Christsein im Ausnahmezustand (Teil 1) – angesichts von staatlichen Übergriffen

Christsein im Ausnahmezustand (Teil 1) – angesichts von staatlichen Übergriffen

1 Ausnahmezustand

1.1 Der Anlass: Corona

Es war im vergangenen Jahr kurz vor Karfreitag. Ich hatte mich gerade an den Schreibtisch gesetzt, um mich auf die anstehende Wortverkündigung vorzubereiten. Plötzlich trat mir schlagartig das vor mein inneres Auge, was mir natürlich irgendwie schon vorher klar war: Ich werde den Gottesdienst am Karfreitag nicht zusammen mit der Gemeinde feiern können. Jedes Gemeindemitglied wird in seinem Wohnzimmer vor seinem Computer sitzen und dort ziemlich isoliert Gott für sein herrliches Heilswerk loben, ihn im Gebet und in der Fürbitte anrufen und das Glaubensbekenntnis sprechen. Die Predigt wird irgendwann vorher gefilmt werden, um sie dann zu der vorgesehenen Zeit im Internet hochzuladen. Wenn ich die Predigt von der Kanzel halten werde, werden für die Filmaufnahme lediglich zwei oder drei Technikspezialisten anwesend sein. Und diese jungen Männer werden während meiner Predigt vorrangig mit ihren technischen Apparaturen beschäftigt sein.

An dem Tag, an dem sich die Gläubigen in einer besonderen Weise an das Heilswerk Christi am Kreuz von Golgatha erinnern, wird es also nicht zulässig sein, zusammen mit seiner Gemeinde den dreieinen Gott für sein Heilswerk zu preisen und ihm dafür zu danken.

Entsprechendes wird für den Gottesdienst am Auferstehungstag Christi gelten. Also gerade an dem Tag, an dem wir eigentlich inmitten der Schar der Heiligen den Lebensfürsten für den Sieg über den ewigen Tod preisen werden, wird diese Triumphfeier behördlicherseits untersagt sein, weil eine geringe Möglichkeit besteht, durch ein „Killervirus“ vom biologischen Tod betroffen zu werden.

Sämtliche öffentlich-rechtlichen Medien hatten in den zurückliegenden Tagen unüberhörbar laut den regierungsamtlich angeordneten Lockdown verbreitet. Bei Nichteinhaltung dieser Anordnung habe man mit empfindlichen Strafen zu rechnen.

Nicht wenige unserer Zeitgenossen waren in Panik geraten und bereit, sämtliche staatlichen Bestimmungen ohne weiteres zu befolgen, zumal die Fernsehbilder aus China und Italien ihre beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt hatten und am Anfang ja zugegebenermaßen keineswegs klar war, wie schlimm das Virus ist.

Aber es geschah noch mehr: Dort, wo (noch) nicht jegliches Zusammenkommen der Gemeinde untersagt war, eiferten landes- und freikirchliche Verantwortungsträger dafür, die staatlichen Verordnungen nicht nur umzusetzen, sondern sie geradezu überzuerfüllen: Man habe nicht nur aus Fürsorge gegenüber Leib und Leben des Nächsten auf jegliche Präsenz-Gemeindeveranstaltungen zu verzichten und stattdessen auf Video-Zoom-Meetings umzustellen, sondern die Gottesdiensthäuser seien auch deswegen verschlossen zu halten, weil man auf diese Weise Solidarität mit den anderen Betroffenen üben könne und dies Ausdruck eines christlichen Zeugnisses sei.

Tatsächlich waren nicht nur die Gottesdienste von den staatlichen Verordnungen betroffen. Eigentlich waren sie wegen Artikel 4 des Grundgesetzes noch in einer besonderen Weise geschützt. Dort steht in den beiden ersten Absätzen geschrieben: „(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. (2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ In jenen Wochen war das gesamte Gemeinwesen tief aufgewühlt, da sehr, sehr viele Betriebe und Firmen soweit möglich auf Homeoffice umstellten und Kitas, Schulen, Geschäfte, Gastronomiebetriebe sowie zahllose Dienstleistungsfirmen ihre Angebote ummodelten, zurückfuhren oder ganz beendeten.

Begründet wurden und werden diese Maßnahmen mit dem Corona-Virus [Sars-Covid-19]. Man habe es mit einem Virus zu tun, das eine weltweite „Pandemie“ ausgelöst habe. Zur Untermauerung dieser Botschaft wurden seitdem fortwährend Berichte über Infektions- und Todeszahlen durch die öffentlichen Medien frei Haus geliefert. Hinzu kamen die direkt übertragenen „Briefings“ aus der Bundespressestelle. Allerdings fiel dem interessierten Zuschauer auf, dass die jeweiligen Behörden nicht nur in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Verordnungen verfügten, sondern auch mit dem sogenannten Inzidenz(grenz)wert recht – nennen wir es einmal – kreativ umgingen.

Als wir uns vor einem Jahr in der Gemeinde über die Situation austauschten, vertraten die meisten die Meinung, die staatlich verordneten Gottesdiensteinschränkungen bzw. -verbote würden in ein paar Wochen Geschichte sein. Nur wenige, wie zum Beispiel meine Frau waren im Blick auf ein (baldiges) Zurückkehren zum „Normalzustand“ skeptischer eingestellt.

Mich selbst belastete die Situation sehr, wenn ich an unsere Gemeinde dachte. Natürlich hoffte ich, dass meine Frau nicht Recht behalten werde. Wer hätte sich damals auch ernsthaft vorstellen können, dass in unserem „freien Westen“ monatelang neben sonstigen staatlichen Anordnungen auch Verbote bzw. Einschränkungen von Gottesdiensten angeordnet würden?

Es ist unbestritten, dass sich während der Sommermonate die behördlichen Auflagen entspannten. Aber bekanntlich zogen im Herbst die Lockdown-Maßnahmen wieder an. Zu Weihnachten gab es erneut erhebliche staatliche Vorgaben, durch die die Gottesdienstfeiern massiv beeinträchtigt waren. Inzwischen blicken wir auf ein Jahr staatlicher Einengungen zurück.

1.2 Gemeinde Gottes im verordneten Ausnahmezustand

Mit diesem Artikel beabsichtige ich eine Serie zu beginnen, in der wir darüber nachdenken wollen, was es heißt, als Gemeinde Gottes im politischen Ausnahmezustand zu existieren.

Natürlich werden wir im Folgenden immer wieder auf den Anlass, also auf Corona [Covid-19] zu sprechen kommen. Aber „Corona“ ist lediglich der Aufhänger, denn es geht nicht zentral um die Erörterung der Frage, ob und wie gefährlich dieses Virus ist. Zu dieser Thematik haben kompetente Ärzte und Epidemiologen recht zügig Stellung genommen. Folglich ist gegenwärtig niemand mehr ausschließlich auf die staatlich veröffentlichten Verlautbarungen unserer Politiker und der von ihnen beauftragten Mediziner angewiesen. Wer will, kann sich selbst ein Urteil bilden, indem er auch einmal „die andere Seite“ zur Kenntnis nimmt.[1]

Auf jeden Fall dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass im Vergleich zu den Vorjahren auch die offizielle Homepage des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei dieser Epidemie eine „Übersterblichkeit“ nicht wirklich aufzuzeigen vermag.[2]

Andererseits besteht natürlich keinerlei Grund, die Gefährlichkeit dieser epidemischen Welle kleinzureden: Atemwegserkrankungen verbunden mit schwerster Atemnot sind für den Betroffenen außerordentlich qualvoll und lebensbedrohlich und selbstverständlich niemandem zu wünschen. Aber heißt das, dass man aus diesem Grund nicht nur die gesamte Wirtschaft und die Schulen, sondern auch die Gottesdienste einschränken bzw. ganz und gar verbieten darf?

Nicht wenige machen darauf aufmerksam, dass im Herbst des Jahres 2019, also wenige Monate vor Ausbruch der „Pandemie“, sich in New York ungefähr 15 sehr einflussreiche Leute aus Politik, Wirtschaft und Medien trafen. Sie erörterten dort das Auftreten einer weltweiten Pandemie und besprachen die daraufhin einzuleitenden Handlungsvorgaben. Diese Konferenz ist unter dem Namen: „Event 201“ bekannt.[3] Initiiert wurde sie vom Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum), von der privaten Johns-Hopkins-Universität, sowie von der Bill & Melinda Gates Stiftung (Foundation).[4] Das Virus, so soll man dort verabredet haben, würde durch Flugreisende weltweit verbreitet werden. Nach 18 Monaten und Millionen von Toten werde ein Impfstoff angeboten, sodass es dann zur Ruhe komme. Bereits wenige Monate später sei dann das damalige Planspiel in die Wirklichkeit umgesetzt worden.

Die Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Krise getroffen wurden, sollen zur Vorbereitung des Großen Neustarts (Great Reset) dienen. Dieser Umbruch soll dann die Weichen für die Bildung einer Neuen Weltordnung (New World Order [NWO]) stellen. Um dieses anvisierte globale System der Einen Welt (One World) durchzusetzen, seien die Nationalstaaten aufzulösen, oder zumindest müssten ihre Kompetenzen massiv ausgehöhlt und beschnitten werden. Das heißt: Die Zuständigkeiten seien immer mehr von den gewählten Regierungen auf Institutionen zu übertragen wie unter anderem auf die EU, die NATO, die Vereinten Nationen, die Bretton-Woods-Institutionen, den Internationalen Währungsfonds [IWF], die Weltbank, die Welthandelsorganisation[WTO], den Internationalen Strafgerichtshof und nicht zuletzt auf die Weltgesundheitsorganisation [WHO].[5] Unverkennbar hat dieser Prozess natürlich schon längst begonnen,[6] Die jetzigen Lockdown-Maßnahmen seien für das Ziel, dass die gesamte Macht in die Hände einer – nicht gewählten – neoliberalen Klasse komme, lediglich ein Schritt, wenn auch ein entscheidender.

Um den Menschen diese einzelnen Internationalisierungsmaßnahmen hin zu dem einen globalen System schmackhaft zu machen, erfolgen sie unter dem Banner von „Frieden“, „Menschenrechten“ „sozialer Gerechtigkeit“, „Freiheit“, „Toleranz“ und eben auch bestimmten biopolitischen Verordnungen wie die gegenwärtigen Bestimmungen, die „zum Schutz vor der Corona-Pandemie“ erlassen worden sind. Neben der Verheißung uneingeschränkter Krankenversorgung werden für jedermann ungehemmte Migrationsmöglichkeiten in Aussicht gestellt. Weitere Transformationsschritte hin zu der Einen Welt [One World] wird zum Beispiel die Vermengung und damit die Einebnung sämtlicher Religionen sein.[7] Falls es jemand wagen sollte, sich diesem Menschheitsbeglückungsprogramm zu widersetzen, gilt er als „nationalistisch“, „rassistisch“, „rechts(radikal)“, „fundamentalistisch“ und wird entsprechend ausgegrenzt.

Wenn auch nur ein Bruchteil dieses Plans stimmt – von dem übrigens nicht nur auf irgendwelchen fragwürdigen Weltverschwörungs-Websites die Rede ist, sondern auf hochoffiziellen staatlichen und überstaatlichen Homepages zu lesen ist – dann erscheint es angebracht, einmal nüchtern und möglichst unaufgeregt die Stellung der Christen gegenüber der Staatsgewalt und natürlich auch die Beziehung der Gemeinde Gottes zur weltlichen Macht im Fall des politischen Ausnahmezustandes zu bedenken.

Übrigens ist bei den momentan von den Regierenden verhängten Corona-Verordnungen keineswegs klar, ob die Einschränkungen nicht zu einem – latenten – Dauerzustand werden (natürlich mit wochen- oder monateweisen geringfügigen Veränderungen, sodass niemand so genau weiß, was gerade gilt und was nicht). In diesem Fall würden die staatlichen Vorgaben von nun an zumindest latent wie ein Damoklesschwert immer über unseren Gemeindeveranstaltungen hängen.

Wenn wir manchen unserer gewählten Volksvertretern genau zuhören, bemühen sie sich jedenfalls nicht, den Verdacht auszuräumen, es werde zu einem Zurück in den Zustand „vor Corona“ nicht mehr kommen.[8] Wohlgemerkt, das sind Politiker, bei denen man bisher eigentlich immer damit gerechnet hat, dass sie das Volk eher beschwichtigen als beunruhigen. Die Frage lautet: Heißt das, dass in Zukunft der Ausnahmezustand zum Normalfall wird?[9]

1.3 Jesus vor Pilatus: Das Urmuster der Beziehung zwischen Reich Gottes und weltlicher Gewalt

An jenem Tag, als ich mich an meine Karfreitagspredigt setzte, kam mir zum ersten Mal die Ahnung, dass hierzulande, ja, dass weltweit eine Konfrontation zwischen der Gemeinde Gottes und der weltlichen Gewalt bevorstehen könnte. Deren Ausmaße wären dann überhaupt noch nicht absehbar.

Unwillkürlich schlug ich in meiner Bibel die Berichte über den Prozess Jesu vor Pilatus auf. Auch in den darauffolgenden Wochen und Monaten blätterte ich immer wieder in den entsprechenden Abschnitten aus den Evangelien, in denen verhältnismäßig detailliert die Ereignisse berichtet werden, als die weltliche Gewalt über den Sohn Gottes zu Gericht saß.

Gerade angesichts dessen, was gegenwärtig geschieht, packten mich diese Berichte ganz neu, in denen innerhalb weniger Stunden, die Heilsgeschichte und die Weltgeschichte ineinandergriffen, sich die Ewigkeit und die Zeit miteinander verzahnten und die Gestalt eines Gerichtsverfahrens annahmen.

Am Ende dieser Verhandlung wird Pilatus das Todesurteil über Jesus fällen (Mt. 27,26; Joh. 19,13). Alle Evangelien verwenden dafür den Begriff überliefern (Mt. 27,26, Mk. 15,15; Lk. 23,25; Joh. 19,16). Es ist derselbe Begriff, den die Heilige Schrift auch zuvor immer wieder für das verräterische Tun von Menschen verwendet, wie das der damaligen Juden und auch des Judas (Mt. 10,4; 27,1–3; Mk. 3,19; 9,31; 14,10;15,1; Joh. 18,5). Bezeichnenderweise ist dieser Begriff identisch mit dem Ausdruck, der auch im Blick auf Gott den Vater verwendet wird (Röm. 8,32) sowie an einer Stelle für Christus selbst (Joh. 19,30). Somit deutet der Heilige Geist bereits mit diesem einen Begriff einerseits die Verflechtung von menschlichem und göttlichem Handeln an und andererseits die total unterschiedlichen Absichten während dieses Prozesses.

Die Juden verfügten nicht über die Kompetenz, ein Todesurteil über Jesus zu fällen (Joh. 18,31). Aber die Vertreter des jüdischen Sanhedrins hatten schon seit geraumer Zeit für die Hinrichtung alles Mögliche in die Wege geleitet (Mk. 3,6; Mt. 21,46; Joh. 5,18; 11,47–57). Dann setzten sie Schritt für Schritt ihren Plan um, und zwar, wie das Neue Testament erwähnt, mit List (Mt. 26,4). Auch während der gesamten Verhandlung vor Pilatus mischten hinter den Kulissen die Vertreter des Sanhedrins kräftig mit, damit alles in ihrem Sinne ablief. Gelegentlich sahen sie sich sogar veranlasst, aus dem Hintergrund hervorzupreschen und beim römischen Statthalter direkt zu intervenieren. Sie warnten ihn, vor einer „falschen“ Entscheidung: Wenn du diesen freilässt, bist du des Kaisers Freund nicht (Joh. 19,12). Selbstverständlich beteuerten sie mit ihren Lippen: Wir haben keinen König als nur den Kaiser (Joh. 19,15).

Als Pilatus den Angeklagten verhörte, erklärte Jesus Christus ihm unbeeindruckt, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist (Joh. 18,35.36). Wohlgemerkt: Diese sehr bekannte (und manchmal allzu beliebte) Aussage traf der Herr nicht in einem Hinterzimmer. Es war nicht so, dass er sich damit von der „bösen“ Welt und ihrer Politik abgrenzen wollte, um in irgendeiner Idylle seine Ruhe zu suchen, sondern genau dies bezeugte er vor dem Vertreter der römischen Weltmacht.

Weiter behandelte der Sohn Gottes gegenüber der weltlichen Gewalt das bei Politikern bekanntlich nicht gerade hoch im Kurs stehende Thema der Wahrheit: Ich bin dazu in die Welt geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe…“ (Joh. 18,37).

Als schließlich Pilatus dem Angeklagten die Frage stellte: Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen und Vollmacht habe dich loszulassen?, entgegnete ihm der Herr souverän: Du hättest keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre (Joh. 19,11).

Was für eine Überlegenheit spricht aus diesen Aussagen! Wie unendlich weit stehen diese Zeugnisse des Sohnes Gottes über dem Reden des römischen Berufspolitikers. Aus dessen Mund kam zynischer Sarkasmus (Was ist Wahrheit? Joh. 18,38). In seinem Reden zeigte sich Nervosität (Redest du nicht mit mir? Joh. 19,10) und geradezu hilflose Verlegenheit, ja Fassungslosigkeit (er verwunderte sich, Mt. 27,14; Mk. 15,5). Seine Feigheit vor den Menschen war durchweg greifbar (er fürchtete sich noch mehr, Joh. 19,8). Diese Zaghaftigkeit verband sich bei dem römischen Staatsbeamten mit einer geradezu grotesken, aber auch sehr typischen, Überkorrektheit. Plötzlich fiel Pilatus nämlich ein, er sei gar nicht zuständig, sodass er den Fall wie eine heiße Kartoffel an Herodes abzugeben versuchte (Lk. 23,6–12). Überhaupt sieht man in seinem gesamten Verhalten seine Unsicherheit: in seiner Unschlüssigkeit, in seinen Ausflüchten und seinen mehrfachen Meinungsumschwüngen (Ich finde keine Schuld an ihm, Joh. 18,38, siehe insgesamt Lk. 23,13–25), dann sein rituelles Händewaschen (Mt. 27,24) und schließlich das Fällen des Todesurteils (Mt. 27,26; Joh. 19,16).

Selbst die Heftigkeit, mit der Pilatus etwas später gegenüber den Hohepriestern darauf bestand, die Inschrift über dem Kreuz nicht abzuändern (Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben, Joh. 19,22) spiegelt keineswegs seine Charakterfestigkeit und Unbeugsamkeit wider, sondern veranschaulicht eher seine Willensschwäche, die sich bei solchen Menschen ja häufig gerade darin kundgibt, dass sie in Nebensächlichkeiten ihre Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, nachdem sie in der Kernfrage kläglich zurückgewichen sind und versagt haben.

Auch sonst überrascht es keineswegs, was das Neue Testament über die weltliche Gewalt berichtet. Der Sohn Gottes durchschaut die weltliche Gewalt und spart nicht mit Kritik. Den König Herodes bezeichnet Jesus einmal – wenig schmeichelhaft – als Fuchs (Lk. 13,32). Ein andermal nimmt er die Gelegenheit wahr, auf die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit hinzuweisen, die wohl gerade unter Politikern ausgeprägt ist (Lk. 22,25). Der Apostel Paulus bezeichnet die weltlichen Richter nicht nur als Ungläubige (1Kor. 6,6), sondern er vergleicht die von ihnen veranstalteten Gerichtsverfahren illusionslos mit einem Löwenrachen (2Tim. 4,16.17).

Wir brauchen also bei der Analyse über die weltlichen Herrscher nicht immer nur an die Raubtiervisionen aus Daniel 7 zu denken oder an das letzte Buch der Bibel (Offb. 13).

Auch wenn diese kritischen Urteile bekanntlich nicht alles sind, was das Wort Gottes über die von Gott eingesetzten Diener (Röm. 13,1–7) zu sagen hat, sollten wir diese kritischen Durchleuchtungen der weltlichen Machthaber nicht ignorieren. (Darüber später mehr.)

2 Christliches Verhalten bei Seuchen – im Lauf der Kirchengeschichte

Bevor wir uns den Fragen zuwenden, was ein möglicher durch die weltliche Gewalt verordneter Ausnahmezustand für diejenigen heißt, die Bürger des Reiches Gottes sind, wollen wir uns zunächst anhand einiger weniger historischer Schlaglichter orientieren, wie sich Christen im Lauf der zurückliegenden zweitausendjährigen Geschichte im Blick auf Seuchen und Pandemien verhalten haben. Natürlich ist die Kirchengeschichte für uns nicht normativ. Normativ ist allein die Heilige Schrift. Aber das heißt ja nicht, dass für uns das, was in der Vergangenheit unsere Glaubensgeschwister zu einem christlichen Verhalten in Zeiten von Seuchen meinten, belanglos ist.

2.1 Bischof Cyprian zum Verhalten der Christen während der Antoninischen Plage (165 bis 180)

In der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts breitete sich über das gesamte Römische Reich eine verheerende Seuche aus. Diese „Pest des Galen“, wie sie auch genannt wird, hatten römische Truppen aus dem Nahen Osten mitgebracht. Manche Historiker vermuten, dass durch diese Plage ungefähr ein Viertel der Bevölkerung des Römischen Reiches umkam. Die Epidemie – es ist nicht klar, ob es sich um eine sehr schwere Form von Masern oder von Pocken handelte oder um eine gefährliche Grippe – stürzte das Römische Reich in eine tiefe Krise. Eigentlich erholte es sich daraus nie mehr.

Bischof Cyprian, ein Zeitzeuge dieser Seuche, forderte in seinen Predigten die Christen auf, nicht um die christlichen Seuchenopfer zu trauern, da sie jetzt im Himmel sind. Stattdessen gehöre es zu ihren Aufgaben, ihre Anstrengungen zu verdoppeln und sich um die an der Epidemie Erkrankten zu kümmern. Diesem Aufruf leisteten sehr viele Christen Folge, und zwar ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Sie kümmerten sich um ihre infizierten Glaubensgeschwister, aber eben nicht nur um sie, sondern auch um die Ungläubigen. Dabei verschwiegen sie ihnen nicht das Evangelium, sondern bezeugten ihnen, dass diese Plage nicht das Werk unberechenbarer oder launischer Götter sei, sondern dass diese Katastrophe darin ihre Ursache hat, dass wegen der Rebellion der Menschen gegen Gott die Schöpfung gefallen ist und unter dem Gericht Gottes steht.

Auf die heidnische Umgebung machte der selbstlose Einsatz der Christen großen Eindruck. Nach dem Abflauen der Seuche stellte man fest, dass die Zahl der Christen stark gewachsen war.[10]

2.2 Bischof Dionysios zum Umgang mit Epidemien (um 200)

Um das Jahr 200 brach in der ägyptischen Metropole Alexandria ein blutiger Bürgerkrieg aus. Dieser führte in der gesamten Gegend Oberägyptens zu einer schweren Hungersnot. Außerdem brachen Seuchen aus, durch die viele Menschen in Ägypten umkamen. Trotzdem, so berichtet Eusebius, „erzitterten die Menschen nicht angesichts der immer mehr um sich greifenden völligen Vernichtung“.[11]

Während der verheerenden Epidemie wurde dem Bischof Dionysius die Frage vorgelegt, wie sich die Christen angesichts des durch Krieg verursachten Chaos und den folgenden Epidemien verhalten sollen, namentlich auch im Blick auf das bevorstehende Osterfest. Seine Antwort ist uns durch Eusebius überliefert:

„Den Nichtchristen dürfte die gegenwärtige Lage nicht als Festzeit erscheinen. Indessen ist es für sie weder diese noch irgendeine andere Zeit in besonderem Maße, mag sie nun traurig sein oder als außerordentlich freudig gelten. Jetzt ist alles voll Klagen. Alle trauern und Wehgeschrei hallt durch die Stadt wegen der Menge der Toten und derer, die noch täglich sterben. Wie bezüglich der Erstgeburt der Ägypter geschrieben steht, so ‚erhob sich‘ auch jetzt ein ‚großes Geschrei‘; denn kein Haus ist, in dem nicht ein Toter wäre (vergleiche 2Mos. 12,30). Und wenn es doch nur ein einziger Toter wäre! Denn viel Schreckliches haben wir zuvor schon erlitten. Zunächst hat man uns vertrieben, und nur wir wurden von allen verfolgt und dem Tod ausgeliefert. Aber gleichwohl begingen wir auch damals unser Fest. Jeder Ort, wo einer zu leiden hatte, ein Feld, eine Wüste, ein Schiff, eine Herberge, ein Gefängnis, wurde für uns zum Festplatz. Das allerfröhlichste Fest aber feierten die vollendeten Märtyrer, die zum himmlischen Mahl geladen wurden. Nach der Verfolgung kamen Krieg und Hunger, die wir gemeinsam mit den Ungläubigen zu tragen hatten. Allein trugen wir all die Schmach, die sie uns zufügten, aber auch an dem, was sie sich selbst gegenseitig antaten und litten, hatten wir Anteil. Dann freuten wir uns wiederum des Friedens Christi, den er uns allein gegeben hatte. Aber sehr kurz war die uns und ihnen gegönnte Ruhepause. Es brach die gegenwärtige Krankheit aus. Für die Heiden ist sie ein Unglück, das alle Schrecken und jede Drangsal übertrifft und, wie einer ihrer Schriftsteller erklärte, „das einzige ist, was furchtbarer sich einstellte, als wir alle voraussehen konnten“.[12] Für uns jedoch ist sie kein solches Unglück, für uns bedeutet sie vielmehr Erziehung und Prüfung gleich den früheren Drangsalen. Wenn auch die Krankheit uns nicht verschonte, aber ihr ganzer Schrecken zeigte sich doch bei den Heiden.

Darauf fährt Dionysios folgendermaßen fort: Da die meisten unserer Brüder in übermäßiger Liebe und Freundlichkeit sich selbst nicht schonten und aneinanderhingen, furchtlos sich der Kranken annahmen, sie sorgfältig pflegten und ihnen in Christus dienten, starben sie gleich diesen freudigst dahin, angesteckt vom Leid anderer, die Krankheit der Mitmenschen sich zuziehend, freiwillig ihre Schmerzen übernehmend. Viele mussten sogar, nachdem sie die Kranken gepflegt und wiederhergestellt hatten, selbst sterben, sodass sie den Tod, der jenen bestimmt war, auf sich selbst übertrugen. Da handelten sie tatsächlich nach der beim Volk üblichen […] Redensart: ,weggefegt wie ihr Kehricht‘. Auf solche Weise schieden aus dem Leben, die Tüchtigsten unserer Brüder, Presbyter, Diakone und andere Christen. Sie genießen so hohe Ehre, dass ihr Sterben, das durch ihre große Frömmigkeit und ihren starken Glauben veranlasst wurde, in keiner Weise hinter dem Tod der Märtyrer zurückzustehen scheint. Weil sie die Leiber der Heiligen auf ihre Arme und ihren Schoß nahmen, ihnen die Augen zudrückten und den Mund schlossen, sie auf ihre Schulter luden und unter herzlichen Umarmungen nach Waschung und Bekleidung bestatteten, erfuhren sie kurz darauf dieselben Dienstleistungen, wobei die Überlebenden stets an Stelle derer traten, die vorausgegangen waren. Ganz anders war es bei den Heiden. Sie stießen die, die anfingen krank zu werden, von sich, flohen vor ihren Angehörigen, warfen sie halbtot auf die Straße und ließen die Toten unbeerdigt wie Schmutz liegen. So suchten sie der Verbreitung des Todes und der Gemeinschaft mit ihm zu entgehen, was jedoch trotz aller Bemühungen nicht leicht war.“[13]

Soweit der Brief des alexandrinischen Bischofs Dionysios (um das Jahr 200), den uns Eusebius überliefert hat und uns damit eine Anschauung vermittelt, wie sich die Christen in einer Seuchensituation unter Einsatz ihres eigenen Lebens im Römischen Reich verhielten.[14]

2.3 Martin Luther

Machen wir einen großen Sprung von über tausend Jahren und kommen zu Martin Luther. In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts fegten durch Wittenberg, bekanntlich der Hauptwirkungsstätte Martin Luthers, mehrere Pest-Epidemien. Luther sah sich wiederholt veranlasst, dazu Stellung zu nehmen.

Seine bekannteste Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 1527: Ob man vor einer tödlichen Pest fliehen darf.[15] Einige Pastoren waren aufgrund der Seuche aus der Stadt geflohen. Luther zeigte sich nachsichtig: „Ein Schwacher möge fliehen, aber ein Geistlicher muss bleiben.“ Bei dieser Bewertung setzte der Reformator voraus, dass die geistliche Versorgung der Wittenberger Bevölkerung gewährleistet war. Denn abgesehen von ihm selbst hielten Bugenhagen sowie zwei weitere Pastoren die Stellung. Für Luther selbst war klar: Ein Hirte darf auch angesichts eigener Todesgefahr seine ihm anvertraute Herde nicht im Stich lassen.

Immer wieder brachte Luther seine Verwunderung zum Ausdruck, wie ängstlich die Menschen angesichts des Pest-Todes doch sind.[16] Einmal ermahnte er sie von der Kanzel: „Man soll getrost sein im Herrn und ihm vertrauen, und ein jeglicher in seinem Beruf wandeln und bleiben, und da der Nächste seiner Hilfe und Förderung bedarf, soll er ihn nicht verlassen: Wir sollen uns vor dem Tode nicht so sehr fürchten, weil wir das Wort des Lebens und den Herrn desselben ergriffen haben, der uns zu Gute den Tod überwunden hat.“[17] Als ein Kranker wegen seiner Leiden und seiner Schmerzen allzu laut murrte, hielt ihm Luther entgegen: „Wahr ist’s, unsere Leiden sind wohl etwas groß, aber was sind sie gegen Christo, Gottes Sohn, dem Gekreuzigten. Da mögen wir wohl stillschweigen“.[18]

Aber auch abgesehen davon beeindruckte ihn nicht jede Pest-Epidemie. Im Jahr 1535 schrieb er an Jakob Probst in Bremen: „Hier herrscht die Pest, oder vielmehr sie wütet. Denn niemals sind hier in einem ganzen Jahr weniger Leichenbegängnisse gewesen als jetzt, wiewohl niemals ein größeres Geschrei über die Pest gemacht worden ist. Aber so verlacht uns der Satan.“[19]

Luther selbst harrte nicht nur in Wittenberg während der Pestepidemien aus, sondern er nahm noch hilfsbedürftige Leute in sein Haus auf: Im Jahr 1527 schrieb er an Justus Jonas: „[…] Ich bin fast verloren gewesen am Sonnabend, da die Frau des Capellans Georg eine Fehlgeburt hatte und sie selbst alsbald dem Kind folgte und starb und zwar wegen eines zwiefachen Todes, erstlich durch die Geburtsschmerzen, sodann durch das Gift der Pest auf das äußerste vergiftet; und Christus hat damals weder unsere Tränen noch unsere Bitten für ihre Erhaltung erhört. Doch das gab einigermaßen Trost, dass sie in einem sehr guten Ende, das heißt voll Glauben und Geistes zu Christo gegangen ist. Da nun alle von Schrecken bewegt waren, habe ich den Pfarrer samt seiner Familie zu mir genommen. Meine Käthe ist noch stark im Glauben und gesund am Leibe […].“ Etwas später fügte er hinzu: „Christus gebe, dass dies das Ende der Pest sei. In der Fischervorstadt hat zwar die Pest schon aufgehört, und es fangen dort von neuem die Hochzeiten an, und sie nehmen ihre Vergnügungen wieder auf, aber man kann nichts Gewisses versprechen. Denn vor acht Tagen hatte die Pest in der Stadt fast ganz aufgehört, dass kaum an jedem Tag ein Todesfall war, aber plötzlich, da die Luft sich änderte, waren binnen zwei Tagen an einem Tage zwölf Todesfälle auf einmal, wobei der größte Teil Kinder waren. Augustins Frau hat acht Tage und länger gelegen, an einem innerlichen Geschwür und man kann nichts Anderes als die Pest vermuten. doch erholte sie sich wieder. Gleicherweise liegt Margaretha Mochlin bei mir danieder […], man fürchtet, es sei die Pest.“[20]

2.4 Johannes Calvin

Auch der Reformator Johannes Calvin ließ sich durch die wiederholten Pestausbrüche von seinem pastoralen Dienst nicht abbringen.[21] Während seiner Zeit in Genf brach in der Stadt fünfmal die Pest aus. Das erste Mal war es im Jahr 1542.

Für Calvin war es eine Selbstverständlichkeit, die von der Pest heimgesuchten Kranken und deren Familien in ihren Häusern aufzusuchen. Als den Stadtoberen von Genf diese Besuche zu Ohren kamen, verboten sie ihm diese. Ihrer Auffassung nach wäre Calvin für die Sache der Reformation zu wichtig, als dass er sich wegen einer Pestepidemie in Todesgefahr begeben dürfte. Calvin dachte nicht daran, sich der Obrigkeit zu beugen. Er setzte sich über deren Anweisungen hinweg und machte weiterhin heimlich Hausbesuche, und zwar nicht nur in der Stadt Genf, sondern auch in umliegenden ebenfalls von der Pest betroffenen Ortschaften.

Auch nahm er an dem Leid der überlebenden Familienmitglieder Anteil, besuchte sie und tröstete sie im Blick auf die Ewigkeit. An den Gräbern der Verstorbenen hielt er entsprechende glaubensstärkende Predigten.

Außerdem wies er die Pastoren Genfs an, die nicht so stark wie er selbst im Rampenlicht der Genfer Stadtautoritäten standen, in ihrem Seelsorgedienst nicht nachzulassen. Manche Hirten ließen aufgrund der Krankenbesuche ihr Leben. Aber zuvor berichteten sie voller Freude über tiefgreifende Bekehrungen am Sterbebett.

Nicht zuletzt sorgte Calvin dafür, dass für die Seuchenopfer und ihre Angehörigen Geld gesammelt wurde. Auch ließ er speziell für Pestkranke ein eigenes Krankenhaus etwas außerhalb der Stadtmauern errichten. Dort wurden die Infizierten unter Quarantäne gestellt. Die Gesunden wurden in ihrem Handeln in keiner Weise eingeengt.

Ob irgendjemand in Genf überhaupt erwog, wegen der Epidemieausbrüche die Gottesdienste anzupassen oder gar einzuschränken, geht aus den Quellen nirgends hervor. Sicher ist, dass Calvin selbst von den äußeren Umständen unbeirrt fortfuhr, mehrmals in der Woche das Wort Gottes in der Kathedrale von St. Pierre zu verkündigen.

Auch noch in den Jahrhunderten nach der Reformation lesen wir immer wieder von Pastoren, die sich durch ausgebrochene Epidemien in keiner Weise einschüchtern ließen, sondern gerade in diesen Zeiten standhaft ihren Dienst als Hirten ausübten und den ihnen anvertrauten Menschen Gottes tröstendes, erquickendes Evangelium verkündeten.[22]

2.5 Charles Haddon Spurgeon

Der bekannte Baptist Spurgeon vertrat ebenfalls zu der Epidemie-Thematik eine unzweideutige Position. Als im August und September 1854 in London die Cholera ausbrach und diese sich in der Stadt rasend schnell ausbreitete, sodass mehrere Stadtteile durch die Behörden ganz unter Quarantäne gestellt werden mussten – die Gegend, in der die Kirche stand, in der Spurgeon predigte (Metropolitan Tabernacle), war von den strikten Maßnahmen ausgenommen – führten Spurgeon und seine Mitarbeiter die pastoralen Arbeiten nicht nur fort, sondern sie intensivierten sie. Niemand von ihnen kam auf den Gedanken, die amtlichen Quarantäne-Einschränkungen überzuerfüllen und dies als evangelistisches Zeugnis gegenüber der Welt auszugeben. In diesen Wochen und Monaten nahmen Spurgeon und seine Mitarbeiter weiterhin neue Mitglieder auf, gingen denen nach, die nicht zum Gottesdienst erschienen, hielten selbstverständlich das Abendmahl und führten auch sonst sämtliche regulären Aktivitäten durch.[23] Im Rückblick auf die Zeit der Epidemie, in der Spurgeon unvergleichlich viele Todesnachrichten erhielt, meinte er, dass die Londoner gerade in dieser Zeit am empfänglichsten für das Evangelium waren.[24] Mit anderen Worten: Spurgeon versammelte seine Gemeinde nicht nur während der Choleraepidemie, sondern er interpretierte die Situation als eine von Gott geschenkte Möglichkeit, gerade jetzt das Evangelium den Menschen zu verkündigen.

2.6 Albert Camus

Noch im 20. Jahrhundert schilderte der Philosoph Albert Camus in seinem Roman, Die Pest (1947), dass auf dem Höhepunkt dieser Seuche Gottesdienste als „sinnstiftende Ereignisse“ stattfanden. Selbst dieser erklärte Atheist hätte also das Verbot, einen Gottesdienst zu feiern, grundlegend anders eingeschätzt als das Verbot eines Kino- oder eines Restaurantbesuches. Gottesdienstbesuche fielen eben noch nicht in die unverbindliche Kategorie eines Nice to have.[25]

Aus diesen wenigen Beispielen, die man ohne viel Mühe um ein Vielfaches vermehren könnte, geht hervor, dass in der Vergangenheit die verantwortlichen Hirten der Gemeinden des lebendigen Gottes gerade in Epidemiezeiten ihre pastoralen Verpflichtungen nicht einstellten oder herunterfuhren, sondern im Gegenteil sich nach Kräften darum bemühten, diese zu intensivieren.

Auf gar keinen Fall verzichteten sie angesichts einer Epidemie darauf, die Gemeinde zum Gottesdienst zusammenzurufen. Gerade in den Krisenzeiten kamen sie nicht auf den Gedanken, den Menschen die herrliche Heilsbotschaft von der Errettung in Christus vorzuenthalten.

Mit jemandem, der diesen Hirten vorwirft, sie hätten nur deswegen auf Gottesdienste bestanden, weil sie auf die Kollekte ihrer Gemeindemitglieder scharf gewesen wären, wie ich es kürzlich in einem vergleichbaren Zusammenhang las, sehe ich für einen sinnvollen Gedankenaustausch keinerlei gemeinsame Basis. Lassen wir es also.[26]

3 Behördliche Einschränkungen von Gottesdiensten – im Licht der Heiligen Schrift beurteilt

Kommen wir jetzt zur Gegenwart und stellen die Frage, was die Behörden in den vergangenen Monaten im Blick auf Gottesdienste angeordnet haben und wie das im Licht der Heiligen Schrift zu beurteilen ist. Dass diese Maßnahmen zu erheblichen Einschränkungen und Behinderungen für die Christen geführt haben, braucht nicht erläutert zu werden. Wenn ich es recht sehe, können wir die behördlichen Gottesdienst-Anordnungen in drei Themenkomplexe untergliedern:

Erstens geht es um das Verbot von Gemeindeveranstaltungen wie Gottesdiensten. Es wurde angeordnet, physisch nicht zusammenzukommen oder nur in einem zahlenmäßig außerordentlich begrenzten Umfang und dann (möglichst) mit schriftlicher Voranmeldung etc., sodass man auf jeden Fall die so Registrierten gegebenenfalls den Ordnungskräften benennen kann.

Zweitens geht es um das Verbot – wenn man denn Gottesdienste abhalten kann – in diesen Gottesdiensten den allmächtigen Gott durch gemeinsames Singen zu loben.

Drittens besteht das Verbot, einem anderen Gemeindeglied zu nahe zu kommen. Es geht hier um die Anordnung, Distanz einzuhalten von zum Beispiel 1,5 Meter, bei Begrüßungen das Händeschütteln zu unterlassen und Gesichtsmasken zu tragen. Auch bei der Sakramentsfeier des Heiligen Abendmahls sei das Essen von einem Brot und das Trinken aus einem Kelch aus hygienischen Gründen nicht statthaft.

Für diese Verbote haben sich im Deutschen die englischen Begriffe Lockdown und Social Distancing eingebürgert. Übrigens stammen diese beiden Begriffe aus dem amerikanischen Strafvollzug.[27] Sie werden bei Gefangenen eingesetzt, um deren Bestrafung im Fall ihres Aufbegehrens zu steigern.

Was ist im Licht des Wortes Gottes zu diesen behördlichen Maßnahmen für Gottesdienste zu sagen?

3.1 Das Gebot zusammenzukommen – eine unverzichtbare Pflicht

Das Wort Gottes ist unzweideutig: Gottesdienste sind in physischer Anwesenheit der Gemeindeglieder zu feiern. Der Leib Christi ist nicht etwas Virtuelles. Das Zusammenkommen der Christen zum Gottesdienst wird in der Heiligen Schrift stets vorausgesetzt (zum Beispiel: Apg. 11,26; 1Kor. 11,17–34; 14,23.26). Wenn Christen meinen, auf das physische Zusammenkommen verzichten zu können, ermahnt sie die Heilige Schrift ausdrücklich eines anderen (Hebr. 10,25; vergleiche Jes. 58,13.14).

Pastoren, Hirten oder Gemeindeleiter, die sich den Anordnungen der weltlichen Gewalt kritiklos unterwerfen, werden sich die Frage gefallen lassen müssen, ob sie nicht die Gefahr sehen, dass sich die Herde Gottes zerstreut. Gemeindeleiter, die sich nicht dafür einsetzen, die Gemeinde Christi – physisch – unter dem Wort Gottes zu versammeln, zerstreuen sie (Sach. 13,7; Mt. 12,30; Hes. 23,2ff). Nicht aktiv zu werden, wenn die Herde auseinanderdriftet – egal aufgrund welcher Umstände – ist das Kennzeichen eines Mietlings (Jer. 10,21 Joh. 10,12). Solchen „Hirten“ verkündet Gott ein unmissverständliches „Wehe“ (Jer. 23,1.2; 25,34). Vielleicht sollten sich solche Hirten einmal den Ausspruch des Liedermachers Wolf Biermann in Erinnerung rufen: „Wer sich hier nicht in Gefahr begibt, kommt in ihr um.“ Wenn sich die Gemeinde nicht mehr physisch vor dem Angesicht Gottes versammelt bzw. versammeln kann, gilt das als Gericht an ihr (Jer. 13,24; 18,17; Klgl. 4,16; Sach. 13,7–9).

3.2 Zusammenkommen, um Gott zu ehren, ihn anzubeten und ihn zu loben

Das erste Gebot lautet, keinen anderen Gott zu haben und zwar weder über noch neben dem wahren Gott. Das heißt: Unser Leben hat davon bestimmt zu sein, diesem Gott zu gehorchen, ihm zu dienen und eben auch ihn zu ehren und zu loben.

Nachdem Gott im ersten Gebot fordert, nichts über ihn zu stellen, erklärt er im zweiten Gebot, dass es ihm nicht egal ist, wieman ihn verehren soll. Konkret geht es in dem Gebot darum, ihn ohne (Stand-)Bilder zu verehren (2Mos. 20,4.5). Denn dies ist Götzendienst (vergleiche 2Mos. 32 und 33). Aber auch Gottesdienstformen, die von Menschen (Staatsgewalten) eigenmächtig angeordnet wurden, stehen nach Aussage des Wortes Gottes unter dem Zorn Gottes (1Kön. 12,26–33; 1Chr. 15,13; Jer. 7,31; Mt. 15,9; Joh. 4,22–24). Im Neuen Bund werden wir unter anderem aufgefordert, Gott freimütig, mit unverhülltem Angesicht zu ehren (2Kor. 3,18).

Selbstverständlich ist uns auch das Loben und Ehren Gottes mit Psalmen und Lobliedern geboten. Hier besteht kein prinzipieller Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund (Ps. 100,1–4; 2Chr. 7,3; Röm. 15,9–13; Eph. 5,19–21; Kol. 3,16.17; Hebr. 2,12).

Gerade dann, wenn jemand mit einer schweren Krankheit geplagt wurde, suchte er die Gegenwart Gottes im Gebet (2Kön. 20,1–6). Wenn das Volk Gottes insgesamt in Bedrängnis geraten war, suchte es gemeinsam im Gottloben das Angesicht Gottes (2Chr. 20,1–3). Übergriffen von Seiten der weltlichen Gewalt in den Bereich des Gottesdienstes trat man sogar im Alten Testament entschieden entgegen (2Chr. 26,16–21).

3.3 Zusammenkommen, um einander zu dienen

Das physische Zusammenkommen der Gemeinde ist nicht nur wichtig, um Gott zu loben. Es hat nicht nur etwas mit dem höchsten Gebot zu tun, Gott über alle Dinge zu lieben, sondern das Zusammenkommen der Gemeinde hat auch eine horizontale Dimension. Weil der Leib Christi nicht etwas Virtuelles ist, sondern etwas Sichtbares, geht es in der Gemeinschaft der Christen um gegenseitige Stärkung. Dafür ist die personale Begegnung unverzichtbar. Darum spricht die Heilige Schrift mehrfach vom heiligen Bruderkuss (Röm. 16,16; 1Kor. 16,20; 2Kor. 13,12; 1Th. 5,26; 1Petr. 5,13; vergleiche auch Apg. 20,37).

Das Tragen von Masken, das zum gegenwärtig staatlich gebotenen Social Distancing gehört, macht die Gemeinschaft der Christen – sagen wir einmal vorsichtig – nicht einfacher, denn die Gesichtsmimik, ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Kommunikation, wird damit beeinträchtigt.

Nicht zuletzt wurde staatlich angeordnet, dass Christen beim Heiligen Abendmahl das Brot und den Wein nur aus getrennten Tellern und einzelnen Gläschen nehmen dürfen. Es dürfte bekannt sein, dass die Heilige Schrift (nicht von Oblaten, sondern) von einem Brot spricht, das wir brechen und von dem wir essen und (nicht von Gläschen, sondern) von einem Kelch, aus dem wir trinken (Mt. 26,26–28; Mk. 14,22–24; Lk. 22,17–20; 1Kor. 10,16.17.21; 11,25–28).

Natürlich ist mit diesen Feststellungen nicht alles gesagt. Im Kern sind es zwei Einwände, die man dagegen vorbringt und sogar biblisch begründen möchte.

Zum einen betrifft es den Gesundheitsschutz: Beim Social Distancing gehe es doch um den Schutz des eigenen Leibes und auch um das Leben meines Nächsten. Dies zu schützen sei doch biblisch geboten.

Der zweite Bereich kreist um das Gebot der Heiligen Schrift, der Obrigkeit untertan zu sein (Röm. 13,1–7; Tit. 3,1; 1Petr. 2,13–17). Werde in diesen Worten nicht unzweideutig geboten, dass man den Behörden Folge zu leisten hat, und zwar auch dann, wenn sie über Gottesdienste den totalen Lockdown verhängen oder die Gemeindeveranstaltungen empfindlich einschränken? Christen leisten ja auch sonst amtlichen Vorgaben Folge, etwa wenn es sich um Brandschutzanordnungen oder um Bauvorschriften für Kirchengebäude oder Gemeindehäuser handelt.

Setzen wir uns in der folgenden Ausgabe der Bekennenden Kirche mit diesen Einwänden auseinander.


[1] Die Literatur dazu ist inzwischen haufenweise. Der Klassiker aber ist wohl noch stets: Reiss, Katharina, Bhakdi, Sucharit, Corona Fehlalarm. Zahlen, Daten und Hintergründe. Berlin [Goldegg] 2020. Das Buch hat inzwischen viele Auflagen erlebt. Siehe zu diesem Thema auch: Engelbrecht, Torsten, Köhnlein, Claus, Virus-Wahn: Corona/COVID-19, Masern, Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS, BSE, Hepatitis C, AIDS, Polio: Wie die Medizin-Industrie ständig Seuchen erfindet. Lahnstein [emu Verlag] 2020.

Ferner kann man natürlich auf Veröffentlichungen weltweit zugreifen: Aus der Fülle von deutschsprachigen Websites sei hier rigoros eine einzige herausgegriffen: https://www.wodarg.com/pcr-test-virus/ [abgerufen 26.02.2021]. Siehe auch den wertvollen Beitrag aus dem englischsprachigen Raum: Codevilla A., : https://americanmind.org/salvo/the-covid-coup [abgerufen 27.02.2021].

[2] Siehe dazu: https://www.rki.de/DE/Home/hidden_node.html [abgerufen 27.02.2021].

[3] Siehe dazu: https://www.freewiki.eu/de/index.php?title=Event_201 [abgerufen 8.3.2021]; https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/503951/Event-201-Eine-sonderbare-Pandemie-UEbung-kurz-vor-Ausbruch-der-Corona-Krise [abgerufen 8.3.2021].

[4] Schreyer, P., Chronik einer angekündigten Krise – Wie ein Virus unsere Welt verändern konnte. Frankfurt [Westend Verlag] 2020. Siehe ferner: https://www.rubikon.news/artikel/geplante-wirklichkeit [abgerufen 2021-02-20]. Im vergangenen Jahr war noch folgende website zugänglich, die inzwischen gelöscht wurde: https://www.isw-muenchen.de/2020/05/pandemien-korrumpierte-wissenschaft-john-hopkins-university-und-ihr-global-health-security-index/.

[5] Bereits heute geben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie das Center for Disease Control (CDC) weltweit die Standards für medizinische Statistiken und Richtlinien vor.

[6] Dieser Prozess ist natürlich schon mehrere Jahrzehnte am Laufen. Zur Illustration kann man auf eine Aussage aus einer Rede der Bundeskanzlerin Merkel verweisen, die sie während der Konferenz Falling Walls am 9. November 2009 hielt. Merkel sagte damals: „Das heißt, eine der spannendsten Fragen, Mauern zu überwinden, wird sein: Sind Nationalstaaten bereit und fähig dazu, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben, koste es, was es wolle.“ Wenn man der Bundeskanzlerin Glauben schenken will, ging es also im Jahr 2009 [!] beim Überwinden von „Mauern“ darum, Kompetenzen an überstaatliche Organisationen abzutreten! Mit diesem Satz instrumentalisierte sie unbefangen zwanzig Jahre zuvor geschehene Ereignisse, in denen es um das Einreißen wirklicher Mauern ging, die also wirklich unfrei gemacht hatten, und missbrauchte dieses Geschehen für ihre Politik, die sie durchsetzen will, „koste es, was es wolle“.

[7] Vergleiche dazu Schwab, K., Covid-19 – der Große Umbruch. Forum Publishing, 2020. S. 278.

[8] Aus der Fülle von Beiträge nenne ich Folgende: Schwab, K., Covid-19 – der Große Umbruch. Forum Publishing, 2020, S. 12. Siehe ferner:

https://www.stimme.de/deutschland-welt/politik/dw/norbert-roettgen-es-wird-kein-zurueck-zur-vor-corona-normalitaet-geben;art295,4429187?fbclid=IwAR2tTsfAeScIqxYNaWjKQ8zvBqtgNZhJN-rTt95RpL7h6xCE4_SPOdB0aac [abgerufen 1.3.2021].

https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/m%C3%BCller-sieht-keine-schnelle-r%C3%BCckkehr-zur-normalit%C3%A4t/ar-BB1cy6fu [abgerufen 1.3.2021].

https://www.youtube.com/watch?v=q3M2CjHn5N8&feature=youtu.be [abgerufen 1.3.2021].

https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/boris-johnson-great-reset/ [abgerufen 1.3.2021].

https://www.achgut.com/artikel/die_offenbarung_des_klaus_schwab [abgerufen 1.3.2021].

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26681 [abgerufen 1.3.2021].

[9] Der italienische Philosoph, Giorgio Agamben warnte bereits im März des vergangenen Jahres mit deutlichen Worten vor entsprechenden Entwicklungen. Siehe dazu seinen Artikel im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung [18.03.2020]: Nach Corona – Wir sind nurmehr das nackte Leben. In:https://www.nzz.ch/feuilleton/giorgio-agamben-ueber-das-coronavi rus-wie-es-unsere-gesellschaft-veraendert-ld. 1547093 [abgerufen am 26.02.2020 von einer „Erfindung der Epidemie“: Er konstatiert, dass unter dem Vorzeichen des Notstandes und im Namen des Risikos die Unterordnung des politischen und gesellschaftlichen Lebens unter die umfassende Logik einer „Biosicherheit“ kommt, die den Mitmenschen nur noch als Ansteckungsrisiko sieht, das biologische Überleben nicht mehr in seinen sozialen Kontexten erfasst und eine von der modernen Medizin bestimmte kultische Praxis etabliert, die in alle Bereiche des Lebens vordringt. Angesichts der Krankheit prognostiziert Agamben den Zusammenbruch einer Kultur, die Verabschiedung von Prinzipien der Demokratie und eine Abdankung der Ethik – etwa, wenn Sterbende und Tote allein gelassen und als potentielle Infektionsquellen behandelt werden. Niemanden scheine dies zu kümmern und gerade die Kirche habe ihre eigenen Prinzipien verleugnet, indem sie sich dem social distancing unterwirft statt die Nähe zu den Kranken zu suchen, die Sterbenden zu begleiten und die Sakramente in Anwesenheit zu spenden. Bereits in seinem mehrbändigen Hauptwerk Homo sacer und vor allem danach meldete Agamben sich mehrfach kritisch zu entsprechenden staatlichen Maßnahmen zu Wort.

[10] Ich verdanke viel den Ausführungen von: Lyman Stone, Christianity has been handling epidemics for 2000 years. In: https://foreignpolicy.com/2020/03/13/christianity-epidemics-2000-years-should-i-still-go-to-church-coronavirus/ [abgerufen am: 24.02.2021].

[11] Eusebius, Kirchengeschichte [HE] VII,21,10.

[12] Thukydides, Der Peloponnesische Krieg II,64,1.

[13] Eusebius, Kirchengeschichte [HE] VII,22,2-12].

[14] Siehe auch den Bericht über das Verhalten der Heiden im Unterschied zu dem der Christen während einer Epidemie unter Kaiser Maximinus Daia, einem Rivalen von Kaiser Konstantin. In: Eusebius, Kirchengeschichte [HE] IX,8,3-15.

[15] Diese Schrift findet sich vollständig im Internet. Siehe:

https://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=autoren:l:luther:o:ob_man_vor_dem_sterben_fliehen_moege. Sie wurde im Jahr 2020 neu aufgelegt und erschien im Verlag Sola Gratia Medien. [ISBN-10 394847513X; ISBN-13 978-3948475130].

[16] Siehe: Walch, Joh. Georg [Hrsg.], Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften. Groß Oesingen [Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms]1987, Band 22, Spalte 1294. Da momentan die öffentlichen Bibliotheken geschlossen sind, kann ich die Zitate von Luther nicht nach der Weimarer Ausgabe anführen. Ich greife auf die mir zugängliche Walch’sche Ausgabe zurück.

[17] Siehe: Walch, Joh. Georg [Hrsg.], Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften. Groß Oesingen [Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms] 1987, Band 22, Spalte 1301.

[18] Walch, Joh. Georg [Hrsg.], Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften. Groß Oesingen [Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms] 1987, Band 22, Spalte 1294.

[19] Walch, Joh. Georg [Hrsg.], Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften. Groß Oesingen [Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms] 1987, Band 21b, Spalte 1992.

[20] Walch, Joh. Georg [Hrsg.], Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften. Groß Oesingen [Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms] 1987. Band 21a, Spalte 1294.

[21] Siehe dazu den Artikel von Barry Waugh, John Calvin and Plagues. In: https://www.presbyteriansofthepast.com/2020/03/22/john-calvin-plagues/[abgerufen 25.02.2021]. Siehe ferner: Reeder, H., In: Parsons, B. [Hsrg], John Calvin, A heart for Devotion. Doctrine and Discipleship. [Lake Mary, FL Reformation Trust] 2008, S. 65.

[22] Siehe dazu das Buch von Daniel Defoe, Die Pest in London. Göttingen [LIWI-Verlag, Literatur- und Wissenschaftsverlag] 2020. In diesem Buch schildert Defoe eindrucksvoll die Diskussionen unter anglikanischen und puritanischen Pastoren im Jahr 1665. Sie diskutierten die Frage, wie angesichts der Pest ein rechtes pastorales Verhalten aussieht.

[23] Auch wenn uns leider gerade aus dieser Zeit keine Predigten von Spurgeon überliefert sind, geht aus den Kirchenbüchern dies eindeutig hervor.

[24] Siehe dazu ausführlich Chang, Geoff, 5 Lessons in Spurgeons Ministry in a Cholera outbreak. In: https://www.thegospelcoalition.org/article/spurgeon-ministry-cholera-outbreak/ [abgerufen: 25.02.2021].

[25] So formuliert es zurecht Kilchör, B., Eine Polemik, Was ist mit unseren Kirchen los? In: https://www.gemeindenetzwerk.de/?p=17864 [abgerufen: 24.02.2021].

[26] Man vergleiche dazu jedoch die ausgezeichnete Erwiderung von Wolfgang Nestvogel, Stellungnahme zum Video von Michael Kotsch. In:

https://cdn.hd-cms.de/237/files/Unsere%20Stellungnahme%20zum%20Video%20von%20Michael%20Kotsch.pdf [abgerufen 2.3.2021].

Vergleiche dazu auch ferner: Antwort auf das KfG-Corona-Thesenpapier. In: https://apologetblog.wordpress.com/2021/01/11/antwort-auf-das-kfg-corona-thesenpapier/https://apologetblog.wordpress.com/2021/01/11/antwort-auf-das-kfg-corona-thesenpapier/ [abgerufen 2.3.2021].

[27] https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/anglizismus-lockdown-corona-bedeutung-100.html [abgerufen 8.3.2021].