Wortverkündigung zu Richter 6,25-32
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war und der da ist und der da sein wird in alle Ewigkeit, unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Ein weiteres Wort, auf das wir heute hören wollen, steht im Alten Testament im Buch Richter. Wir wollen hören auf Richter 6,25-32. In der Lutherbibel ist das überschrieben mit: Gideons Eifer für Gott.
Ich habe die Predigt überschrieben: An Gideon die Reinigung von den fremden Göttern lernen. Ich habe Ihnen fünf Punkte mitgebracht. Sie sind etwas kürzer als sonst, wir kommen also zum selben Zeitpunkt raus.
- Der Befehl zur Reinigung
- Die Reinigung des eigenen Hauses
- Die Angst bei der Reinigung
- Der Angriff wegen der Reinigung
- Die Hilfe bei der Reinigung
1. Der Befehl zur Reinigung.
Es ist ganz wichtig, dass das nicht die Idee des Gideon ist, der da sagt: Ich muss jetzt mal irgendetwas für den Herrn machen, sondern Gott selbst gibt einen ganz klaren Befehl. Er sagt: „Tu das!“ Es wird im späteren Verlauf der Geschichte deutlich, dass Gideon gar keinen Spaß daran hat, dass er Angst hat vor dieser Aufgabe. Es ist aber Gott, der das befiehlt. Denn unserm heiligen und ewigen Gott, dem Vater, Sohn und Heiligen Geist, ist nichts so sehr ein Gräuel, als wenn neben ihn andere Götter gestellt werden. Deshalb erfolgten auch zu Beginn als Lesung die Zehn Gebote. Das erste Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Das ist das erste Gebot.
Keine anderen Götter zu haben vor allem anderen, was da kommt, das ist das A und O der Nachfolge unseres Herrn. Und wenn wir unser Glaubensbekenntnis sprechen, so wie wir das eben getan haben, auch da sagen wir, woran wir glauben. Nur an diesen Einen. Nur an diesen Einen. Und wehe, so sagt die Bibel, wenn neben diesem Einen andere Götter und Götzen gestellt werden.
Was ist das Problem im Richterbuch? Im Richterbuch, im zweiten Kapitel, lesen wir, was das Problem der Israeliten war, als sie damals ins verheißene Land kamen: Sie hatten eben nicht ganz klar mit den Baalen und Astarten gebrochen, den Götzen der damaligen Zeit, den Göttern der damalig sesshaften Völker. Da haben die Israeliten gesagt: „Ja, ja, wir haben ja diesen Wüstengott, der ist ja auch gut mit uns gewesen, haben gute Erfahrungen mit ihm gemacht, am Schilfmeer und gegen all die Feinde. Aber jetzt, nachdem wir im Kulturland mit Ackerbau und Viehzucht sesshaft werden, da brauchen wir doch die Götter der neuen Zeit. Wir wollen den alten Gott nicht vergessen. Aber die neuen, die packen wir mit dazu.“ So ist Synkretismus: Alles zusammenmanschen mit der Behauptung: Ist doch sowieso derselbe Gott! Das ist nichts Neues. Das ist uralt.
Wir lesen in Richter 2, also vier Kapitel vorher: Da taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel, und dienten den Baalen und Astarten und verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägyptenland geführt hat, und folgten den anderen Göttern nach … und verließen je und je den Herrn und dienten den Baalen und Astarten.
Dann kommt es: Da entbrannte der Zorn des Herrn über Israel, und er gab es in die Hände von Räubern, die sie beraubten, und verkaufte ihre Habe in die Hände der Feinde. Und sie konnten den Feinden nicht widerstehen.
Das ist ein Programm, das sich durch die ganze Geschichte Israels hindurchzieht. Sobald Israel abfällt von Gott, von dem lebendigen Gott, dem einzigen Gott, und mit anderen Göttern irgendwelche Dinge macht, geht alles schief, geht alles den Bach runter. Lesen Sie das bitte einmal nach! Denken Sie nicht, der Latzel – und ich weiß genau, was wieder kommt nach dieser Predigt -, das ist ein Scharfmacher, das ist ein Hetzer. Ich sage nur, was in der Bibel steht.
Lesen Sie den Propheten Hosea, die 14 Kapitel! Da geht es in jedem Vers über das Thema: Ihr seid abgefallen, ihr seid abgefallen, ihr seid abgefallen, ihr habt den Baalen gedient. Gott gibt sie dahin. Lesen Sie nach bei Jesaja! Lesen Sie nach bei Hesekiel! Überall! Sie können es im ganzen Alten Testament lesen, auch im Neuen Testament. Götzendienst will dieser Gott nicht. Auch nicht so ein bisschen! Da ist er ganz pingelig. Da muss absolute Reinheit sein.
König Salomo, der große König Salomo, der sein Herz bei Gott hatte, dem Gott zweimal erschien, lässt sich zum Ende seiner Regierungszeit von seinen Frauen bequatschen. Er hatte den Tempel gebaut für den Herrn. Aber dann lässt er eben noch für den Milkosch und Kemosch – das sind Götter, die seine Nebenfrauen mitgebracht haben – auch noch einen Tempel bauen, damit es denen gut geht. Er war so ein ganz humanistischer Typ, jedenfalls gegen Ende seiner Amtszeit. Nicht nur mein Gott soll in Israel sein, ich mache auch Götzentempel für meine Nebenfrauen, die ihren alten Aberglauben haben. Auch sie sollen in Israel leben können. Es steht in der Bibel, in 1Könige 11: Und da wurde der Herr zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte.
Dann wird das Reich geteilt. Da kann Israel nicht mehr bestehen bleiben. Da geht es nicht um ein bisschen. Das ist ganz, ganz elementar für diesen Gott.
Und es ist ganz wichtig, dass das, was in dieser Geschichte passiert, nicht die Idee von irgendeinem Menschen ist, sondern dass Gott es anordnet. Und jetzt könnte ich Ihnen weitererzählen – aber dann sitzen wir heute Abend noch hier – von all diesen Dingen, bei denen Gott für sich selbst klare, alleinige Verehrung fordert und von all dem anderen, also von den anderen Göttern und Götzen, für die man Verständnis, Mitgehen und Toleranz verlangt. Aber das muss hundertprozentig abgelehnt werden. Das ist nicht zu vereinbaren. Das ist ganz wichtig.
Das war der erste Punkt: Die Reinigung von den Götzen, von den fremden Göttern: Es wird von Gott befohlen.
2. Die Reinigung des eigenen Hauses
Diese Reinigung muss am eigenen Haus einsetzen. Ganz Israel ist verdorben, und Gideon wird geschickt, Israel wirklich zu reinigen. Aber womit er beginnen muss, ist die Reinigung des eigenen Hauses. Denn in seines Vaters Haus, da steht so ein furchtbares Götzenbild. Da steht ein Baalsbild und ein Ascherabild. Dort muss er anfangen. Beides geht nicht miteinander.
Sobald er berufen ist, sobald klar ist, dass er in den Dienst Gottes tritt, muss Schluss sein mit dem Götzendienst im eigenen Haus. Das ist auch so, wenn ich Christ werde: Dann muss Schluss sein mit dem Götzendienst, den ich tue. Da muss ich mein Haus reinigen.
Wenn ich Christ bin, dann habe ich keine Talismänner mehr, zum Beispiel so einen Glückspfennig oder irgendetwas, das ich mir an meinen Innenspiegel hänge, weil es mich ja bewahren soll vor irgendwelchen Gefahren. Irgendwelche Amulette, auf denen irgendwelche Heiligen drauf sind: Heiliger Christophorus oder sonst irgendetwas. Auch wenn es die Oma und Großmutter und Urgroßmutter schon getragen haben: Es bringt nichts. Auch keine Voodoo-Schlüsselanhänger! Auch keine Buddha-Statue, die man sich reinstellt, weil das ja so nett ist, wenn man so einen dicken, alten, fetten Herrn da auf dem Altar oder auf der Kommode stehen hat… Das ist Götzendienst. Das gehört nicht zum Christen. Das muss weg!
Oder wenn man Bergsteiger ist: Nicht irgendwelche heidnischen okkulten Dinge auf den Bergen machen oder irgendwelche Berggötter anflehen. Das sind keine Sachen von alten Zeiten! Das ist heute ganz en vogue. Das kommt überall auf uns zu. Wir haben ein Neuheidentum, das vor 100 Jahren noch undenkbar war. Aber es kommt in großer brachialer Gewalt mit dazu. Immer wieder diese fremden Götzen, dieser fremde Glaube! Ich habe schon Leute erlebt, die Hexen sind, die mir das erzählt haben, die in okkulten Dingen gefangen sind. Damit hat ein Christ nichts zu tun. Jemand, der klar mit Jesus geht, der wird sofort in Konflikt damit kommen. Sofort in Konflikt! Wie bei Gideon hier. Du musst das eigene Haus reinigen!
„Jesus und …“ funktioniert nicht. „Jesus und …“ heißt: Du bist Hinduist. Bei denen funktioniert das. Ich habe einen guten Bekannten, einen guten Freund, Dr. Eskepedill. Er ist Hinduist. Mit ihm habe ich mich massiv gestritten. Der hatte kein Problem mit meinem Glauben, weil er sagt: Neben meine 300 Millionen Götter – die hatte der – da kann ich deinen Jesus auch noch hinpacken. Er schickte sogar seine Kinder auf eine christliche Schule. Aber er suchte sich von allem so ein bisschen heraus, immer das, was ihm gerade passte. „Jesus und …“: Das ist Hinduismus. Jesus allein, Jesus allein, der dreieine Gott – das ist Christentum! Und wenn da irgendetwas anderes ist, dann muss man das reinigen. Ansonsten gibt’s Riesenprobleme.
Gideon reinigt hier. Er macht alles richtig. Am Ende seines Lebens passiert etwas ganz Furchtbares. Als er die Midianiter besiegt hat, da sagt er zum Volk Israel: Gebt mir ein bisschen was von ihrem Gold. Und dann bastelt er aus dem Gold einen eigenen Götzen und lässt Israel anbeten. Da sagt die Bibel: Das wurde seinem Haus zum Fallstrick. Davor sind wir nicht gefeit, auch die Kirche nicht. Auch die Kirche fällt immer wieder in diese Dinge hinein. Dann muss es eine Reformation geben.
Ein Großteil der Reformation hat zu tun mit Reinigung des Hauses, des eigenen Hauses. Martin Luther wollte keine eigene Kirche gründen. Er wollte das reformieren, was falsch war, gerade mit dem Götzendienst. Mit der ganzen Reliquienanbetung, die damals gelaufen ist. Und die Heiligenanbetung. Die beteten nicht zu Jesus Christus, die beteten zu irgendwelchen Leuten, die auch Christen waren. Sie erhofften sich davon Heiligung. Die guckten irgendwelche vermeintlichen Gebeine von denen an und dachten: Wenn ich die angucke, dann habe ich Erlösung vom Fegefeuer. Das ist Götzendienst!
Jetzt können Sie sagen: Pastor Latzel, über solche Dinge müssen Sie doch hier in Martini nicht predigen. Das sind doch Dinge, die sind uns allen ganz klar. Warum schärfen Sie uns das heute Morgen so ein?
Nun, ich hab das zu Beginn gesagt: In unserer Gesellschaft ist etwas losgetreten worden. Da wird uns etwas erzählt von einer abrahamitischen Ökumene. Es wird uns verkauft, dass wir alle ein und denselben Gott haben: die Muslime, die Juden und die Christen. Und ihr könnt doch zusammen, nein, ihr müsst jetzt auch zusammen gehen, gerade wenn so furchtbare Dinge passieren wie in Paris, dann müsst ihr doch… Jetzt seid ihr doch verpflichtet… Das ist eine Forderung! Und wehe, wenn da jetzt einer noch klar zu seiner Religion, zu seinem Glauben steht. Der gilt als Extremist wie die Leute von Al Kaida und vom IS. Jetzt werden Sie vielleicht auch wieder sagen: Meine Güte, Pastor Latzel, aber wir wissen das doch.
Unser ehemaliger Pastor Jens Motschmann – und ich zögere nicht, das hier zu sagen – hat in einem Artikel, in einem Leitartikel einer Zeitschrift, in diesem Monat, im Hanseschnack gefordert, dass wir hier in Bremen eines brauchen: The House of One, das Haus des Einen: Das ist etwas, das ging in Berlin los. Man sagte, wir brauchen ein Gebetshaus für Muslime, Christen und Juden. Die haben zwar alle unterschiedliche Gebetsräume, aber die sollen sich zusammen treffen, die sollen lernen, zusammen und miteinander zu leben. House of One heißt: Haus des Einen. Das, was Pastor Motschmann von dieser Kanzel immer wieder in den 20 Jahren gesegneten Dienstes, die er getan hat, immer wieder genauso klar verurteilt hat wie ich, das fordert er jetzt, aus welchen Gründen auch immer. Darüber können Sie spekulieren. Ich will mich daran nicht beteiligen.
Aber eines muss ich machen: Wenn von einem ehemaligen Hirten dieser Gemeinde gesagt wird, wir brauchen so ein House of One in Bremen, dann sage ich: Das ist das Allerletzte, was wir brauchen. Wir brauchen eine klare Verkündigung von Jesus Christus. Wir haben immer wieder klar zu sagen: Es gibt nur einen wahren Gott. Wir können keine Gemeinsamkeit mit dem Islam haben.
Das heißt nicht – das sag ich auch in aller Klarheit -, dass wir nicht den Muslimen in Liebe und Nähe zu begegnen haben. Das ist ganz wichtig. Gott unterscheidet zwischen der Sünde und dem Sünder. Sünde und Sünder sind unterschieden. Das absolute Nein zur Sünde, aber das Ja zum Sünder. Wir haben den Menschen muslimischen Glaubens in Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen! Und wenn die verfolgt werden, dann haben wir uns vor sie zu stellen. Das ist unsere Aufgabe als Christen. Ich will hier nicht missverstanden werden! Das ist unsere Aufgabe, auch ihnen wirklich in Nächstenliebe zu begegnen.
Aber zu falscher Lehre müssen wir uns genauso klar hinstellen und sagen: Das geht nicht! Und wenn die EKD fordert, wir müssten da etwas zusammen machen. Es gibt landauf, landab bei den Landeskirchen gemeinsame Gottesdienstentwürfe für Schuleröffnungen und so weiter… Da beten dann der Pfarrer und der Imam und der Katholik alle zusammen zu vermeintlich dem einen Gott. Das ist Sünde! Das darf nicht sein! Davon müssen wir uns reinigen! Und ich sage das in aller Deutlichkeit.
Das ist nicht nur ein Problem in Bremen, das war auch in meiner alten Gemeinde im Kirchenkreis Siegen so. Da sammelten sie im Kirchenkreis Siegen Kollekten ein für die Arbeit in der Moschee in Siegen. Dagegen habe ich gekämpft. Und das hat Widerstände gegeben.
Denn das ist Götzendienst! Das darf nicht sein! Da müssen wir klar bleiben. Noch mal: Ich weiß, dass das manchmal schwer ist, das hinzukriegen: einerseits Nein zu sagen zum Islam und zur Vermischung mit dem Christentum und andererseits das Ja zu Menschen anderen Glaubens. Aber trotzdem müssen wir an dieser Stelle ganz klar sein. Wir dürfen uns da nicht vereinnahmen lassen und sagen nach dem Motto: „Ja wenn ihr für die Menschen seid, müsst ihr auch für ihre Religion sein.“ Nein, hier müssen wir klar sein! Es gibt nur einen Gott. Und wenn diese Dinge in unserm Haus auftreten, dann müssen wir sie reinigen. Ob das in unserer Kirche ist, in unserer Gemeinde oder auch in unserem persönlichen Leben.
3. Die Angst bei der Reinigung
Das ist nicht einfach. Das sagt die Bibel ganz deutlich. Dieser Gideon, dieser große Richter, er hat Schiss. Er hat Angst es zu tun. Er tut’s nicht bei Tage, er hat Angst vor seines Vaters Haus, und er hat Angst vor den Menschen, die da in Ophra, in dieser Stadt, wohnen. Er hat Angst, diesen klaren Schritt mit Jesus zu gehen, diesen klaren Schritt mit Gott zu gehen. Es ist ja Jesus, der hier spricht. Gideon hat Angst davor. Es ist genau dieselbe Angst, die Petrus hat, als er da steht und von der Magd gefragt wird: Gehörst du dazu? Jetzt auf einmal war das Christentum eine Sekte. So nach dem Motto: Zu Jesus gehören – das steht jetzt unter Todesstrafe. Da verleugnet er. Bekennen gehört mit dazu. Das ist nicht einfach.
Wenn man sich hinstellt und ganz klar sagt: Ich gehöre zu diesem einen Gott – und er allein ist Gott -, da fängt das Herz an zu pochen, weil das Konsequenzen in dieser Welt hat. Vielleicht hab ich berufliche Nachteile dadurch, vielleicht mache ich dann keine politische Karriere mehr. Vielleicht geht es in der Kirche dann nicht weiter. Was sollen denn meine Kinder denken! Der liebe Frieden … Wie oft erleb ich das, dass mich Eltern fragen: Ja, mein Sohn, der hat jetzt das und das gemacht. Meine Tochter, die hat jetzt einen Muslim. Muss ich denn da auch mitmachen, wenn die uns einladen zu ihrem Zuckerfest und all diesem Blödsinn? Nein, da müssen wir ganz sauber bleiben. Natürlich hat man da Angst. Aber glaubt mir, die Angst vor der Welt darf uns nicht dazu bringen, dass wir die Furcht des Herrn lassen. Diese ist wichtiger.
Und da muss man eben auch Schnitte machen wie hier Gideon. Ich sage das ganz bewusst: Schnitte machen. Der Name Gideon heißt Hacker. Der ist nicht so ein bisschen tätig, so nach dem Motto „Ich hänge einmal ein Betttuch über die Aschera, damit sie nicht gesehen wird. Dann hab ich ja meinen Protest ausreichend ausgedrückt. Oder ich mache einmal heimlich nachts ein Graffiti drauf.“ Gott sagt: Umhauen! Verbrennen! Hacken! Schnitte ziehen!
Ja, das ist viel verlangt. Ja, da hat man Angst. Da denken Sie vielleicht an die Situation, in der Sie gefordert sind. Aber das fordere nicht ich. Das fordert unser Herr und Gott. Wir sollen Schnitte ziehen. Auch in einem Vaterland, in dem die Bundeskanzlerin erklärt – so mit einem Strich – und diese falschen Dinge wiederholt, die der ehemalige Bundespräsident Wulff gesagt hatte: Der Islam gehört zu Deutschland.
Der Islam gehört nicht zu Deutschland! Die Muslime, die hier leben, ja. Absolut! Aber der Islam hat nichts zu tun mit dem Gott, von dem es in der Präambel unseres Grundgesetzes heißt: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, vom Willen beseelt als gleichberechtigtes Glied im vereinten Europa geben wir uns dieses Grundgesetz…“
Dieser Gott, der da gemeint ist, das ist jedem klar, der nur ein bisschen historische Ahnung hat, ist der dreieine Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es ist nicht Allah! Der Islam gehört nicht zu Deutschland!
Ich weiß, dass wenn ich damit hingehe und das klar sage, dass das Widerstände hervorruft, und wenn ich euch das so deutlich mitgebe, dass ihr auch mit Widerständen zu tun haben werdet: im Beruf, in der Nachbarschaft, in der Familie. Aber das ist das, was Gott von uns möchte. Da müssen wir uns entscheiden. Da stehen wir als Christ am Scheideweg. Angst in der Welt oder Furcht des Herrn.
Ja, in der Welt habt ihr Angst… Das weiß der Herr Jesus Christus. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Lasst euch nicht von der Welt Angst machen, nicht von irgendwelchen Politikern, nicht von irgendwelchen Pfarrern und Pastoren, die erzählen: Neben diesem Jesus müsst ihr andere Götzen setzen. Nein! Habt keine Angst! Wenn ihr das klar verstanden habt. Nicht deswegen, weil ich euch dazu aufgefordert habe, sondern weil es die Heilige Schrift sagt. Und bitte lest das nach! Forscht das nach! Wenn ihr jetzt denkt: Hat der wirklich recht, der Pastor Latzel? Wenn das die Heilige Schrift euch klar sagt, dann möchte ich euch Mut dazu machen. Geht klar den Weg mit Jesus! Die Furcht des Herrn: Ja! Angst vor der Welt: Nein!
Aber die Angst vor der Welt haben wir, das sagt diese Geschichte eben auch ganz deutlich.
4. Der Angriff wegen der Reinigung
Trotz der Angst: Auf den Befehl Gottes hin zieht Gideon dann durch. Und dann kommen die Angriffe. Die Angst ist nicht unbegründet. Da rottet sich auf einmal die Gesellschaft zusammen und sagt: Der gehört nicht mehr zu uns. Den bringen wir um. Und das passiert. Es passiert, wenn du klar für Jesus einstehst. Wenn du diesen Namen groß machst und sagst: Diesem Namen allein sei Ehre. Und neben diesem Namen gibt es keine anderen Namen, gibt es keine anderen Götter, dann wirst du angegriffen. Solange du bereit bist, den Synkretismus der Welt mitzumachen, hast du Ruhe. Gar kein Thema. Wenn der eine an seinen Fußballgott glaubt, der andere an seinen Geldgott glaubt, der andere glaubt an Allah, der andere eben an irgendwelche hinduistischen Götter, da kannst du eben auch an deinen Gott der Bibel glauben. Aber wehe, wenn es konkret wird, wenn du sagst: Nur Jesus allein und nicht mehr diese anderen Dinge… dann wirst du angegriffen.
Als Luther sagte: Jesus, Jesus, Jesus allein. Keinen Reliquienkult und diesen ganzen Ablass! Das dürft ihr nicht! Der Glaube an den Papst, das dürft ihr nicht! Da hat es immer Widerstände gegeben. Übrigens: Das wollen wir nicht vergessen, dieser ganze Reliquiendreck und -kult, der ist heute noch in der katholischen Kirche verbreitet. Auch da muss man sagen bei aller Ökumene: Da können wir nicht mitmachen! Auch dazu muss man ein Nein haben, wenn da irgendetwas vermischt wird.
Es gibt in der katholischen Kirche viele gläubige Leute, die auch ihre Probleme damit haben. Aber das, was da in der katholischen Kirche Lehre ist, ist ein ganz großer Mist. Zu denken, wenn ich den Segen höre vom Papst, Urbi et Orbi, ob übers Radio, Fernsehen oder auf dem Petersplatz direkt, dann habe ich vollständigen Ablass meiner Sünden, nur weil ein Mensch etwas spricht. Ich sage, Leute, das ist Irrsinn!
Genauso, wie das, was in Aachen und anderswo abläuft. Ich meine, wenn sie alle sieben Jahre ihre Wallfahrtsgeschichten haben, wenn dann das Kleid Marias, die Windeln Jesu oder das Lendentuch Jesu ausgestellt werden… Das guckt man dann an und meint, man habe Ablass seiner Sünden. Das ist falsch! Aber sage etwas dagegen, dann störst du den ökumenischen Frieden, das gute Miteinander mit den katholischen Geschwistern. Wenn du dich gegen diese Dinge stellst, die neben Jesus gestellt werden, gegen die Götzen, da kriegst du Probleme.
Paul Schneider, einer meiner Vorbilder als Pfarrer, der schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Buchenwald totgeschlagen wurde, war im Jahr 1934 auf einer Beerdigung. Da hat er einen Hitlerjungen beerdigt, den er auch konfirmiert hatte, und er hat eine Trauerpredigt gehalten. Nach der Trauerpredigt tritt dann der NS-Kreisleiter ans Grab und sagt: „Dieser Junge ist jetzt im Sturm Horst Wessels bei Odin.“ Er kommt mit so einem Neuheidentum, so einem Dreck daher. Da geht Paul Schneider hin und sagt: Das gibt es nicht, einen Sturm Horst Wessels. Das ist Quatsch. Das ist Heidentum. Er protestiert am Friedhof und erklärt, dass das falsch ist. Am nächsten Tag wird Paul Schneider verhaftet. Und dann ging sein ganzer Leidensweg los. Weil er für Jesus einstand.
Wir haben es noch sehr bequem in unserm Vaterland, liebe Brüder und Schwestern. Das möchte ich ganz deutlich machen. Zurzeit, noch. Wir können für die Wahrheit einstehen. Da mögen sie uns ein bisschen schneiden, ein bisschen diffamieren und werden uns vielleicht nicht mehr zu allen Geburtstagsfeiern einladen. Aber uns geht’s nicht wie anderswo in der Welt. Wenn wir dort dazu stehen, ob das im Irak ist, ob das in Syrien ist, ob das in Nordnigeria ist, wo die Christen ums Leben fürchten müssen, wo jede Woche Kirchen angesteckt werden, wo Menschen verbrannt werden, nur weil sie zu Jesus stehen. Und sie stehen trotzdem zu ihm.
Und da frag ich mich manchmal, was machen wir hier eigentlich, so westlich dekadent, wie wir manchmal sind? Das sag ich durchaus auch zu mir selbst. Sagen, dass wir dafür einstehen, dass wir das in der freien Welt, Gott sei Dank, noch tun dürfen, dass wir das eben auch sagen. Dass wir uns wirklich einfach auch noch positionieren dürfen.
Aber wenn wir es tun, das möchte ich euch wirklich mitgeben: Dann wird es nicht anders sein als bei Gideon. Es wird nicht anders sein als bei Luther. Es wird nicht anders sein als bei Paul Schneider. Dann gibt es Widerstände. Aber die gehören auch zum lebendigen Christsein dazu. Ein Christ, der Angriffe und Widerstände erlebt, ich sag das immer wieder, der ist wie ein Stürmer in der Bundesliga, der 30 Tore pro Saison schießt. Wenn du das schaffst, wenn du ein richtig torgefährlicher Mann bist, dann wirst du auch in jedem Spiel zehnmal gefoult. Dann holt dich jeder Verteidiger von den Füßen. Da geht es dann immer zwischen die Beine. Und so ist es als Christ. Wenn du klar für Jesus einstehst, dann geht es geistlich gesehen gegen die Beine. Das ist gar keine Frage. Die Angriffe gehören mit dazu. Und wenn das nicht mehr ist, dann stimmt was mit deinem Christsein nicht. Ich sag das ganz deutlich. Wenn du Stürmer in der Bundesliga bist und spielst 34 Spieltage durch und bist nicht ein einziges Mal gefoult worden, dann deshalb, weil du nichts drauf hast, weil da kein fußballerisches Können ist. Und wenn du als Christ keine Angriffe bekommst, keine Widerstände in der Welt, dann weißt du, dass du die Handbremse ganz stark angezogen hast. Die Angriffe, wenn du Reinigung betreibst von den falschen Götzen, die gehören mit dazu.
5. Die Hilfe bei der Reinigung
Aber genauso gehört auch die Hilfe bei der Reinigung dazu. Gideon hat Angst. Das sagt er ganz deutlich: Ich habe Angst vor den Menschen dieser Stadt. Ich habe Angst vor meines Vaters Haus. Jetzt kommen die Menschen. Die Angst ist berechtigt. Die kommen und sagen, wir wollen den umbringen.
Auf einmal kommt Hilfe von einer Seite, von der man es nicht erwartete. Jetzt stellt sich sein Vater vor ihn. Den, dessen Götzen er kaputtgeschlagen hat, den er zerhackt hat. Der stellt sich hin und ergreift auf einmal Partei und sagt: Ich steh für ihn ein. So nicht! Sollte das so sein, dass ihr das wollt, dass ihr für diesen Baal eintretet, dann werde ich auch euch alle zur Verantwortung ziehen.
Es kommt auf einmal Hilfe von einer Seite, von der man es nicht erwartet hat. Ja, die Angriffe kommen. Aber das darf ich euch auch sagen: Wenn ihr klar für Jesus eintretet, wenn ihr ganz klare Sache mit unserm Heiland macht, und wenn ihr Reinigung betreibt, kommen die Angriffe. Aber ihr werdet erleben, wie ihr auch Hilfe bekommt. Und manchmal von einer ganz anderen Seite, als von der ihr es erwartet.
Luther habe ich eben mehrfach mit diesen Reliquiengeschichten zitiert. Der Mann, in dessen Land er lebte, Kurfürst Friedrich der Weise, hatte die größte Reliquiensammlung nördlich der Alpen. Er hatte eine Reliquiensammlung, die hatte fast 20.000 Stücke. Da waren so Sachen drin wie ein Stück vom Kreuz Jesu, vermeintlich, ein Stück aus der Dornenkrone, da war ein Fläschchen mit der Muttermilch Marias und all solch ein Quatsch. Und er hatte viel Geld dafür bezahlt, um diese Reliquiensammlung zusammenzustellen.
Einmal im Jahr machte er diese auf. Das war aufgrund des päpstlichen Segens so: Wer die Reliquiensammlung Friedrich des Weisen ansah, bekam zwei Millionen Jahre Ablass im Fegefeuer. Friedrich verdiente damit richtig Geld. Die Leute mussten richtig bezahlen, wenn sie seine Reliquien einmal im Jahr sahen. So sind sie dahin marschiert. Und jetzt kommt sein Mann, sein Professor für Theologie, und wettert dagegen. Er macht ihm quasi sein Geschäftsmodell kaputt und seine schöne Sammlung, für die er so viel Geld investiert hat. Und was passiert? Gerade dieser Kurfürst Friedrich der Weise, der setzt sich für ihn ein. Wenn der nicht gewesen wäre, dann hätte er Worms schlechterdings nicht lebend verlassen. Friedrich der Weise lässt Luther entführen, bringt ihn auf die Wartburg und hält seine Hand schützend über ihn, obwohl er sich auch gegen seinen falschen Götzendienst gewandt hat.
Das ist dann so. Es ist manchmal der Aberwitz, wie unser Herr und Gott die Geschichte lenkt. Wenn wir ihm treu sind, dann wird er uns auch bewahren. Ja, wir müssen in die Angriffe hinein. Aber er wird uns auch bewahren. Und darauf dürfen wir vertrauen.
Ich selbst hab es auch erlebt. Ich will mich jetzt hier nicht irgendwie stilisieren. Ich bin kein Mensch, der wie Paul Schneider oder andere Leute besonders Großes getan hat. Aber ich hab auf Kirchenkreistagungen protestiert. Ich hab dafür von Pfarrern Lehrzuchtverfahren angehängt bekommen. Die haben gefordert, dass gegen mich Lehrzuchtverfahren durchgeführt werden, weil ich klar gesagt habe, dass Allah nicht derselbe Gott ist wie unser Herr und Heiland Jesus Christus. Das muss man sich einmal vorstellen! Aber auch da habe ich es erleben dürfen, dass mir Leute beigesprungen sind, von denen ich es nicht erwartet hatte.
Ich hatte mit jemandem aus unserer Gemeinde richtigen Clinch. Er hat die Gemeinde verlassen, ein treuer Christ. Aber wir haben uns über eine Sache zerstritten. Das war auch nicht gut. Aber als nun diese Sache war, da ist er aufgestanden, ganz nach vorne gegangen. Und da hat er sich wirklich für mich eingesetzt. Dafür bin ich Gott heute noch dankbar. Wir bekommen auch die Hilfe, wenn wir klar mit Jesus gehen, wenn wir für ihn einstehen und wenn wir für die Reinigung der Götter, gegen die Götzen einstehen, dann werden wir es erleben, wie wir auch Hilfe bekommen, genau wie hier eben der Gideon von seinem Vater. Damit möchte ich schließen.
Selbst, wenn wir für den Moment alleine sind, wenn kein Mensch da ist, da möchte ich, dass wir aus dieser Geschichte mitnehmen: Einer ist immer da und steht uns zur Seite, wenn wir für seinen Namen einstehen. Das ist Gott der Vater. Das ist der lebendige Gott. Er ist auf unserer Seite. Und wenn Gott für uns ist, kann letztlich niemand wider uns sein. Und deshalb möchte ich euch Mut machen, gerade in diesen Zeiten, in denen unsere Position der klaren Nachfolge Jesu, der allein der Weg und die Wahrheit ist, angefochten wird, klar für ihn einzustehen. Reinigt euch von allem, was falsch ist in eurem Leben, wo falsche Götter und Götzen sind. Und tretet immer wieder allein zur Ehre unseres Herrn Jesus Christus ein!
Fünf Punkte: Der Befehl zur Reinigung; die Reinigung des eigenen Hauses; die Angst bei der Reinigung; der Angriff wegen der Reinigung und die Hilfe bei der Reinigung.
Möge unser Herr und Heiland diese Predigt an deinem Leben und deiner Nachfolge segnen. Amen.
Und der Friede unseres allmächtigen Gottes, der sehr viel höher ist als all unsere menschliche Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserm auferstandenen und lebendigen Herrn.
Amen.