Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
Das Kommen Christi zieht Grenzen
Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit erinnern wir uns daran, dass der Sohn Gottes in diese Welt kam. Er kam in „sein Eigentum„, so heißt es in dem oben zitierten Wort. Doch anders als wir es möglicherweise vermuten, fährt dieser Vers nicht damit fort, dass er nun eine allgemeine Harmonie verkündet. Vielmehr lesen wir die erschreckende Aussage: „Die Seinen nahmen ihn nicht auf.“
Wenn dann gleich darauf von denjenigen die Rede ist, die Christus aufnahmen und die „Macht“ erhielten, Kinder Gottes zu werden, dann ist eines deutlich: Christi Kommen in diese Welt reißt keineswegs Trennmauern nieder.
Weihnachten und das Ziehen von Grenzen – steht das nicht in einem Widerspruch zueinander? Gerade in der Weihnachtszeit scheint die Einstellung noch ausgeprägter als sonst zu sein, Mauern einzureißen und Gräben zuzuschütten! Überall wünschen sich die Menschen „friedliche“ und „fröhliche“ „Festtage“. Täusche ich mich, wenn ich feststelle: Gerade zu Weihnachten scheint sich die ganze Welt stimmungsmäßig in eine Art universale Kirche zu wandeln?
Wenn jemand zur Zurückhaltung gegenüber diesen allgemeinen Friedensbekundungen mahnt und darauf hinweist, man müsse unterscheiden zwischen Menschen, die Christus nicht aufnehmen, und denen, die ihn aufnehmen, kann es passieren, dass man ihm zu verstehen gibt, er habe einen frommen Dünkel.
Heutzutage hört man Derartiges wohl nicht nur zur Weihnachtzeit. In einer Zeit, in der es zur geistigen Grundausstattung einer ganzen Epoche (Postmoderne) gehört, „Entgrenzung“ zu fordern, gilt man schnell als arroganter Fundamentalist oder als religiöser Aufschneider, wenn man auf Barrieren hinweist.
Wie verhält es sich mit dem Kommen Christi und dem Beachten von Trennlinien?
Die ersten Verse des Johannesevangeliums weisen uns den Weg.
Gottes Beziehung zur Welt
Wenn wir den Beginn des Johannesevangeliums mit dem wohl wesentlich bekannteren Bericht über die Geburt Jesu im Lukasevangelium vergleichen, sticht zunächst die große Verschiedenheit beider Schilderungen ins Auge.
Hier im Johannesevangelium lesen wir nichts von Maria und Josef. Weder der Name „Kaiser Augustus“ noch die Ortsangabe „Bethlehem“ werden erwähnt, geschweige denn dass wir etwas von einem Stall oder einer Krippe vernehmen. Auch über die Hirten, die des Nachts auf dem Feld die Schafe hüteten, werden wir hier nicht unterrichtet. Mehr noch: Im gesamten Prolog des Johannesevangeliums, darunter versteht man die ersten 14 Verse, erscheint noch nicht einmal der Name „Jesus“. Stattdessen ist in diesem Abschnitt vom „Wort“ und vom „Licht“ die Rede.
Fast drängt sich die Frage auf: Geht es im Johannesevangelium überhaupt um dasselbe Geschehen, das uns aus dem Lukasevangelium so vertraut ist? Die Antwort lautet natürlich: Ja! Am Schluss des einleitenden Abschnittes erfahren wir, dass das Wort, das bei Gott war, ja das Gott selbst ist, „Fleisch wurde“ (Joh. 1,14).
Der Grund dafür, dass der Evangelist Lukas so ganz anders von dem Kommen des Sohnes Gottes in diese Welt spricht als der Apostel Johannes, liegt an den unterschiedlichen Absichten. Lukas geht es darum, die Ereignisse, die vor über 2000 Jahren stattfanden, der Reihe nach mitzuteilen, also so weiterzugeben, wie es ein guter Historiker zu tun pflegt.
Zu Beginn des von ihm verfassten Evangeliums teilt er uns selbst diese Absicht mit: Zu diesem Zweck habe er Quellen ausgewertet und Augenzeugen befragt (Lk. 1,1-4). Zweifellos hatte er sich bei den Ereignissen rund um die Geburt Jesu auch bei Maria erkundigt. Lukas schildert die Beziehungen, in denen damals die Menschen zueinander standen: Kaiser Augustus, der wegen einer Steuerschätzung verlangte, dass jeder in die Stadt seiner Vorfahren ziehen müsse; Joseph, der aus dem Haus Davids stammte, aber nicht der Vater von Jesus war, sondern lediglich mit Maria verlobt war; Maria, die schwanger war und trotz ihrer Umstände mit Josef nach Bethlehem mitzog; die beiden fanden dort nur in einem Stall eine Unterkunft, in dem Maria dann ihren erstgeborenen Sohn zur Welt brachte; überraschte Hirten in der Umgebung Bethlehems, denen ein Engel erschien, der ihnen die Geburt des Retters verkündete, und die daraufhin unverzüglich zu dem angegebenen Ort aufbrachen.
Stattdessen geht es dem Apostel Johannes darum, das Kommen Christi aus dem Blickwinkel der Ewigkeit zu verkünden. Bereits in den ersten beiden Versen wird uns mitgeteilt, was wir dann immer wieder im Evangelium nach Johannes lesen: Jesus Christus, das Wort, ist nicht nur auf Gott den Vater ausgerichtet, sondern er ist selbst Gott. Er ist mit dem Vater eins (Joh. 1,1.2; vergleiche Joh. 10,30).
Im Folgenden erfahren wir die Beziehung des ewigen Sohnes Gottes zur Schöpfung: Alles, ohne Ausnahme, ist durch das ewige Wort entstanden (Joh. 1,3). So war dieses Wort seit jeher für die Menschen das Licht und das Leben (Joh. 1,4).
Das ist der Grund, warum der Sohn Gottes jeden Menschen angeht. Denn von ihm hängt unser Leben ab. Wenn wir dieses vergessen, dann wird das, was wir im Lukasevangelium über Maria, Josef, das Kind in der Krippe und die Hirten lesen, zu einem romantisierenden „Es war einmal…“, das uns bestenfalls in eine rührselige Stimmung versetzt.
Aber bevor wir jetzt meinen, dass Christus durch seine Erleuchtung die Menschheit auf eine höhere Entwicklungsstufe erhoben habe, klärt der Apostel gleich auf: „Das Licht, das zu den Menschen leuchtet, leuchtet hinein in die Finsternis„. Johannes fügt hinzu: Es herrscht eine solche Finsternis, dass „sie das Licht nicht begriffen hat“ (Joh. 1,5). So gewaltig ist also die Kluft, die die Menschen von diesem Licht trennt! So abgrundtief verloren ist das Menschengeschlecht. Die Grenze erscheint unüberbrückbar.
In Israel wurde das Licht bezeugt
Aber war da nicht doch ein Volk, dem sich Gott seit Jahrhunderten offenbart, dem er sein Gesetz gegeben und dem er sich immer wieder durch seine Propheten kundgetan hatte? War nicht beim Volk Israel „Licht“ vorhanden?
Die Antwort lautet unmissverständlich: Das Licht ist genauso wenig etwas Jüdisches, wie es sonst etwas Menschliches ist. Der Apostel verdeutlicht dieses an Johannes dem Täufer, dem letzten Propheten des Alten Bundes und gleichzeitig dem Türöffner für den Neuen Bund: „Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht!“ (Joh. 1,6-8).
Das Auftreten von Johannes dem Täufer erregte in Israel damals große Aufmerksamkeit. Bekanntlich war er sogar mit Jesus verwandt. Er bezeichnete sich selbst einmal als „Freund des Bräutigams“ (Joh. 3,29). Aber gerade darin wird der gravierende Unterschied zwischen Jesus und ihm deutlich: Johannes der Täufer war eben nicht der Bräutigam selbst. Er war nicht das „Wort„, sondern er war lediglich die „Stimme“ eines Rufenden (Joh. 1,23). Er legte lediglich Zeugnis ab von dem Licht. Er war Wegweiser zum Licht! Das ist nicht wenig! Aber das Licht selbst war er nicht.
Auch das Volk Israel war niemals selbst Licht. Wenn es gehorsam gewesen wäre, hätte es jedoch Zeugnis vom Licht ablegen können.
Christus leuchtete nicht nur in die Welt hinein, er ist in die Welt gekommen
Die Botschaft des Prologs des Johannesevangeliums erschöpft sich aber nun nicht in der Mitteilung, dass Jesus Christus in diese Welt „hineingeleuchtet“ hat. Das Hineinleuchten allein hätte nichts gebracht. Es war auch lediglich als „Vorgeschmack“ gedacht. Denken wir an die Zeit des Alten Bundes, in denen die Propheten immer wieder auf das Kommen Christi hinwiesen und in denen Christus selbst als Engel des Herrn in Erscheinung trat.
Das Atemberaubende des Evangeliums ist: Christus hat nicht nur in diese Welt hineingeleuchtet und so diese Welt mit ihrer Finsternis in sein Licht gestellt, sondern er ist in diese Welt „gekommen“ (Joh. 1,9).
Gerade zur Weihnachtszeit hört man häufig Gedanken zu Themen wie: Gott und seine Welt. Oder man formuliert: Gott und seine Menschheit. Die Darlegungen gehen dann in die Richtung: Friede dieser Welt! Gleichgültig welche Religion du hast oder welcher Weltanschauung du dich verpflichtet fühlst: Friede dir! Denn Gott bejaht ausnahmslos jeden Menschen.
Haben die Leute, die so sprechen, nicht Recht? Können sie sich nicht auf diese Aussage berufen: „Das wahre Licht, das in die Welt kommen soll, hat jeden Menschen erleuchtet.“ (Joh. 1,9)? Wird nicht hier eine universale Gnade verkündet? Eine lichtvolle, strahlende Erhebung für die gesamte Menschheit? Oder wie verhält sich das?
Drei Kreise
Genau auf diese Fragen gehen die folgenden Verse ein (Joh. 1,10-12). Diese Aussagen beziehen sich aufeinander. Aber sie beziehen sich insofern aufeinander, als sie Unterscheidungen vornehmen.
Man kann sich das vielleicht anhand von drei ineinander liegenden Kreisen klarmachen. Da ist zunächst der äußere Kreis, die Welt: „Christus war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht.“ (Joh. 1,10).
Darin befindet sich ein engerer Bereich. Hier ist das alttestamentliche Volk Israel im Blick: „Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh. 1,11).
Schließlich ist da noch ein weiterer Kreis: „Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er Macht Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ (Joh. 1,12).
In welcher Beziehung stehen diese drei Bereiche nun zu Christus und zu seinem Kommen?
Christus und die Welt
Indem die Heilige Schrift mit der Welt beginnt, proklamiert sie, dass die Welt in Beziehung zu Christus steht: Diese Welt ist durch „das Wort“ geworden und diese Welt ist sein Offenbarungsort.
Im Ersten Johannesbrief schreibt der Apostel Johannes, dass diese Welt „im Bösen liegt“ (1Joh. 5,19). Hier müssen wir genau hinhören! Das Wort Gottes sagt nicht, dass diese Welt böse ist. Vielmehr sagt es, dass diese Welt im Bösen liegt. Sie befindet sich gewissermaßen in der Umklammerung des Bösen. Aber die Welt ist in ihrem Wesen nicht böse. Sie ist zunächst und vor allem Schöpfung. Das heißt, dass sie gut ist.
Wir werden die Welt auch deswegen nicht geringschätzen dürfen, weil in ihr Christus Wohnung nahm und Fleisch wurde. Der Sohn Gottes hatte im wahrsten Sinne des Wortes eine „Weltmission“.
Für uns heißt das: Wir dürfen Christsein niemals einseitig als Abkehr von der Welt verstehen, vielleicht sogar im Sinn von: Je mehr Isolierung von der Welt, desto frömmer! Weil unser Herr und Heiland in diese Welt kam, sind auch wir berufen, in dieser Welt zu leben. Genau wie es Auftrag des Sohnes Gottes war, so ist es auch unser Auftrag, uns in dieser Welt in den unterschiedlichsten menschlichen und kulturellen Beziehungen zu bewähren und Zeugnis von der Gnade und der Wahrheit abzulegen. Wir werden also zunächst einmal zur Welt, der Schöpfung Gottes, dem Offenbarungsort des Sohnes Gottes, eine positive Haltung einnehmen.
Allerdings darf dann nicht übersehen werden, dass die positive Beziehung zwischen Christus und der Welt von genau dieser Welt verkannt, ignoriert wird: „Aber die Welt erkannte ihn nicht.“ (Joh. 1,10) Die Beziehung zwischen Christus und der Welt beruht also nicht auf einem einträchtigen Miteinander. Während Christus, der Retter der Welt kam, kehren die Menschen diesem Heilsbringer den Rücken zu.
Es sei denn, das Wunder geschieht und der Glaube kommt zu ihnen. Denn das sagt das Evangelium auch: Nachdem die Frau am Jakobsbrunnen die Bewohner der Stadt Samaria aufgefordert hatte, zu Jesus zu gehen, bekannten sie: „Wir haben erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt ist!“ (Joh. 4,42).
Bis zum heutigen Tag ist Christus der Retter der Welt. Wenn ein Sünder, einer der zur Welt gehört, zur Erkenntnis des Heils in Christus gelangt, dann sagt der Heiland nicht: Das geht nicht, denn du gehörst zur Welt. Vielmehr nimmt er den, der [zunächst] zur Welt gehört hat, auf.
Christus und sein Eigentum
Im Folgenden richtet Johannes seinen Blick auf das „Eigentum“ Christi (Joh. 1,11). Ohne Frage können wir bei „sein Eigentum“ an die ganze Welt denken. Aber vor allem handelt es sich um das jüdische Volk. Zu diesem Volk musste der Sohn Gottes sagen: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf.“ (Joh. 5,43).
Wir werden diesen Vers auf dem Hintergrund des vorangehenden Verses zu verstehen haben. Johannes zeigt somit gleich zu Beginn seines Evangeliums, dass es sich bei den Juden ebenfalls um die Welt handelt. Wenn es um die Beziehung zu Christus geht, vermischen sich also diese beiden äußeren Kreise: Nicht nur die Heiden, auch die Juden leben in der Finsternis.
Ja, die Spannung zwischen Christus und „den Seinen“ erscheint noch drastischer als die zwischen ihm und der Welt. Während es im Blick auf die Welt lediglich heißt, dass sie Christus „nicht erkannte„, lesen wir in Vers 11, dass „die Seinen“ Christus „nicht annahmen“. „Nicht annehmen“ ist aktiver als „nicht erkennen„! Das Neinsagen zu Christus ist bei den Seinen bewusster, entschiedener. Während die Welt Christus verkannte, erklärten die Juden: Einen solchen Messias wollen wir nicht!
Lassen Sie uns allerdings keineswegs nur an die damalige Zeit denken. In der Gegenwart fallen uns hier die Namenschristen ein. Gerade in unseren Breiten ließ Gott jahrhundertelang das Evangelium verkünden. Gerade unsere Kultur durfte die Früchte des Wortes Gottes genießen. Was, wenn die Menschen aus unseren Breiten viel entschiedener erklären als diejenigen aus Gegenden, in denen so genannte Heiden leben: Jesus, der passt uns nicht! Dieser soll nicht über uns herrschen!?
Christus und die, die ihn aufnehmen
Während die beiden ersten Kreise bei der Beziehung zu Christus fließend ineinander übergehen, steht der dritte Kreis in deutlichem Kontrast dazu. „Allen aber, die ihn aufnahmen…„.
Die Grenze wird durch das Wörtlein „aber“ markiert. In diesen dritten Kreis gehören allein die, „die an seinen Namen glauben.“ Christus annehmen, ihm glauben, ist der Weg, um ein Kind Gottes zu werden.
Dabei ist jetzt deutlich: „Diejenigen, die an seinen Namen glauben„, sind Menschen, die aus den anderen beiden Kreisen, also aus der Welt insgesamt sowie aus Israel gekommen sind.
Macht
Ein Wort fällt in diesem Vers ins Auge. Es ist das Wort „Macht„: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er die ‚Macht‘ Kinder Gottes zu werden.“ Manche Bibelübersetzer fanden diesen Ausdruck so merkwürdig, dass sie ihn mit „Recht“ oder mit „Anrecht“ wiedergaben. Das ist nicht falsch, denn darin steckt der Aspekt des Rechtmäßigen. Aber die Kernbedeutung des Wortes ist „Macht.“ Warum empfangen diejenigen, die Christus aufgenommen haben „Macht„, Kinder Gottes zu werden?
Bei der Beantwortung dieser Frage wird man sicher auf mehrere Aspekte hinweisen können. Aber aus dem Zusammenhang liegt ein Hinweis nahe: Diejenigen, die Christus aufgenommen haben, benötigen nicht zuletzt Macht, damit sie die Grenze nicht vernebeln zwischen denjenigen, die Kinder Gottes sind, und denen, die es (noch) nicht sind. Auch nicht zur Weihnachtszeit! Gerade angesichts des Kommens Christi nicht!
Wenn wir diese Trennlinie beachten, dann nicht deswegen, weil wir geistlich hochmütig sind. Wir steigern uns keineswegs in den Wahn, Glaubende würden so etwas wie eine religiöse Elite bilden. Das Gegenteil ist der Fall! An Christus zu glauben, liegt eben nicht in unserer „Macht„, sondern es ist ein Geschenk. Es ist Gottes Wirken. Es ist Wiedergeburt. Gleich der folgende Vers macht dieses deutlich: Ein Kind Gottes sind wir nicht „aus dem Blut (aus unserer Abstammung), noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Menschen, sondern aus Gott.“ Hier ist jeder Eigenruhm ausgeschlossen.
Gott und seine Menschen
Die Formulierung, Gott und seine Menschen, ist eine Aussage, die bei Evangelisation und Mission dann brauchbar ist, wenn sie schriftgemäß verwendet wird. Wenn man sich aber ihrer bedient, um so alle Menschen für selig zu erklären, dann steht das in eklatantem Widerspruch zu dem, was im Zusammenhang mit dem Kommen Christi eben auch zu lesen ist: „Finsternis„, „nicht erkennen“ und „nicht annehmen„.
Nur diejenigen, die ihr Vertrauen auf Jesus, das fleischgewordene Wort, setzen als ihren einzigen Heilsbringer, haben Leben aus Gott empfangen. Nur sie, die aus Gott wiedergeboren sind, haben die Macht, Kinder Gottes zu sein. Darum können in Wahrheit nur sie sich über das Kommen Christi in diese Welt freuen. Denn nur sie können bekennen, jubelnd bekennen: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit eines eingeborenen Sohnes voller Gnade und Wahrheit.“