Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienst.
2. Timotheus 4,11
Was kennzeichnet einen fähigen Diener im Reich Gottes? Was macht jemanden aus, auf den die Gemeinde auf keinen Fall verzichten möchte? Woran erkennt man jemanden, der nützlich für die Gemeindearbeit ist?
Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten, aber sie sind zentral für unser Verständnis vom Dienst im Reich Gottes.
In diesem Vers geht es um einen solchen ‚nützlichen Diener‘. Sein Name ist Johannes Markus. Er ist eine eher unbekannte Person der Bibel. Aber er hält einige tiefgehende Lektionen für unser eigenes Glaubensleben bereit.
Wir erfahren nur wenige Details über Johannes Markus in der Bibel. Aber es hat Gott gefallen, uns diese Informationen mitzuteilen, damit wir verstehen, was es bedeutet, ein Diener im Reich Gottes zu sein. Wir wollen diese Informationen zusammentragen, um das Gesamtbild zu betrachten und die Aussage von Paulus in 2. Timotheus 4,11 verstehen zu können.
Wir finden konkret drei Lektionen, die wir aus dem Leben des Markus lernen können:
- Ein nützlicher Diener – kann einen holprigen Start erleben.
- Ein nützlicher Diener – muss angeleitet werden.
- Ein nützlicher Diener – ist Werk des lebendigen Gottes.
1. Ein nützlicher Diener – kann einen holprigen Start erleben
In Apostelgeschichte 12 erfahren wir zunächst, dass Markus der Sohn einer reichen Mutter war. Sein Vater wird nicht erwähnt, aber die Familie muss wohlhabend gewesen sein. Immerhin konnte die Jerusalemer Gemeinde sich in deren Haus versammeln, was auf große Räumlichkeiten hinweist. Es gab sogar Diener in diesem Haushalt (Apg 12,13). Markus wuchs also in einem aktiven, christlichen Umfeld auf. Das war keine Selbstverständlichkeit, denn die Zeit war geprägt von Verfolgung. Jakobus war getötet worden und Petrus stand ebenfalls auf der Todesliste des Königs Herodes. Trotzdem traf sich die Gemeinde zum Gebet – in Markus‘ Elternhaus. Das zeigt, wie ernst es seiner Mutter mit dem Glauben war. In diesem Umfeld erlebte Markus die ersten Schritte seines Glaubenslebens.
Der junge Markus sieht die Gemeinde, wie sie unter großer Bedrängnis betet. Er erlebt die Kraft dieses Gebets in der Nacht, als Petrus durch einen Engel befreit wird. Die großen Vorbilder des Glaubens – Jakobus und Petrus – sie prägen sein Bild davon, was es heißt, ein Diener Gottes zu sein. Und irgendwann bietet sich eine große Gelegenheit: Paulus und Barnabas werden auf ihre erste Missionsreise ausgesandt, und Markus selbst darf mit dabei sein (Apg 13,5).
Unterwegs auf der ersten Missionsreise
Zunächst segeln sie nach Zypern und verkünden das Evangelium in Salamis und Paphos, wo sie den Zauberer Elymas konfrontieren (Apg 13,4-12). Anschließend geht es weiter nach Perge in Pamphylien in der heutigen Türkei.
Aber dann kommt der entscheidende Moment: Der Weg der Gruppe führt über das gewaltige Taurusgebirge, das die Missionare überqueren müssen: ein gefährliches und mühsames Unterfangen. Für Markus, den Sohn einer wohlhabenden Familie, bedeutet das eine völlig neue Erfahrung. Wahrscheinlich ist er es eher gewohnt, in einem sorgenfreien Umfeld zu leben, in dem die Herausforderungen des Alltags meist von anderen bewältigt werden. Doch nun sieht er sich möglicherweise mit Strapazen und Gefahren konfrontiert, die ihm fremd sind. Was auch immer die Gründe im Einzelnen sind – an dieser Station der Missionsreise entscheidet er sich, abzubrechen und nach Jerusalem zurückzukehren (Apg 13,13).
Die Bibel berichtet nichts Näheres über die genauen Umstände. Allerdings gibt es drei mögliche Gründe – basierend auf den Dingen, die wir über Markus in der Bibel erfahren –, die für diesen Abbruch gesorgt haben könnten.
Ein erster möglicher Grund für den Abbruch der Missionsreise lautet:
Furcht
Das Taurusgebirge war beängstigend. Raubüberfälle, Wetterumbrüche, mühsame Wege – all das kann einen jungen Mann wie Markus einschüchtern. Aber nicht nur das Gebirge, sondern auch die Arbeit im Reich Gottes selbst kann furchteinflößend sein. Vielleicht hatte der Apostel Paulus ihm von seinen Erlebnissen und Befürchtungen berichtet. Es ist nichts Außergewöhnliches, dass selbst große Diener Gottes wie Mose, Jeremia oder Paulus mit Furcht kämpften und sich unzureichend fühlten (Jer 1,6-8; 2. Kor 12,9-10). Das ist der Grund, weshalb die Botschaft Gottes immer wieder lautet: Fürchte dich nicht! (Jer 1,17; Joh 14,1; Phil 1,28).
Und genau hier ist ein erster Punkt, an dem wir uns prüfen müssen: Ist es eventuell auch bei uns die Furcht, die uns davon abhält, dass wir als ‚nützliche Diener‘ im Reich Gottes stehen? Furcht ist ein starker Gegner. Es ist keine Schande, sich zu fürchten, es ist lediglich eine Schande, sich von der Furcht beherrschen zu lassen.
Möglicherweise war es bei einem Johannes Markus das Taurusgebirge, das ihm solch eine Angst machte, und manchmal sind es auch die ‚Taurusgebirge‘ in unserem Leben: Vielleicht in Form von fehlender Vergebungsbereitschaft, da dir der ‚Berg der Schuld‘ zu groß erscheint, als dass du ihn vergeben könntest. Oder in Form des Zeuge-Seins, wo die Angst da ist, verspottet zu werden. Oder in Form einer persönlichen Sucht oder einer unerfüllten Sehnsucht, die wie ein unüberwindbares Gebirge erscheint. Diese Furcht kann uns davon abhalten, nützlich im Dienst Gottes zu sein.
Furcht sollte uns nur zu dem Einen bringen, dass wir unsere eigene Schwachheit anerkennen und wissen, dass wir auf Gottes Stärke angewiesen sind. Entscheidend ist, dass wir uns nicht von der Angst beherrschen lassen. Wie bei Markus, der zunächst zurückschreckte, aber später zu einem wertvollen Diener wurde, ruft uns Gott dazu auf – trotz unserer Furcht – voranzugehen. Der Schlüssel liegt darin, auf Gottes Zusagen zu vertrauen und im Gehorsam weiterzugehen. Sein Fürchte dich nicht! ist keine leere Floskel, sondern eine Aufforderung, mit seiner Kraft die Angst zu überwinden.
Ein zweiter möglicher Grund, weshalb Markus hier noch kein nützlicher Diener war:
Unkenntnis über Gottes Heilsplan
Vielleicht hatte Markus Schwierigkeiten, die große Veränderung des Heilsplans zu verstehen. Die erste Missionsreise markiert einen Neubeginn: Das Evangelium ist nicht mehr auf Israel beschränkt, sondern gilt jetzt allen Nationen. Vielleicht fiel es Markus schwer, diesen neuen Fokus zu akzeptieren, denn er war in einer Gemeinde aufgewachsen, die stark an den (Zeremonial-)Gesetzen des Alten Bundes festhielt (Apg 15).
Und das kann auch bei uns ein weiterer möglicher Grund sein, weshalb wir keine nützlichen Diener im Reich Gottes sind. Wenn wir den Plan Gottes nicht verstehen, kann es passieren, dass wir auch an den Herausforderungen scheitern.
Wir verlieren den Blick für das, was Gott tut, weil es uns fremd oder ungewohnt erscheint. Vielleicht fühlen wir uns manchmal überfordert von den Veränderungen, die Gott in unserem Leben bewirkt. Aber wir müssen darauf vertrauen, dass sein Plan gut ist. Besonders in Zeiten der Unsicherheit ist es entscheidend, uns an Gottes Zusagen zu erinnern. Tun wir das nicht, sehen wir Leid häufig nicht als Werkzeug Gottes, um unseren Glauben zu stärken, sondern als ein Zeichen seiner Abwesenheit. Oder wir übertreten Gottes Anweisung, uns nicht zu sorgen (1Pt 5,7), da wir nicht auf die Souveränität Gottes vertrauen. Oder wir werden bei Evangelisationen entmutigt, gerade dort, wo wir auf Ablehnung und Widerstand stoßen.
Die Bibel ist voll von Beispielen, wie Gott seinen Plan auf wunderbare Weise erfüllt, selbst wenn die Umstände aussichtslos erscheinen. Abraham vertraute darauf, dass Gott seine Verheißungen wahr macht, obwohl er Jahrzehnte auf die Geburt Isaaks warten musste. So sollten auch wir lernen, Gottes Handeln zu vertrauen, selbst wenn wir es nicht immer sofort verstehen.
Ein dritter Grund, der Markus daran gehindert haben könnte, die Missionsreise fortzusetzen, lautet:
Stolz
Gottes Wort berichtet, dass Paulus und Barnabas den jungen Markus zwar auf die Missionsreise mitgenommen haben, allerdings als ‚Diener‘ (Apg 13,5). Er war wohl dafür zuständig, die praktischen Aufgaben im Hintergrund zu übernehmen – also derjenige, der die Koffer tragen musste. Das alles war notwendig, brachte ihn aber nicht in den Vordergrund. Möglicherweise hat Markus sich mehr erwartet: vielleicht eine aktivere Rolle in der Mission, etwas, das mehr Beachtung findet. Diese Diskrepanz zwischen seinen Erwartungen und der Realität könnte ihn frustriert haben. Vielleicht wollte Markus einfach kein Diener sein. Von zu Hause war er es gewohnt, Diener zu haben anstatt selbst einer zu sein.
Stolz kann ein großes Hindernis im Reich Gottes sein. Jesus selbst sagt: Wer unter euch groß sein will, soll euer Diener sein (Mk 10,43-44). Wir können nicht nützlich im Dienst Gottes sein, wenn unser Stolz uns daran hindert, anderen zu dienen. Es ist schwer, eigene Ambitionen zurückzustellen und die Haltung eines Dieners einzunehmen. Aber genau dazu sind wir berufen. Markus musste lernen, dass wahre Größe im Dienen liegt.
Die Herausforderung, unseren Stolz zu überwinden, begegnet uns immer wieder. Es kann bedeuten, auf Prestige oder persönliche Anerkennung zu verzichten. Doch Jesus selbst gab uns ein vollkommenes Beispiel: Er erniedrigte sich und wurde ein Diener, sogar bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,7.8). Diesem Vorbild zu folgen, ist ein wichtiger Schritt, um ein nützlicher Diener im Reich Gottes zu werden. Aber um das zu erreichen, brauchen wir jemanden, der uns an die Hand nimmt.
2. Ein nützlicher Diener – muss angeleitet werden
Nach seiner Flucht hören wir längere Zeit nichts mehr von Markus. Als er später (bei der zweiten Missionsreise) wieder mitkommen möchte, lehnt Paulus ihn ab. Paulus will keinen unzuverlässigen Mitarbeiter dabeihaben (Apg 15,38). Und hier beginnt der Wendepunkt im Leben des Markus: durch gelebte Jüngerschaft. Markus wird von Barnabas und später von Petrus angeleitet und geprägt.
Anleitung durch Barnabas, den Tröster
Zunächst nimmt Barnabas sich des Markus an, um ihn zu schulen (Apg 15,39). Barnabas war offensichtlich ein guter Seelsorger, was wir aus seinem Spitznamen ‚Sohn des Trostes‘ schließen können. Genau das braucht ein Markus an dieser Stelle. Barnabas versteht es, Markus aufzubauen, ihm Mut zu machen und ihn auf einen neuen Weg zu führen.
Jüngerschaft ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Lebens. Durch persönliche Beziehungen, durch Vorbilder und durch Anleitung wachsen wir im Glauben. Es ist wichtig, offen für die Weisheit und die Ermutigung anderer zu sein. Wie Barnabas Markus unterstützte, können auch wir einander helfen, im Dienst für Gott zu wachsen.
Barnabas‘ Umgang mit Markus zeigt uns eine zentrale Wahrheit: Gottes Gnade wirkt durch Menschen, um andere im Glauben zu stärken und sie für den Dienst auszurüsten. Und das gilt auch für unseren Dienst in der Gemeinde: Wie Barnabas Markus nach seinem Scheitern aufgenommen hat, sollten auch wir anderen die Chance geben, nach einem Fehltritt neu anzufangen. Menschen brauchen keine Kritik, sondern Trost und Perspektive. Geistliches Wachstum braucht Zeit. Kleine Schritte bedeuten, dass wir Geduld mit anderen haben und ihnen Raum geben, sich zu entwickeln. Jüngerschaft ist nicht nur Programm, sondern Beziehung. Durch gemeinsame Zeit, Gebet, Bibelstudium und Gespräche können wir andere prägen und stärken.
Möglicherweise bist du aktuell kein ‚Markus‘, der ermutigt und aufgebaut werden muss, sondern vielmehr ein ‚Barnabas‘, dem Gott jemanden anvertrauen will, damit du ihn begleitest. Sei offen für Jüngerschaft. Selbst wenn der Prozess langsam erscheint, vertraue darauf, dass Gott durch kleine Schritte Großes wirken kann.
Anleitung durch Petrus, den Lehrer
Nach seiner Jüngerschaft mit Barnabas ging Markus später in die Schule des Petrus. In seinem ersten Brief bezeichnet Petrus den Markus als seinen Sohn (1Pt 5,13). Dieser Ausdruck zeigt, wie eng die Beziehung der beiden war. Markus war nicht nur ein Schüler, sondern ein geistliches Kind, das Petrus durch Anweisungen, Gebet und Korrektur förderte. Wahrscheinlich hat auch Petrus dem Markus dabei geholfen, seine Niederlagen zu verarbeiten und daraus zu lernen. Niederlagen sind keine Sackgassen, sondern können zu Lernprozessen werden, wenn wir bereit sind, uns von Gott und von reifen Christen anleiten zu lassen.
Petrus wusste aus eigener Erfahrung, wie es ist, zu versagen. Deswegen konnte er Markus auf eine Weise anleiten, die besonders kraftvoll und glaubwürdig war. Erinnern wir uns: Petrus selbst hatte den Herrn Jesus dreimal verleugnet, obwohl er vorher behauptet hatte, er würde mit Jesus sogar in den Tod gehen. Diese Erfahrung hatte Petrus gezeichnet, aber auch demütig gemacht. Es ist gut vorstellbar, dass er in Markus einen jungen Mann sah, der ähnliche Herausforderungen und Unsicherheiten durchlebte wie er selbst vor noch nicht allzu langer Zeit.
Petrus lehrte Markus die zentralen Prinzipien des christlichen Lebens. Ein Schlüssel dabei war die ‚Nüchternheit‘. In seinem ersten Brief mahnt Petrus die Gläubigen wiederholt, ‚nüchtern‘ zu sein (1Pt 1,13; 4,7; 5,8). Diese Aufforderung ist nicht einfach nur eine Verhaltensregel, sondern eine Haltung, die auf geistlicher Wachsamkeit, Selbstbeherrschung und klarer Ausrichtung auf Jesus Christus basiert. Diese Eigenschaften waren daher auch für Markus entscheidend, um zu einem nützlichen Diener zu werden.
Gnade
Petrus wusste, dass alles im christlichen Leben von der Gnade Gottes abhängt. Er schreibt: …seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi (1Pt 1,13). Für Markus war es entscheidend zu lernen, dass er nicht durch eigene Leistung, sondern allein durch Gottes Gnade nützlich sein konnte. Diese Erkenntnis befreit uns von dem Druck, perfekt sein zu müssen. Sie gibt uns die Freiheit, trotz unserer Schwächen zu dienen, weil wir wissen, dass Gottes Kraft in unserer Schwachheit vollkommen wird (2Kor 12,9).
Gebet
Petrus unterstreicht auch die Bedeutung des Gebets: Seid nüchtern zum Gebet (1. Petr 4,7) ist eine klare Aufforderung, die Markus sicherlich verinnerlichen musste. Gebet ist nicht nur ein Werkzeug, um Gott um Hilfe zu bitten, sondern es verändert auch uns selbst. Es richtet unseren Fokus auf Gott und gibt uns die Kraft, schwierige Situationen zu meistern. Die Geschichte von Petrus’ Befreiung aus dem Gefängnis (Apg 12,5-17) zeigt eindrücklich, welche Macht im Gebet liegt. Diese Erfahrung, die Markus hautnah miterlebt hatte, wurde ihm durch Petrus sicherlich neu ins Bewusstsein gerufen.
Glauben
Schließlich mahnt Petrus, im Glauben standhaft zu bleiben, besonders angesichts der Angriffe des Teufels. Seid nüchtern, wacht; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht standhaft im Glauben (1Pt 5,8-9). Markus musste lernen, seinen Blick fest auf Jesus zu richten, auch wenn der „Löwe“ brüllt. Petrus, der selbst oft genug gescheitert war, wusste, wie wichtig diese Ausrichtung auf Jesus ist. Sie gibt uns die Stärke, den Versuchungen zu widerstehen und inmitten von Anfechtungen treu zu bleiben.
Wenn Petrus den Markus als seinen Sohn bezeichnet, können wir daraus schließen, dass Petrus nicht nur der Lehrer war, sondern auch sein Leben mit Markus geteilt hat, wie das Väter mit ihren Kindern tun. Diese Kombination aus Lehre und Vorbild hatte offensichtlich eine verändernde Wirkung auf Markus. Und trotzdem sind auch die stärksten Vorbilder niemals in der Lage, die Herzen von Menschen wirklich zu verändern. Dafür braucht es das Eingreifen des lebendigen Gottes.
3. Ein nützlicher Diener – ist das Werk des lebendigen Gottes
Am Ende seines Lebens schreibt Paulus an Timotheus: Nimm Markus und bring ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienst (2Tim 4,11). Aus dem jungen Mann, der einst die Missionsreise abgebrochen hatte, war ein treuer Mitarbeiter geworden, der von Paulus selbst gelobt wurde. Diese Veränderung war nicht in erster Linie das Ergebnis von eigener Anstrengung, sondern das Werk Gottes.
Gottes Eingreifen in Markus’ Leben
Die Tatsache, dass Markus ein nützlicher Diener wurde, zeigt, wie Gott Menschen verändern kann. Markus hatte versagt, aber Gott hat ihn nicht aufgegeben. Stattdessen führte Gott ihn durch Jüngerschaft, Korrektur und Anleitung. Dabei nutzte Gott andere Menschen wie Barnabas und Petrus, um Markus zu fördern und zu ermutigen.
Es ist bemerkenswert, dass Markus später das Markusevangelium geschrieben hat. Dieses Evangelium, das die Taten und Worte Jesu für kommende Generationen festhält, wurde von einem Mann geschrieben, der einst als unzuverlässig galt. Das zeigt, dass Gottes Plan größer ist als unsere Fehler. Er kann uns trotz unserer Niederlagen und Schwächen in seinem Reich gebrauchen.
Lektionen für unser Leben
Die Geschichte von Markus lehrt uns, dass unser Versagen für Gott kein Hindernis ist. Sie zeigt uns auch, dass wir uns auf Gottes Werk in unserem Leben verlassen dürfen. Gott selbst wirkt in uns und durch uns.
Allerdings nimmt das nichts von unserer Verantwortung weg: Wir müssen bereit sein, uns von Gott formen zu lassen. Das bedeutet, dass wir uns nicht gegen seine Führung sträuben dürfen, auch wenn sie manchmal schmerzhaft ist. Es bedeutet auch, dass wir uns von anderen Christen anleiten lassen, die Gott in unser Leben stellt. So, wie Markus sich von Barnabas und Petrus helfen ließ, sollten auch wir offen für Korrektur und Ermutigung sein.
Am Ende bleibt die Frage: Wo kannst du wachsen und lernen, um immer mehr ein nützlicher Diener im Reich Gottes zu werden?
Das Beispiel von Markus zeigt uns: Gott schreibt Geschichte mit Versagern – auch mit dir und mir! Amen.
Paul Koch ist Pastor der Bekennenden Evangelisch-Reformierten Gemeinde in Nordhorn. Er hat Theologie in Beatenberg/CH und Hamburg studiert und ist Mitglied des Leitungskreises des Jugendnetzwerks Josia – Truth for Youth. Er ist verheiratet mit Melanie und Vater von zwei Kindern.