Zweifelslos handelt es sich bei Benjamin Breckinridge Warfield um einen der bedeutendsten reformierten Theologen der Neuzeit. Er lehrte mehrere Jahrzehnte an dem einst von Jonathan Edwards gegründeten Princeton Theological Seminary und war von 1887 bis 1921 dessen Rektor. Während dieser Zeit war er ein Garant und Bollwerk für den historischen biblisch-evangelischen Glauben.
Dem deutschsprachigen Leser ist Warfield leider so gut wie nicht bekannt, was in erster Linie daran liegt, dass es sich bei den meisten seiner Werke um anspruchsvolle wissenschaftlich-theologische Abhandlungen handelt. Sie sind in der Regel nicht für den theologischen Laien geschrieben bzw. nur schwer verständlich. Jedoch ist seine Vortragssammlung „Glauben und Leben“ (orig. „Faith and Life“) eine wundervolle Ausnahme davon. Die hierin enthaltenden Texte sind zwar auch im universitären Umfeld Princetons entstanden, jedoch in einer leicht verständlichen Sprache verfasst.
An der Universität gab es eine lang andauernde Tradition, nach der prominente Professoren am Sonntagnachmittag in einem informellen Rahmen zu den Studenten sprachen. Hierzu gehörten unter anderem Archibald Alexander, Samuel Miller und Charles Hodge. Benjamin B. Warfield setzte diese Tradition während seiner Amtszeit als Professor fort. Aus diesen Ansprachen ist das vorliegende Buch entstanden. Dass dieses Werk bisher nie ins Deutsche übersetzt worden ist, verwundert, da es sich zweifelslos um ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von Treue zum Wort Gottes mit bestechender intellektueller Brillanz handelt. Dieser Band macht einen der größten Theologen Amerikas und einen der denkwürdigsten Professoren von Princeton für jeden Christen zugänglich.
Benjamin B. Warfield, Glauben und Leben, Siegen [Sola Gratia] 2022, 484 Seiten, € 19,90.
ISBN: 9783948475581