Walter Künneth (1901-1997) war Pfarrer in der bayrischen Landeskirche und gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus zur Bekennenden Kirche. Er war Mitbegründer der Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium und Gegner der liberalen Theologie. Insbesondere die Forderung nach einer Entmythologisierung des Neuen Testaments kritisierte er deutlich.
Das Büchlein Mit dem Leben fertig werden ist eine von drei kleinen Schriften Künneths, die Sola Gratia Medien neu aufgelegt hat. Die Texte waren ursprünglich Rundfunkansprachen, die Künneth Anfang der 1960er Jahre im Südwestrundfunk gehalten hat. Die vier enthalten Ansprachen widmen sich den großen Fragen des Lebens. (Warum) fühlt sich unser Leben an, als wären wir einem unpersönlichen und ziellosen Schicksal unterworfen? Gibt es einen Herrn der Geschichte? Wie gehen wir mit den Sorgen des Lebens um? Wie können wir in dieser vergänglichen und oft enttäuschenden Welt Zufriedenheit finden? Wie können wir lieben und hoffen?
Auf kleinstem Raum bietet Künneth eine präzise Analyse des menschlichen Daseins, das unter dem Fluch der Vergänglichkeit steht, und beschreibt es in klaren und treffsicheren Worten. Zwar verzichtet er auf ausführliche Textauslegungen, doch sind seine Vorträge durchdrungen von Gottes Wort und weisen konsequent auf Gottes Selbstoffenbarung in Jesus Christus hin. Grundlegend handelt es sich um ein evangelistisches Büchlein. Künneths Ausdrucksweise ist etwas älter, aber dennoch leicht zugänglich. Menschen, die ernsthaft mit diesen existentiellen Fragen ringen, werden das Buch mit Gewinn lesen. Künneth gehört zu einer Generation von Theologen, die präzise denken und schreiben konnten. Jeder Leser wird die Lektüre sprachlich und inhaltlich als erfrischend empfinden.
Simon Schuster
Walter Künneth, Mit dem Leben fertig werden. Siegen [Sola Gratia]. 2024. 64 Seiten. ISBN: 9783948475871. Einzelpreis 5 €. Mengenrabatt: 20 St. für jeweils 3,50 €.