Das zweite sehschwache Auge: Die Mentalität der Vermarktung

Das zweite sehschwache Auge: Die Mentalität der Vermarktung

Sehschwach auf beiden Augen

Ein Besuch beim Augenarzt vor kurzem hat mich an meine Endlichkeit erinnert: Es wurde bei mir eine abnehmende Sehkraft auf dem rechten Auge für die Ferne, kombiniert mit einer stärkeren Weitsichtigkeit auf dem linken diagnostiziert. Ein ähnliches Phänomen scheint mir für die Wahrnehmung eines wichtigen Themas in unserem Alltag zu gelten. Vor dem Hintergrund der nun schon seit mehreren Jahren laufenden Kampagne für den Klimaschutz[1] drohen andere, für unser Leben naheliegendere Herausforderungen in den Hintergrund zu treten. In den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Selbstverständnis des westlichen Menschen auf beispiellose Weise geändert. Seitdem begreift sich der Mensch ganz zentral als selbstbestimmter Konsument. Könnte es sein, dass wir vor lauter Spott und Verachtung für Klimakleber und Flugverweigerer (wobei diese schon wieder aus dem Blickfeld zu geraten scheinen) die schon längst existierenden Gefahren unseres Konsumenten-Daseins aus dem Blick verlieren?

Wir wenden uns im Bild gesprochen in diesem Artikel dem zweiten sehschwachen Auge zu.[2] Dabei greife ich auf ein neulich erschienenes Buch zurück.

Der dritte Weg der biblischen Weltsicht

Das Werk Biblical Critical Theory[3] führt durch die Heilige Schrift von Genesis bis zur Offenbarung. Dabei werden systematisch Themen der Heilsgeschichte – als Figuren bezeichnet – herausgegriffen und den zum Scheitern verurteilten Deutungsmustern unserer säkularen Kultur gegenübergestellt.[4] Der Autor, Dozent für französische Literatur und Philosophie, bezeichnet dieses anspruchsvolle Vorgehen als Diagonalisierung. Er möchte die Tiefenstrukturen einer Kultur sichtbar werden lassen, um sie bloßzustellen und durch eine biblische Weltsicht zu ersetzen. „Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Synthese, keinen Kompromiss, sondern einen überraschenden dritten Weg, der die vorherigen beiden Pole unattraktiv erscheinen lässt.“[5]

Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit dem Teil des Werkes, der die gewohnten Pfade des Konsums und der dahinter liegenden Mechanismen kritisch beleuchtet – um dann anschließend den biblischen Weg aufzuzeigen. Das Evangelium leuchtet dabei als Erfüllung der besten Hoffnungen und Absichten einer bestehenden Kultur auf.

Die Grunddynamik: Das Performance-Narrativ[6]

Blicken wir zuerst mit Abstand auf eine Grunddynamik der Marktgesellschaft:[7] Während in früheren Jahrhunderten das Vorrecht von Geburt (vormodernes Narrativ) galt, wird heute die gesellschaftliche Stellung aufgrund von Leistung, neudeutsch Performance, bestimmt (modernes Narrativ). Privilegien werden durch Leistung erworben. Dieses Denken hat sich verselbständigt und mittlerweile viele Bereiche unseres Lebens durchdrungen, nicht nur die berufliche Welt. Die Eichung zeigt sich gerade in Beziehungen. „Die Liebe wird entweder zu einem Ausdruck des Nutzens (‚Ich liebe diese Person, weil ich sie gerne anschaue/mit ihr spreche/sie mich zum Lachen bringt/mich vervollständigt/mich befriedigt‘) oder zu einer abstrakten und hochtrabenden Erklärung (‚Ich liebe die Menschheit/ich liebe die leidenden Massen‘)“ (414). Das Wechseln zwischen beiden Polen kann dazu dienen, unsere Beziehungen nach ihrem Nutzen zu priorisieren und uns gleichzeitig innerlich zu entlasten, wenn wir beispielsweise Berichte über leidende Menschen in Kriegsgebieten hören.

Die biblische Botschaft mag sich für uns zunächst vertraut anhören: Diejenigen, die aus Gnade gerettet sind, werden dies ungeachtet ihrer Leistung. Gottes Gerechtigkeit und Gunst können nicht erworben werden. Ja, sogar der Glaube ist eine Gabe. Das Leben in Dankbarkeit kann mit einem Echo auf empfangene Gnade verglichen werden ähnlich dem Donner, der auf den Blitz folgt (vgl. 410).

Die Einsicht darüber, was dies bedeutet, wurde mir erst durch Watkins Diagonalisierung bewusst. Er schreibt: „Mein Nächster ist eine anarchische Kategorie, ein zufälliges Eindringen in meine sorgfältig gepflegten Netzwerke von Familie, Freunden und Kollegen“ (416). Nun stelle ich mir meinen Nächsten konkret vor. Er steht im Moment vor der Tür (oder im Treppenhaus oder in der Garage), wenn mein Zeitplan vollends durcheinandergebracht wird. So wird greifbarer, was es bedeuten könnte, aus dem gelebten Leistungsdenken auszusteigen: Ich lasse meinen Einkauf stehen und höre mir die Sorgen eines Menschen an, dessen Frau im Krankenhaus liegt. Ich behaupte, dass mein Gegenüber merkt, ob ich dies als dankbarer Begnadigter tue, oder ob ich innerlich den Nutzen abwäge.

Die Logik der Markttotalität[8]

Gehen wir vom Narrativ der Performance einen Schritt weiter zur Logik von Angebot und Nachfrage. Wir sind, so Watkins, „von klein auf katechisiert (auf) die Wechselwirkung von Belohnung und Anstrengung, die Gleichwertigkeit von Leistung und Erfolg: alles wird auf eine Weise berücksichtigt, die Beherrschung, Kontrolle und Fairness gewährleistet“ (422). So werden Produkte, die mit einem Fair-Trade-Label versehen sind, gegen ein gutes Gefühl eingetauscht. Auf den Flug wird ein freiwilliger CO2-Aufschlag erhoben, um innerliche Abbitte zu leisten. Ich bezahle einen Preis und erhalte dafür eine emotionale Leistung.

Wenn Watkins von der Logik der Totalität spricht – ob sie nun in einer totalitären Regierung (der Staat als Totalität) oder im ungehinderten freien Markt (das Marktparadigma als Totalität) zum Ausdruck kommt –, mag das noch angenehm fern scheinen (422).[9]

Es geht mir hier jedoch um mehr als um ein Billigangebot Made in China. Die Logik eines Markts von Angebot und Nachfrage ist Teil meiner inneren Bewertungsskala geworden. Die ‚Illusion eines Markenparadieses‘ (426) kann sich in der Familie dadurch ausdrücken, dass ich beispielsweise beginne, als Konsument mich von der Befriedigung meiner Ansprüche an den Ehepartner abhängig zu machen. Oder sie zeigt sich in einer Kirchengemeinde dadurch, dass sie eine zielgruppen-gerechte Marketingstrategie für die Ansprache potenzieller Besucher ausarbeitet und ihre Aktivitäten danach ausrichtet.

Eine herrliche Folge der in der Bibel beschriebenen Umkehr ist jedoch die Befreiung aus dem einschränkenden Kalkül der Notwendigkeit und der Schritt hinaus in den Bereich der grenzenlosen Gnade Gottes. „Die Großzügigkeit des Geschenks […] geht der Gleichwertigkeit des Marktes immer voraus. … wir sind alle von der einseitigen Großzügigkeit unserer Mütter abhängig, bevor wir geboren werden“ (424). Wir sind auf Schritt und Tritt, bei jedem Atemzug Beschenkte. Wir haben nichts, das wir nicht schon empfangen hätten (1Kor 4,7). Als Beschenkte sind wir viel eher bereit, vermeintlich Unentbehrliches loszulassen. Das bringt uns zum nächsten Thema: Dankbarkeit.

Dankbarkeit statt Tauschgeschäft

Unsere Vorstellung vom Leben ist eng verknüpft mit dem Bild, das wir über Gott haben. Innerlich tief geprägt durch die Prinzipien des Marktes wird er für uns vor allem zum Bedürfnisstiller, zu einem Partner der vorher beschriebenen Austauschbeziehung. „Gott … und ich sind beide auf dieselbe Welt angewiesen. Wir sind beide bedürftig, und deshalb können wir Vereinbarungen treffen, um die Bedürfnisse des anderen zu befriedigen. Das ist das Paradigma des Marktes, des Handels zum gegenseitigen Nutzen“ (62).

Ganz anders wirkt sich jedoch die Anwendung der biblischen Lehre von Schöpfung und Erlösung aus: Wir sind Ihm absolut verpflichtet (Lehre der Schöpfung); die Errettung ist ein unverdient empfangenes Geschenk (Lehre der Erlösung). „Während das Paradigma der Dankbarkeit uns im Wesentlichen als Empfänger eines unbezahlbaren Geschenks versteht, das unsere primäre Haltung gegenüber der Welt in Dankbarkeit und Lob ausdrückt, so konstruiert uns das Marktparadigma als Produzenten und Konsumenten von handelbaren Gütern, die jeweils einen kalkulierbaren Preis haben“ (62).

Im Vermarktungs-Modus gehen wir in Vorleistung, um das zu erhalten, was wir wollen. „Zuerst bringe ich ein Opfer dar, das der Gott wünscht, und dann kann ich darauf hoffen, dass ich als Folge davon die Hilfe des Gottes erhalte. Wir handeln. Das Marktparadigma ist auch die charakteristische Struktur vieler menschlicher Kulturen. In seinem modernen, säkularen Gewand beherrscht es vor allem die Unternehmenskultur, aber auch das Privatleben wird zunehmend von ihm kontrolliert, …. weil jetzt alles verhandelt, gekauft und verkauft wird, einschließlich Liebe, Sicherheit und Kunst. … Es ist eine Welt, in der alles ein Vertrag ist, ein Geschäft, das zum persönlichen Vorteil abgeschlossen wird. Unsere Beziehungen zu unseren Familien, zu unseren Partnern und zu der Welt, in der wir leben, sind allesamt Geschäfte, die uns Profit bringen sollen, auch wenn wir selten so unvorsichtig wären, diese Wahrheit laut auszusprechen“ (62).

Mein Tagesablauf und meine Erfahrungen werden sich grundlegend ändern, wenn ich aus der Perspektive der Dankbarkeit heraus lebe. Sie zeigt sich, da schließe ich mich Watkin an, gerade in meinem Umgang mit Bedürftigen und Undankbaren. Die Dankbarkeit wirkt sich auch auf einen Bereich aus, den wir gelebt als eine Art letztes Refugium der Vermarktungsmentalität ausschließen, nämlich die technischen Hilfsmittel.

Technologie als Prozess menschlicher Beeinflussung

Watkins definiert Technik bzw. Technologie als „die Gesamtheit der Methoden, die auf rationale Weise zustande gekommen sind und in jedem Bereich der menschlichen Tätigkeit absolute Wirksamkeit besitzen“ (186, zit. Jacques Ellul).

Als Folge des explosionsartigen technologischen Fortschritts bleiben diese nicht nur Gegenstände, sondern werden Bestandteil unseres Denkens. „Technik ist kein Ding da draußen in der Welt; sie ist die Art und Weise, wie wir alles tun, was wir in der Welt unternehmen“ (ebd.). Die seit Generationen prägende Mechanisierung hat das gesamte Denken erfasst. Sie wirkt sich in einer Art Mechanisierung des Lebens aus, in der „das Individuum nur noch in Bezug auf seine Nützlichkeit für das Ganze verstanden wird“ (zit. Dietrich Bonhoeffer, 187).

Die Übertragung des Ingenieurs-Ansatzes auf den Prozess der menschlichen Beeinflussung wird durch Edward Bernays (1891-1995), dem Vater des modernen Marketings, so beschrieben: „Das bedeutet, dass Maßnahmen nur auf der Grundlage einer gründlichen Kenntnis der Situation und der Anwendung wissenschaftlicher Grundsätze und bewährter Praktiken ergriffen werden können, um die Menschen für Ideen und Programme zu gewinnen“ (188). Gesteuert wird diese Anwendung durch „eine kleine Gruppe von psychologisch informierten und von den Mitteln getriebenen Akteuren, die die Wünsche und die Zustimmung der übrigen Gesellschaft manipulieren“ (ebd.).

Die Vollendung dieser Manipulation vollzieht sich in der virtuellen Welt der Daten: „Die Techniken zur Verhaltensänderung im digitalen Sektor sind fast magisch wirksam, psychologisch sehr scharfsinnig und existentiell sehr weit verbreitet, angetrieben von leistungsstarken Algorithmen und maschinellem Lernen, die die atemberaubenden Mengen an Big Data manipulieren, die die großen Technologieunternehmen über fast alle von uns besitzen“ (189).

Dass technische Geräte eine spirituelle Dimension über den Aspekt der Effizienz hinaus in unserem Leben einnehmen können, wird deutlich durch „die kultischen Rituale rund um den Kauf von Technologieprodukten und die tempelartige Architektur der großen Tech-Showrooms“ (191). Denken wir nur an die Veröffentlichung von Apple-Produkten, [10] die Millionen von Zuschauern für das sakral inszenierte Online-Event vor die Bildschirme bringen oder Käufer eine halbe Nacht lang vor einem Geschäft warten lassen.

Die Gemeinde unterschieden von Staat und Wirtschaft: Die Ruhe des Erfreuens

Bisher habe ich fast ausschließlich von unserem individuellen Leben gesprochen. Das ist nicht verwunderlich, denn es stellt die vorherrschende Sicht des Westens dar. Der Einzelne steht in seinem Ich-Universum für sich selbst als eine autonom handelnde letzte Einheit. Dies widerspricht jedoch in grotesker Weise der Realität. Wir sind unausweichlich in unterschiedliche Beziehungen eingebettet.

Die Ortsgemeinde ist die von Gott eingesetzte Institution, zu der die meisten Menschen Europas den Bezug verloren haben. Diejenigen, die noch Teil einer Ortsgemeinde sind, gehen oft so mit ihr um, wie sie es im Alltag aus anderen Bereichen ihres Lebens gewohnt sind: nämlich mit der Mentalität der Vermarktung. Eines ist klar: Die Gemeinde sollte weder vom Staat kontrolliert noch vom Unternehmenssektor aus Profitgründen vereinnahmt werden. Die Realität sieht jedoch anders aus. Institutionen wie Kirchen (und auch Schulen) wurden ebenfalls „von der Logik des Marktes“ in Beschlag genommen (465).

Dieses Denken kann Christen zu der Annahme verleiten, „dass jedes Problem durch mehr Geld und mehr Marketing gelöst werden kann“ (ebd.). Dadurch verliert die Gemeinde jedoch ihren einzigartigen Status, der sich durch „ihre Logik der göttlichen Überfülle und Großzügigkeit, ihre Ethik der kostspieligen Liebe, ihre radikale Hoffnung und ihre nicht-lineare Sicht von Macht und dienender Führung“ ausdrückt (466). Gemeinden professionalisieren den Betrieb, delegieren Aufgaben an dafür ausgebildete und/oder bezahlte Personen, und – noch viel durchschlagender – entwickeln die Mentalität von Konsumenten für das Vergleichen und Bewerten von Angeboten.

Watkin erwähnt schon bei der Behandlung des Schöpfungsberichts eine zentrale Institution, die als Gegenpol zu dieser ‚frommen Konsumentenindustrie‘ dasteht: Den wöchentlichen Ruhetag. Er markiert ein „bis hierher und nicht weiter“ als Gegenpol zum „ungesunden Übermaß und Überfluss endloser Produktivitätssteigerungen“ (79).

Die Ruhe selbst ist das Entscheidende: weder die Ruhe der Faulheit noch die Ruhe der Produktivitätssteigerung, sondern die Ruhe des Genießens (enjoyment). Auch dies kann rasch falsch verstanden werden. Es geht um die Freude an Gott, nicht um ein punktuelles Befriedigen der Gefühle. Der Sabbat widersetzt sich deshalb nicht „der realen Welt“, sondern der „Illusion, dass Produktion und Konsum den gesamten Horizont der Welt ausfüllen“ (80).

Auf Zeit eingegangene Verpflichtungen oder liebevolle Selbsthingabe

Kommen wir nochmals auf die Logik des Vertrags zurück. Auch Beziehungen werden „nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zur Förderung unserer eigenen Interessen“ verstanden (189, zit. Timothy Keller). Auf Zeit eingegangene Verpflichtungen beherrschen unser Denken. „Verträge werden von Kalkulationen beherrscht. Sie können gebrochen werden, wenn die Strafe dafür geringer ist als die Kosten für ihre Einhaltung oder wenn eine Partei ihre Verpflichtung nicht einhält“ (247).

Die durch die Beziehung mit Gott eingegangenen Verpflichtungen „ergeben sich aus der Beziehung“ (ebd.). Sie funktionieren „nach einer Logik der Überfülle, einem verschwenderischen, gnädigen, liebevollen Paradigma des Überflusses“ (248).

Was bedeutet dies…

  • …für das persönliche Leben? In dem Augenblick, in dem ich meinen Blick lächelnd oder verachtend auf einen Lebensbereich lege (Klimabewegung), drohe ich andere Hindernisse zu übersehen. Die Mentalität der Vermarktung durchzieht unsere Freizeitgestaltung ebenso wie das Geschäftsleben. Wie drückt sich dies bei mir aus?
  • …für eine Familie? Das Leistungsnarrativ und das Vertragsdenken haben sich massiv auf unser gemeinsames Leben als Familien ausgewirkt. Wir agieren getrennt, aber innig verbunden mit unseren elektronischen Geräten, abgestimmt auf die Interessen des Einzelnen. Wie zeigt sich dies im Familienalltag? (Hinweis: Die Gewohnheiten der Tischgemeinschaft bei den Mahlzeiten kann als Indikator dienen.)
  • …für die Gemeinde? Auch ohne Lichtbalken mit wechselnden Farben und Nebelmaschinen hat sich der Bewertungsmodus tief in die Denkgewohnheiten der Gemeindemitglieder eingegraben. Wann und wie wechseln wir in den Daumen-rauf-oder-runter-Modus?
  • …für das Dasein des Christen in der Gesellschaft? Der geschäftliche Bereich unseres Lebens wird von der Regel Leistung zeigen geprägt – ob gespielt oder real. Wie verhalten wir uns in dieser Arena?

Hanniel Strebel ist studierter Betriebswirt und promovierter Theologe. Beruflich begleitet er seit über 20 Jahren Lern- und Entwicklungsprozesse in Unternehmen. Mit seiner Frau Anne Catherine hat er fünf Söhne.


[1] Einen ausgezeichneten Überblick bietet Didier Erne, 50 Thesen … zur Klimareligion als Gegenbewegung zur Wirtschaftsreligion: https://hanniel.ch/2023/04/01/50-thesen-zur-klimareligion-als-gegenbewegung-zur-wirtschaftsreligion/ (abgerufen am 21.2.2024) sowie Ernes dreiteilige Serie in der Bekennenden Kirche, deren dritter Teil in dieser Ausgabe abgedruckt ist.

[2] Um es ausgewogen zu gestalten, müsste man sich auch dem anderen sehschwachen Auge zuzuwenden: Den der biblischen Weltsicht widersprechenden Grundmotiven des Sozialismus. Watkin ist bestrebt, in Fragen der Wirtschafts- und Staatsethik zwei gegensätzliche Pole bzw. Verzerrungen abzubilden und die Verdrehung von biblischen Grundwahrheiten zu entlarven.

[3] Jochen Klautke hat hierzu eine Rezension vorgelegt. Er fasst das Anliegen des Buches so zusammen: „Watkin erläutert, warum er von kritischen Theorien spricht. Sie sind zunächst einmal Theorien, die nicht nur den Ist-Zustand beschreiben, sondern diesen auch zu ändern versuchen (S. 29–30; s.a. Timothy Kellers Vorwort, S. xv–xvi). Genau das möchte Watkin mit seinem Buch erreichen, indem er mithilfe der Diagonalisierung und des Out-Narratings die säkularen kritischen Theorien unserer Zeit durch eine biblische kritische Theorie hinterfragt.“ https://www.evangelium21.net/media/3845/biblical-critical-theory (20.2.2024).

[4] Watkin, Christopher: Against the Pagans. https://www.thegospelcoalition.org/reviews/biblical-critical-theory/ (20.2.2024).

[5] Vgl. Fn 3.

[6] Watkin, Christopher: Biblical Critical Theory. Grand Rapids [Zondervan Academic] 2022. S. 408-414.

[7] Dies ist die Übersetzung des englischen Begriffs market society. Er beinhaltet in Watkins Sprachgebrauch einerseits die Vorstellung eines geltenden Regulativs von Angebot und Nachfrage (im weiteren Sinn), aber auch die der Vermarktung von Angeboten an den einzelnen Konsumenten (im engeren Sinn).

[8] Ebd. S. 422-426.

[9] Insgesamt könnte in den Überlegungen im Abschnitt „Asymmetrie, Totalität und der Markt“ (422-426) die Unterscheidung zwischen der Gott geschaffenen Sphäre der Arbeit (Wirtschaft) in einer gefallenen Welt und den Bereichen der Familie und Gemeinde deutlicher gezogen werden.

[10] Dieser hat allerdings seit dem Tod des „Hohenpriesters“ Steve Jobs einiges von seiner sakralen Wirkung eingebüßt.