur Bekehrung von Seelen in den höchsten Kreisen der römischen Gesellschaft. Satan kommt wie ein Löwe, um die Kirche herauszufordern und zu zerstören, aber der Herr lenkt alle Dinge so, dass seine Gemeinde nicht untergeht.
Niemals umsonst
Liebe Brüder und Schwestern, nicht ohne, sondern durch feurige Prüfungen und Bedrängnisse sind Christen mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat (Röm 8,37).
Das gilt für die ersten Christen, die unter der grausamen und tyrannischen Herrschaft der Kaiser zu leiden hatten, für die Reformatoren, die dem tödlichen Zorn von Mary Tudor und anderen katholischen Amtsträgern ausgesetzt waren, und für alle Christen, die im Laufe der Jahrhunderte unter den Händen der zivilen und religiösen Obrigkeit gelitten haben. Ihr Leiden war nicht umsonst.
Die Gefährlichkeit der Irrlehren
Aber Satans Waffenarsenal gegen die Kirche bestand nicht nur aus auffälligen Raketen äußerer Einschüchterung und physischer Verfolgung durch die religiösen und zivilen Autoritäten. Es gibt daneben natürlich auch die giftigen und zerstörerischen Lügen falscher Lehre.
Eines der wichtigsten Beispiele dafür in der frühen Kirche war der Gnostizismus – ein komplexes Glaubenssystem, das in die Kirche eindrang und das wahre Wesen Christi angriff. Die Gnostiker lehrten, dass die Erlösung durch eine Art inneres Licht und Wissen komme. Der Gnostizismus in der frühen Kirche hat Christus und das Evangelium nicht offen geleugnet. Nein, er definierte Christus und das Evangelium um. So etwas tut Satan häufig.
Als Paulus in Apostelgeschichte 20 die Ältesten in Ephesus ermahnte, warnte er sie: Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft (Apg 20,29.30). Im Laufe der Jahrhunderte hat die Kirche versucht, diese Wölfe und ihre Irrlehren zu entlarven, aber oft nicht ohne Kampf und viel Schaden für das Zeugnis der Kirche.
Denken wir einen Moment lang an die trinitarischen und christologischen Kontroversen in Nizäa (325) und Chalcedon (451). Denken wir an die abergläubischen Gottesdienste und die falschen Heilsvorstellungen, die die mittelalterliche Kirche plagten. Oder denken wir an die säkularen Bewegungen wie der Aufklärung, die im späten 19. und 20. Jahrhundert zu einem fruchtbaren Boden für die Entwicklung der Moderne und der Postmoderne wurde. In diesem säkularen Umfeld entstanden Theorien wie der Darwinismus, das Denken Sigmund Freuds und der Marxismus. Diese Ideen wurden zu ernsthaften Herausforderungen für die Kirche des 19. und 20. Jahrhunderts.8
Die Kirche hat in der Vergangenheit große Herausforderungen erlebt – Herausforderungen von außen und Herausforderungen von innen. Aber Gott hat seine Kirche erhalten. Er baut seine Kirche weiter. Daran müssen wir uns angesichts unserer gegenwärtigen Herausforderungen erinnern. Schauen wir uns also als nächstes die Herausforderungen an, vor denen die Kirche heute steht.
2. Gegenwärtige Herausforderungen für die Kirche
Rosaria Butterfield beginnt ihr neues Buch Fünf Lügen unserer Zeit mit den Worten: „Willkommen in unserer neuen Welt, in der es sich anfühlt, als stünden wir am Nullpunkt des Turmbaus zu Babel“.
Wie kommt sie zu dieser Aussage?
Kollektive Gottlosigkeit
In 1.Mose 11 erfahren wir, dass alle Menschen auf der Erde dieselbe Sprache sprachen. Viele zogen aus dem Osten los und ließen sich in einer Ebene im Land Schinar nieder. Anstatt Gott zu suchen und ihn durch Gottesdienst, Arbeit und Familie zu verherrlichen, waren sie stattdessen von einem Gefühl der Selbstherrlichkeit erfüllt und versuchten, sich selbst einen Namen zu machen. Sie strebten danach, einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel reicht – als Zeichen ihres Wunsches, Gott zu entthronen und sich selbst an seine Stelle zu setzen.
Aber Gott durchkreuzte ihre bösen Pläne. Er verwirrte ihre Sprache und zerstreute sie, so dass sie einander nicht verstehen konnten. Das ist so, als ob ein Amerikaner, der nur Englisch kann, versuchen würde, mit einem Ungarn zu sprechen, der nur ungarisch kann. Das würde einfach nicht funktionieren.
Rosaria Butterfield hat also recht. Unsere Zeit fühlt sich in der Tat an wie Ground Zero am Turm zu Babel. Der postchristliche Westen strotzt nur so vor Selbstgefälligkeit. Alle scheinen die gleiche Sprache zu sprechen (die Sprache der moralischen Revolution) und arbeiten unermüdlich daran, Gott von seinem Thron zu stoßen. Universitäten, Unternehmen, Regierungen, die Unterhaltungsindustrie, die Sportwelt und jetzt auch die Kirchen sind alle in das neue Land Schinar eingewandert und versuchen, eine neue Zivilisation zu errichten – eine Zivilisation ohne Gott und damit ohne das Christentum. Ohne die Kirche. Ohne die Bibel. Ohne Ehe. Ohne heterosexuelle Normativität. Ohne biblische Männlichkeit und Weiblichkeit. Ohne eine hohe Sicht des menschlichen Lebens. Ohne Vernunft. Ohne biblische Sexualethik. Ohne…
Das moderne Selbst als Gottesersatz
Was wollen jetzt all jene, die sich im neuen Land Schinar versammeln, an die Stelle Gottes setzen?
- das moderne Selbst, das nicht durch objektive Wahrheit, Religion, Logik, Vernunft oder Wissenschaft eingeschränkt ist;
- das moderne Selbst, das keine moralische Grundlage hat und dessen Identität vor allem in einem höchst therapeutischen, expressiven Individualismus verwurzelt ist;
- das moderne Selbst, das zwar seine Autonomie und Unabhängigkeit von Gott und der Religion erklärt, sich aber ironischerweise einer neuen säkularen Religion verschrieben hat – einer Religion mit Führungspersönlichkeiten, massiver staatlicher Finanzierung, Materialien für die Jüngerschaft und einer wachsenden Zahl von Zwangsregeln.
Liebe Freunde, ich bin Pastor und kein professioneller Historiker, Soziologe oder Anthropologe. Dennoch glaube ich nach all dem, was ich in den letzten 20 Jahren gelesen, studiert und über die radikalen Veränderungen und die Säkularisierung im Westen beobachtet habe, dass die größte Herausforderung, vor der die heutige Kirche steht, in diesen Entwicklungen zu finden ist.
Der wachsende Druck
Der immense kulturelle Druck besteht darin, Gottes maßgebliche Wahrheit zur Debatte zu stellen – und letztlich der moralischen oder woken Revolution zu überlassen. Dieser wachsende Druck lastet auf einzelnen Christen, Kirchen, Gemeindeverbänden, theologischen Ausbildungsstätten und christlichen (Hoch-)Schulen. Leider haben wir im letzten Jahrzehnt gesehen, wie viele von ihnen vor den kulturellen Forderungen kapituliert haben. Vielleicht noch verbreiteter als die völlige Kapitulation ist die subtile Übernahme säkularer, kultureller oder woker Ideologie in das Denken der Gläubigen und in die Lehre der Kirchen und christlichen Einrichtungen.
Aber die subtilen Veränderungen sind nur der Vorspann für die aufgeschobene Kapitulation und den letztendlichen Tod. Denn die fortschrittliche Ideologie ist wie ein Krebsgeschwür, das schließlich das Evangelium verdirbt und die Grundlagen des Glaubens zerstört. Diese subtile Übernahme kultureller Ideologie geschieht oft unter progressiv gesinnten Menschen selbst in ansonsten konservativen und konfessionellen Kirchen und Gemeindeverbänden. Was zum Beispiel die kritische Rassentheorie betrifft, sagte vor nicht allzu langer Zeit ein prominenter evangelikaler Autor, dass die Kirche einige hilfreiche Dinge davon für die Praxis lernen kann, auch wenn wir nicht alles davon übernehmen.
Es wird uns oft so vermittelt, dass wir das Fleisch essen und die Knochen ausspucken können. Manche denken das auch über die LGBTQ+-Bewegung – dass wir die Art und Weise, wie Christen über menschliche Sexualität denken, überdenken und neu gestalten müssten. Zum Beispiel hat die Bewegung der sogenannten Gay Christianity ihren Weg in eine überraschende Anzahl konservativer Kirchen und Institutionen gefunden. Diese Bewegung versucht, bekennende Christen, die mit homosexuellen Neigungen zu kämpfen haben und einen homosexuellen Lebensstil zu Recht ablehnen, darin zu bestärken, von sich selbst als „schwul“ zu denken. Daher stammt auch der Begriff „schwuler Christ“. Diese Bewegung ruft tragischerweise nicht dazu auf, homosexuelle Wünsche und Identitäten zu bereuen. Diese Lehre untergräbt die biblische Wahrheit über Wiedergeburt und Heiligung und schadet somit dem Evangelium.
Einmal mehr ist die große Herausforderung für die Kirche heute der immense kulturelle Druck, die maßgebliche Wahrheit Gottes zur Debatte zu stellen und letztlich der moralischen ‚woken‘ Revolution zu überlassen.
Die Gefahr ist real
Als Leiter der Gemeinde wären wir Narren, wenn wir diese klare und gegenwärtige Gefahr für die Kirche und die christlichen Institutionen ignorieren würden – oder wenn wir denken würden, dass unsere Gemeinden und Studenten nicht davon betroffen sind. Wir sind alle auf irgendeine Weise von der progressiven Kulturrevolution betroffen, indem wir einfach in unserer säkularen Kultur leben. Dr. Al Mohler nennt das „passiven Säkularismus“. In seinem Buch The Gathering Storm (Der aufziehende Sturm) stellt Mohler fest: „Wenn wir genau hinsehen, können wir erkennen, wie die passive Säkularisierung die Kirchen infiltriert und ungewollt einen liberalisierenden Druck auf Christen und Gemeindeverbände ausübt. Die passive Säkularisierung wirkt auf subtile Weise, indem sie eher Druck und Einfluss ausübt, als offene Forderungen zu stellen. Passive Säkularisierung geschieht einfach, weil wir die [Luft der] Kultur atmen und ständig mit kulturellen Botschaften bombardiert werden. Hollywood, die Nachrichtenmedien und die kulturprägenden Kräfte der Gesellschaft sagen uns ständig, dass die richtig denkenden und kulturell akzeptablen Menschen genau so und nicht anders zu denken haben. Die Erwartungen des Kulturwandels reißen alles (und fast jeden) mit.“9
Genau das sind die subtilen (alltäglichen) Wege, auf denen die Schlange böse und satanische Ideologien in unseren Köpfen, Kirchen und Institutionen normalisiert. Mohler schreibt weiter: „Das säkulare Zeitalter übt einen subtilen, aber ständigen Einfluss auf Kirchen und Christen aus. Wenn wir nicht aufpassen, werden die Kirchen immer weniger wie Kirchen und immer mehr wie die säkulare Welt um sie herum aussehen.“
Das Streben nach kultureller Relevanz
Sehen wir uns an, was aus den großen Gemeindeverbänden in Nordamerika und Europa geworden ist. Schauen wir uns an, was aus vielen evangelikalen Kirchen und Hochschulen im Westen geworden ist. Hat das Streben der Kirche nach kultureller Anerkennung und Relevanz nicht dazu geführt, dass die einen große Kompromisse bei der Treue zum Evangelium gemacht haben und andere sogar völlig eingeknickt sind? Carl Trueman, ein guter Freund von mir, sagt gerne: „Kulturelle Relevanz kann eine grausame Geliebte sein.“
Große Herausforderungen
Die Herausforderungen für die heutige Kirche sind vielfältig. Wir könnten den ganzen Tag darüber reden. Da sind zum Beispiel die erheblichen Herausforderungen, die die modernen Medien für die Gesundheit der Kirche und der theologischen Ausbildung mit sich bringen – nicht zuletzt in Bezug auf die weit verbreiteten persönlichen und emotionalen Probleme, die durch Pornografie, soziale Medien und die 24-Stunden-Nachrichten und Unterhaltung verursacht werden. Die weit verbreitete Zerstreutheit unseres Medienzeitalters hat zunehmend zu biblischem Analphabetismus unter den Gläubigen geführt. Wir sehen das bei den angehenden Theologiestudenten, die Aufnahmeprüfungen ablegen. Folglich ist die Versuchung groß, die Lehre in unseren Kirchen zu verwässern und die akademischen Anforderungen in unseren Ausbildungsstätten immer weiter runterzusetzen.
Gesetze gegen „Hassrede“
Daneben gibt es die neue Gesetzgebung, die das Lehren und Predigen über die biblische Sicht auf Ehe und Sexualität verbietet. Ein aktuelles Beispiel ist das Gesetz „Hate Speech and Public Order“ („Hassrede und öffentliche Ordnung“) das im Frühjahr 2024 in Schottland erlassen wurde. Ich bin auf die Website der schottischen Regierung gegangen und habe mir das neue Gesetz angesehen.
Was sind die Merkmale derjenigen, die durch das Gesetz vor beleidigenden Äußerungen geschützt sind? „Die Merkmale sind: Alter, Behinderung, Religion oder, im Falle einer sozialen oder kulturellen Gruppe, wahrgenommene Religionszugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Transgender-Identität usw.“ Die Strafe für öffentliche oder private Äußerungen, die als hasserfüllt und beleidigend angesehen werden, kann bis zu 7 Jahren Gefängnis betragen. Erinnern wir uns, wie die Verfolgung in der frühen Kirche begann? Zuerst Einschüchterung, dann Inhaftierung und schließlich physische Verfolgung.
Die Gefahr der beiden Extreme
Wenn wir unsere gegenwärtige kulturelle Situation bewerten, müssen wir aufpassen, dass wir nicht in eines von zwei Extremen verfallen. Das eine Extrem wäre es, sich zu verstecken und zurückzuziehen, all das zu ignorieren, was um uns herum geschieht und in Erinnerungen an bessere Zeiten zu schwelgen. Die Sache ist die: Wir als Pastoren und Theologen sind vielleicht dazu in der Lage, aber unsere Gemeindemitglieder sind das nicht. Sie leben und arbeiten mitten in dieser kulturellen Revolution und brauchen starke Hirten, die sie leiten, beschützen und zu Jüngern machen. Sie brauchen treue Prediger, die die Lügen der neuen säkularen Religion aufdecken und ihnen helfen, zu verhindern, dass dieses Denken ihre Häuser erobert. Theologiedozenten müssen künftige Geistliche darauf vorbereiten, kampfbereit in die Schlacht zu ziehen. Wir dürfen nicht schweigen.
Weder Feigheit noch Rückzug
Es besteht die Versuchung, über diese Themen nicht zu sprechen und die harten gegenkulturellen Wahrheiten der Schrift zu verschweigen. Dabei müssen wir diese Dinge lehren. Denn wir sind aufgerufen, unsere Leute zu Jüngern zu machen und sie auszurüsten, um Gott in dieser zerbrochenen, von Sünde zerrissenen und verwirrten Welt zu lieben und zu dienen. Darüber hinaus sind wir dazu berufen, sie dazu zu befähigen, die Verlorenen mit Mitgefühl zu erreichen und die Wahrheit in Liebe zu sagen, die von Herzen kommen.
Nur Mut, meine Brüder, nur Mut!
Nicht für den Kampf leben
„Jedes Zeitalter hat seine dunklen Seiten und Gefahren. Es ist nicht die Aufgabe der Christen, über die Zeit, in der sie leben, zu jammern. Vielmehr sollen sie ihre Probleme verstehen und angemessen darauf reagieren“, schreibt Carl Trueman in seinem Buch Der Siegeszug des modernen Selbst.10
Das andere Extrem besteht darin, sich mit der progressiven Kulturrevolution zu beschäftigen und sie zum Thema jedes Gesprächs, jedes Vortrags und jeder Predigt zu machen. Das ist nicht hilfreich und untergräbt echte biblische Verkündigung. Wir sehen heute, wie einige in dieses Extrem verfallen sind. Besonders verlockend ist dies in der Wahlkampfzeit, wenn die Emotionen hochkochen und alles in apokalyptische Worte gekleidet ist.
Bevor ich einige Möglichkeiten aufzeige, wie wir darauf reagieren können, möchte ich ganz kurz auf die beiden zukünftigen Herausforderungen für die Kirche eingehen.
3. Zukünftige Herausforderungen für die Kirche
Wir können natürlich nicht sicher sagen, was auf uns zukommt. Aber es gibt gewisse Entwicklungen, die uns eine Vorstellung davon geben.
1. Künstliche Intelligenz (KI) – Was bedeutet KI für die Kirche? Für das Schreiben von Predigten? Für das Theologiestudium? Für die Bedrohung von Gläubigen und der Kirche? Für die Medizinethik? Für die Neugestaltung der Geschichte?
Ich weiß es nicht, aber wir sollten die Pläne Satans für das 21. Jahrhundert nicht ignorieren.
2. Verfolgung (sie kann kommen) – Ich glaube, wir müssen auf verschiedene Stufen der Verfolgung vorbereitet sein. Und wir müssen unsere Gemeinden darauf vorbereiten. Wenn wir die Bibel predigen, werden wir unsere Leute darauf vorbereiten – mit treuen Ermahnungen und Anwendungen. Ein treuer Aufruf zur Nachfolge ist ein Aufruf, die Kosten zu bedenken und alles Christus zu überlassen.
Paulus spricht in 1. Korinther 4,11ff. von den Herausforderungen, denen er und andere ausgesetzt waren: Bis zu dieser Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße, werden geschlagen und haben keine Bleibe und arbeiten mühsam mit unseren eigenen Händen. Wenn wir geschmäht werden, segnen wir; wenn wir Verfolgung leiden, halten wir stand; wenn wir gelästert werden, spenden wir Trost; wie Abfälle der Welt sind wir geworden, aller Abschaum bis jetzt.
An anderer Stelle, in 2. Korinther 4,8.9, schreibt der Apostel: Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um.
Fazit | Unsere Antwort
1. Pastoren – Das Wichtigste ist ein treuer Dienst am Evangelium. Verkündige Christus durch Wort und Sakrament. Gib den Gläubigen mehr Lehre und nicht weniger, und fördere ein warmherziges Vertrauen in Christus und das Evangelium. Sorge dafür, dass die Leute das reformierte Bekenntnis kennen und lass es nicht in der Schublade liegen. Rüste deine Gemeindeglieder aus, damit sie unter ihren Freunden, Mitarbeitern und Nachbarn ein liebevolles Zeugnis ablegen – und ein Herz für die Mission bekommen.
2. Theologische Ausbildungsstätten – Lassen wir uns nicht überrumpeln. Es ist wichtig, einen Plan für institutionelle Treue zu haben. Denk an die theologischen Seminare Princeton/USA und an das New College in Edinburgh/Schottland auf dem Höhepunkt ihres treuen theologischen Schaffens im späten 19. Jahrhunderts.
Es ist wichtig, dass Vorstand und Lehrkörper jedes Jahr eine Erklärung der Glaubensgrundlagen unterzeichnen müssen. Integriert auch theologische Bücher in euer Curriculum, die sich mit aktuellen Themen befassen. Lasst die Studenten nicht nur Owen, Calvin und Hodge lesen. Gebt ihnen auch Bücher von Carl Trueman und Rosaria Butterfield.
Nur Mut, meine Brüder!
Ich lese gerne Reden von Winston Churchill. Während des Zweiten Weltkriegs sagte er in einer dieser Reden folgendes:
„Die Gefahren, denen wir gegenüberstehen, sind immer noch enorm, aber unsere Vorteile und Ressourcen sind es auch. Ich erwähne sie, weil das Volk ein Recht darauf hat zu wissen, dass es solide Gründe für die Zuversicht gibt, die wir empfinden, und dass wir guten Grund haben, uns für fähig zu halten – wie ich in einer sehr dunklen Stunde vor zwei Monaten sagte – den Krieg fortzusetzen – wenn nötig allein, wenn nötig für Jahre. Ich sage es auch deshalb, weil die Tatsache, dass das britische Weltreich unbesiegbar ist und dass der nationalsozialistischen Ideologie immer noch Widerstand geleistet wird, den Funken der Hoffnung in der Brust von Hunderten von Millionen niedergeschlagener oder verzweifelter Männer und Frauen in ganz Europa und weit über seine Grenzen hinaus wieder entzünden wird, und dass aus diesen Funken in Kürze eine reinigende und verzehrende Flamme entstehen wird.“11
Erinnern wir uns an die Herausforderungen der Vergangenheit und daran, wie Gott sein Volk mit seiner Macht, seiner Wahrheit und den Verheißungen des Evangeliums getragen hat. Erinnern wir uns an die Verheißungen, die die französischen Pastoren trösteten, als diese auf dem Weg zum Scheiterhaufen waren!
Wir müssen der Versuchung widerstehen, uns der Welt und ihren Normen und Werten anzupassen. Wir sind Soldaten Christi, und wir müssen mit Mut und Zuversicht die Gemeinde leiten – im Vertrauen auf Gottes Wahrheit und seine Verheißungen.
Das Volk Gottes wird zu keinem Zeitpunkt mehr Freude haben und zufriedener sein als dann, wenn es bereit ist, alles für Christus zu geben. Die Welt, in der wir leben, lehrt das nicht – dort geht es immer nur um Komfort, Sicherheit und Geborgenheit. Aber für diese Dinge gibt uns Christus kein Versprechen.
Nur Mut, meine Brüder, nur Mut!
Jon D. Payne ist Pastor der Christ Church Presbyterian in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Gemeinsam mit seiner Frau Marla hat er zwei erwachsene Kinder.
1 Johannes Calvin, Traktate und Briefe, „Die fünf Gefangenen von Lyon“; 10. Juni 1552.
2 Ebd. „Wohin wir hier unten auch schauen, Gott hat den Weg versperrt. Aber das ist gut so, damit wir die Hoffnung, die wir auf ihn und seine heiligen Verheißungen haben, nicht verlieren.“
3 Ebd., S. 406.
4 Ebd., S. 406.
5 Ebd., f.n. 404.405.
6 John Owen: Werke. Band 1. S. 35.
7 Ebd., S. 36.
8 Die Kirche in Ostasien, Afrika und dem Nahen Osten steht vor anderen Herausfor-derungen als wir in Nordamerika und Europa. Für unsere Zwecke werde ich mich auf den Westen konzentrieren – denn das ist der Kontext in dem wir uns bewegen.
9 Albert Mohler: The Gathering Storm. Nashville [Thomas Nelson] 2020. S. 22.
10 Carl R. Trueman: Der Siegeszug des modernen Selbst: Kulturelle Amnesie, expressiver Individualismus und der Weg zur sexuellen Revo-lution. Bad Oeynhausen [Verbum Medien] 2022. S. 36.
11 Rede Winston Churchills vor dem Unter-haus am 20. August 1940 (The Churchill Documents, „Never Surrender“, Band 15, S. 692).