Aus der Praxis: evangelistischer Einsatz

Aus der Praxis: evangelistischer Einsatz

In den vergangenen Jahren haben die jungen Leute der Bekennenden Gemeinden einen Teil des Sommers unter der Leitung von Pastor Ludwig Rühle in der Slowakei verbracht. Ein Teil der gemeinsamen Zeit war eine klassische Sommerfreizeit mit Bibelarbeiten, Gemeinschaft und Aktivitäten in der Natur. Im zweiten Teil standen dann evangelistische Einsätze in verschiedenen Romadörfern auf dem Programm. Auch in diesem Jahr gab es wieder die bewährte Kombination aus Sommerfreizeit und Straßenevangelisation – dieses Mal allerdings im Süden Deutschlands. In den folgenden Zeilen gibt Germann Grünwald einen Einblick in die Erlebnisse.

Wir sind nicht unvorbereitet in die Missionseinsätze gegangen. An einigen Abenden und auf den Autofahrten diskutierten wir über häufige Fragen von Menschen beim Verteilen von Traktaten oder auch darüber, wie man Leute überhaupt anspricht. Darüber hinaus haben wir über fünf Tage auch Lieder einstudiert, die wir dann als Gruppe in der Innenstadt präsentieren durften.

Aber wie liefen letztendlich die Missionseinsätze selbst? Am ersten Tag waren wir sehr zentral in der Innenstadt von Tübingen und hatten die Gelegenheit eine ziemlich große Menschenmenge mit den Straßenpredigten von Arno Rudnik (Ruhrpottmission) und Pastor Ludwig Rühle zu erreichen. Ein Teil der Freizeitgruppe wanderte zwischendurch immer mal wieder hin und her, sprach Umstehende an und führte sehr interessante Gespräche über das Evangelium, während der andere Teil die einstudierten Lieder vortrug. Die Besonderheit dieses Missionseinsatzes war aber, dass wir als Freizeitgruppe die letzten Jahre immer nur in der Slowakei missionieren waren – persönliche Gespräche waren dort aufgrund der Sprachbarriere nur sehr selten und dann auch sehr umständlich. Statt durch Pantomime wie in der Slowakei, sind wir den Menschen in Deutschland nun durch Gespräche begegnet Das war für viele eine ganz neue Erfahrung. Wir sind an diesem Tag enorm über uns hinausgewachsen und konnten Gott in den Tagen danach auch nur dafür danken, dass er jedem (und ganz besonders den etwas schüchternen Jugendlichen) bewusst gemacht hat, dass er uns die rechten Worte in den Mund legt und so unsere Gebete und Bitten erhört. Am zweiten Tag des Einsatzes gingen wir dann in einen Park, wo leider weniger los war. Trotzdem haben wir uns nicht ernüchtern lassen und erneut mit unserer Straßenprediger das Programm durchgezogen. Wir hatten zwar weniger Gespräche als am Vortag, trotzdem merkten wir am Abend, dass wir als Gruppe wieder enorm viele großartige Gespräche hatten, bei denen wir Menschen das Evangelium vorstellen durften. Diese Ermutigung half der ganzen Gruppe stark weiter. Die Bedenken, die wir am Anfang Gott im Gebet gesagt haben, wurden beantwortet. Jeder merkte, dass man kein abgeschlossenes Theologiestudium und schon gar keine Promotion braucht, um Menschen von Jesus zu erzählen, um es ganz überspitzt zu formulieren. Wir hatten in den Tagen danach viele spannende Gespräche untereinander über die Missionseinsätze und sind durch diese Erfahrung auch als Gruppe stärker zusammengewachsen. Musikalischen Support erhielten wir während unserer Einsätze von Benjamin Depner, der im deutschsprachigen Bereich von Emu Musik tätig ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Sommerfreizeit stark von den Missionseinsätzen geprägt wurde. Die beiden Tage haben uns als Gruppe sehr viel Spaß gemacht, die Gemeinschaft gestärkt und uns gezeigt, wie stark wir auf Gott vertrauen dürfen. Der Bericht darf gerne auch als Ermutigung für die Leser gesehen werden, das Evangelium in der eigenen Umgebung öfter weiterzusagen.